OÖ. Heimatblätter 1970, 24. Jahrgang, Heft 1/2

Dieser Stein wurde im Jahre 1950 beim Bau der Maascher Bezirksstraße entdeckt; es ist dem verstorbenen Landeshauptmannstellvertreter Felix Kern zu danken, daß er damals nicht zerarbeitet wurde. Felix Kern ließ den Stein, der unterhalb der Straße in dem zu verschüttenden Gelände lag, über die Straßentrasse transpor tieren und gut sichtbar wieder aufstellen, so daß jeder dieses Objekt leicht finden und sehen kann. 1968 wurde auf diesem Stein wieder Pechöl gebrannt. Der Bauer Hinterdorfer Roman (Berneder) in Aglasberg 3 brannte im Juli 1968 20 Liter Pechöl, wovon jeder Dorfbewohner einen Teil haben konnte. Der kleine Meiler, der auf dem Stein errichtet wurde, war zirka 0,75 Meter hoch. Das dazu verwendete Kiefernkienholz war zwei Jahre vorher für diesen Zweck ausgesucht und zum Trocknen aufgestellt worden. Der Brand selbst dauerte von 11 Uhr des einen Tages bis 16 Uhr des nächsten Tages. Zirka Stunden nach dem Anbrennen des Meilers begann das Öl so dick wie ein Strohhalm zu rinnen. Viele Neugierige fanden sich ein, leisteten dem Fachmann Gesellschaft und halfe.i ihm, sich die Nacht zu vertreiben. Neben dem kleinen rauchenden Meiler flackerte noch ein Lagerfeuer, um das sich die männliche Dorfjugend bei Bier und Schnaps die warme Sommernacht vertrieb. Stein Zweiter Pechölstein beim Rauchschnabelanwesen, Aglasberg Nr. 8: Nr. 2 Besitzer: wie oben. Lage: Parz. 2752 KG. Unterweißenbach. (Abb. 2) Obwohl sich kein Mensch erinnern kann, daß auf diesem Stein jemals Pechöl gebrannt worden wäre, gibt es über den Zweck des Steines keinen Zweifel, denn der Ansatz für das Abflußrohr ist noch deutlich sichtbar. Der Stein weicht in Form und Art vollkommen von den üblichen Pechölsteinen in unserer Gegend ab. Er hat der Länge nach eine 30 cm tiefe und oben etwa 70 cm breite keilförmige Aus nehmung. Keine Gravierung. Pechölstein , Stein Nr.: 2, beim Rauchschnabelanwesen .Aglasberg 8, Marktgemeinde Unterweidenboch. Längsschnitt Querschnitt Rohransatz

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