1787 Inventar der Pfarrkirche: Als entbehrlich werden darin u. a. zwei messingene „Puschengeschirl" bezeichnet 1789 Spitalskirche: vier schlechte Buschen. Die Lichtamtsrechnung 1717 läßt den Gebrauch der Maikrüge in der Fastenzeit er kennen. Die anderen Eintragungen sind zeitlich über das Jahr verteilt, geben aber keinen Hinweis für die Verwendungszeit. Die Verwendung nur an Marienaltären ist nicht zu belegen. Bei Christoph Huebmer sind wohl zwei Altäre und (ohne die Aquarelle) 22 Bilder, darunter drei Marienbilder erwähnt. In der Stadtpfarrkirche^® werden 1690 acht Altäre genannt; Hochaltar (Job. Ev.), Kreuzaltar in der Kirchenmitte; auf der Epistelseite: U.-Lb.-Frauen-, Zwölf-Apostel- und Dreifaltigkeitsaltar. Auf der Evangelienseite: Joh.-d.-Täufer-, Aller heiligen- und Sebastiansaltar. Nach 1719, als der Kreuzaltar von der Kirchenmitte auf die Seite gerückt wurde, wurde noch ein zweiter Frauenaltar errichtet, späterhin wurde der Allerseelenaltar (wohl der zuerst genannte Allerheiligenaltar) in einen Mariazeller Altar umgewandelt"^®. Gerade die Zeit um 1700 — damals gab es nur einen Marienaltar — ist für unsere Frage interessant. Zwei silberne Maikrüge und sechs aus Holz von Bildhauerarbeit sind für einen Altar allein wohl nicht angeschafft worden, zumal die 1608, 1611 und 1647 erwähnten künstlichen Buschen doch entsprechende Gefäße dafür voraussetzen. Soweit sie vom Pfarrhof angeschafft wurden, fehlen uns entsprechende Rechnungsbelege, weil sie beim Brand 1870 verloren gingen. Im Kircheninventar sind die Buschen und Maikrüge, soweit sie nicht aus Metall waren, unerwähnt geblieben. 1735 wurden „Buschen" in Metall vergoldet und gleichzeitig wurden vom Bildhauer Job. Felix Trentini vier Pyramiden für Reliquien geliefert, die rot und blau gefaßt wurden und vom Maler Johann Purchard vergoldet und versilbert wurden. Im Verzeichnis von 1787 werden sechs vergoldete Pyramiden bereits als entbehrlich bezeichnet. Im Inventar werden aber noch 1816 zwei Blumenpyramiden nachgetragen®". Können die Maibuschen und Maikrüge auch nicht den Marienaltären oder -bildern zugeordnet werden, so ist doch eine starke Verehrung durch Stiftungen und Votivangaben deutlich. Die sonstigen Stiftungen treten diesen gegenüber an Zahl sehr in den Hintergrund. 1674, Zusatz zum Inventar vom 29. 5.: Veronica Ränklin stiftet zum Marienbild auf dem Allerheiligenaltar ein „Mäschenpandl" aus Gold und Silber mit einer daranhängenden in Silber gefaßten Perle. 1674, Inventarzusatz vom 14. 6.: Barbara Rauscherin stiftet auf unserer Ib. Frauen Altar ein Band wie die Ränklin, daran ein silberner, vergoldeter Ablaßpfennig mit acht guten Perlen versetzt. Am Band hängt ein goldener Ring mit einem weißen „diemuet" Steinl. 1682, Inventarzusatz: Agatha Dimbling stiftet unserer Ib. Frauen Bild und Altar einen silbernen, vergoldeten Gürtel. 1683, Inventarzusatz: Maria Politin schenkt zum Frauenaltar einen silbernen, vergoldeten Gürtel mit Steinen. Am Gürtel ein geschmölzter Lindwurm mit Diamanten. 1683, Inventarzusatz: Stiftung an unsere Ib. Frauen ein silberner, vergoldeter Gürtel, daran ein Agnus Dei und unter diesem ein goldenes Kreuz. Trathnigg, Kirchen usw. S. 23. Ende des Jahrhunderts bestand dann nur mehr ein Marienaltar. ®° Trathnigg, a. a. O. 46 f., 51, 55. ®" Trathnigg, a. a. O. S. 37 ff., 48, 95, 151, 186.
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