OÖ. Heimatblätter 1970, 24. Jahrgang, Heft 1/2

Fink anfertigte, erwähnt. Außerhalb der Karwoche wurde es in der Kathrinenkapelle verwahrt, wo eigens in der Wand zwei „Pögl" eingemauert waren, um es darauf stellen zu können. Das Hüten beim hl. Grab wird zwischen 1525 und 1557 immer wieder erwähnt, das Singen des Psalters von Schülern, Schullehrern und auch Schreibern führen die Rechnungen seit 1540 immer wieder an. Nach dem Sieg der Gegenreformation finden wir in den Rech nungen seltener Ausgaben für das Aufstellen des Hl. Grabes oder für die Wächter am Grab, dafür werden nunmehr häufig Namen von Künstlern genannt, die Arbeiten für das Hl. Grab lieferten, so die Maler Lucas Herz^^ in Jahren 1630 bis 1663, Ferdinand GrädP® 1695, W.A. Heindl" 1721 bis 1754, Seb. Paumrathi^ 1729, Job. Ferd. Albrecht" 1750 und 1751, Franz Anton HeindP' 1756 bis 1770. Die Neuanfertigung des Hl. Grabes wird 1727, 1735, 1781 und 1849 erwähnt. Gewisse Lücken in der Lichtamtsrechnungen, die bei diesen Nachrichten bereits deutlich werden, gehen darauf zurück, daß die kirchlichen Ausgaben teils vom Pfarrhof, dessen Rechnungsbücher nicht erhalten sind, teils vom städtischen Lichtamt getragen wurden. Die Verteilung der verschiedenen Kosten war nicht in allen Jahren gleich. Außerdem spielen bei kirchlichen Ausgaben Spenden von Wohltätern eine Rolle. Gaben sie nicht Geld, sondern stifteten sie bestimmte Gegenstände, so sind diese plötzlich vorhanden, ohne daß für sie ein Nachweis in den Kirchenbüchern geführt werden könnte. Das Hl. Grab von 1781 war, wie spätere Eintragungen zeigen, von Bildhauerarbeit. Wer der Bildhauer war, wurde nicht vermerkt. Viel seltener sind die Nachrichten über Weihnachtssterne, Krippe^® und über das Räuchern^®. Um das Bild zu runden, füge ich sie hier an: Krippe 1512 LAR: „Um 6 Kherzen zu dem (Weihnachts)stern" 1617 LAR; „für eine Wiege, die der Pfarrer in der Kirche braucht" 1620 LAR: Ausgaben für Krippe 11 fl 7 ß 1627 LAR: bis 1641 (und später): Krippe, „Porten" und Tannenreisig erwähnt 1637 LAR: Krippe beim Frauenaltar 1638 LAR: Michael Paumrath®", Vergolden des Jesukindes (wohl hierher zu stellen) 1640 LAR: Krippenbilder von Paumrath renoviert 1641 LAR: Maler Herz malt zwei Klöster für die Krippe 6 ß. 1651 LAR: Lucas Herz: etliche „Gemäl" zur Krippe 2 fl 4 ß 1652 LAR: Kauf eines geschnitzten Jesukindes 1 fl 4 ß 1664 LAR: neues Kripperl 9 fl 6 ß 1701 LAR: Kauf einer Krippe mit 12 Mändl a 15 kr 1707 LAR: Ferdinand Grädl, Maler, Herrichten des Kripperl 8 fl 4 ß " Holter, 8. Jb. S. 126 und Trathnigg, 8. Jb. S. 173. " Holter, 8. Jb. S. 128 und Trathnigg, 8. Jb. S. 172. " E. Guldan, W. A. Heindl. Jb. d. M. Ver. Wels 1957, S. 95-158 - Holter, 8. Jb S. 1961/62, S. 122-126 und Trathnigg, 8. Jb. S. 172 — Holter, Beiträge zur Welser Barockkunst. 12. Jb. d. M. Ver. Wels, S. 67—77 — Holter, Zur Herkunft W. A. Heindls. Ein Kreuzweg aus der Werkstatt W. A. Heindls im Welser Museum. 13. Jb. d. M. Ver. Wels 1966/67, S. 32-37 und 38-52 - E. Guldan, Wolfgang Andreas Heindl. Wien 1970. Holter, 8. Jb. S. 128, 132 und Trathnigg, 8. Jb. 171. " Holter, 8. Jb. S. 130, 132 und Trathnigg, 8. Jb. S. 171. " Holter,8.Jb. 126 und Trathnigg, 8. Jb. S. 172-Trathnigg, Die Nachkommen W. A. Heindls. 13.Jb. d.M. Ver. Wels 1966/67, S. 53-58. " G. Trathnigg, Kirchen S. 60. G. Trathnigg, Kirchen S. 61. Holter, 8. Jb. S. 127 und Trathnigg, 8. Jb. S. 174.

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