OÖ. Heimatblätter 1970, 24. Jahrgang, Heft 1/2

Während des 2. Weltkrieges (1942) wurde auf diesem Stein das letztemal Pechöl gebrannt. Der Altbauer ist mit dem Brennen noch bestens vertraut. Er besitzt auch noch ein Fechölschafferl, das zirka 4 läter faßt und von Holzreifen zusammen gehalten wird. Der Stein selbst ist gut erhalten und weist saubere Gravierungen auf. Stein Pechölstein beim Obereibenstoaner in Ebenort 14; Nr. 10 Besitzer; Bauer Franz Kloibhofer (Ober-Eibnstoaner) in Kaltenberg, Ebenort 14, Gemeinde Kaltenberg. Die Gravierungen sind wohl deutlich sichtbar, aber doch etwas ausgewittert Wann das letztemal darauf Pechöl gebrannt wurde, weiß niemand. Steine Pechölsteine beim Vorderbachler, Markersreith; Nr.ll/I2 Besitzer: Bauer Gregor Hinterdorfer (Vorder-Bachler), Markersreith Nr. 7, Gemeinde Kaltenberg. Der Stein Nr. 11 weist schöne Gravierungen auf und weicht nicht von der üblichen Form ab. Stein Pechölstein beim Angerer in Weidenau Nr. 10; Nr. 13 Besitzer: Bauer Heinrich Luger (Angerer), Weidenau Nr. 10, Gem. Kaltenberg. Die Steine 12 und 13 fallen durch ihre primitiven, aber doch zweckmäßigen Gra vierungen auf. Sogar die natürliche Form der Steine ist fast schon zweckmäßig. Steine Eine Anleitung zum „Kienöhl" und ,,Thermachen" aus dem 18. Jahrhundert Von Gilbert Trathnigg Bei Joseph Kropatschek, Kommentar des Buches für Kreisämter als vermehrter Leitfaden zur Landes und Kreisbereisung: oder gemeinnütziges Handbuch für Richter, Ökonomen und Beamte . . . Zweyter Theil, Wien 1799, 5. 860 f, heißt es; „Aus den Klötzen und Ästen (der Kiefer) werden die besten Weinpfähle zubereitet, aus den Knothen und Ästen, imgleichen von den Wurzeln wird Kienöhl, so man statt des Terpenthin gebraucht, wie auch das Ther gemacht, und zu solchem Ende das Holz in kleinen Mäuler eingesetzet imd zu Kohlen gebrannt, da dann zuerst das Ther heraus läuft, welches unterhalb in einem von Lehm gemachten Kessel aufgefangen wird. Man hat auch eine andere Art von Thermachen, da nähmlich das Holz in einer Grube oder Therofen verbrannt wird, und unweit in einem Loche das Ther sich sammelt. Nunmehr aber wird das Ther hier an den meisten Orten nicht mehr aus Stammholz, wie bisher, sondern nur aus den Stöcken und Wurzeln zu machen gestattet, und jenes also verschonet, welches sinst sehr viel Kienöhl, Ther, und zuletzt schwarzes Pech gibt, besonders das innere fette Holz, wenn das äußere weiße nebst der Schale davon hinwegkommt." Diesen Abschnitt hat Kropatsdiek der Einleitung und dem Unterricht zur Waldcultur vom Jahre 1754 entnommen. In der Waldordnung des gleichen Jahres § 8 findet sich die Bestimmung, daß zur Erzeu gung des Peches und der Wagenschmiere nur die Stöcke und Wurzeln umgehauener Bäume gebraucht werden dürfen. Leute, die stehende Bäume aufreißen, um Pech aus den Bäumen herauszuziehen, sind wie Wilddiebe zu bestrafen. Jedoch heißt es wieder in der WeJdordnimg für Österreich Ober- und Unter der Enns vom Jahre 1766 im § 32, daß das Rinden- und Pechaushacken zwar den Bäumen sehr schädlich sei, aber dennoch nicht gänzlich verboten sei. Jedoch gelte dies nur für „allerweitest entlegene Wälder". (Kropatschek II 771 und 790).

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