leonischen Kriege, die besonders in Niederösterreich im Schütze der Kontinentalsperre zu einer großen Zahl von Neugründungen industrieller Unternehmungen führt, sich in Oberösterreich kaum auswirkt. 2. Die Epoche der Frühindustrialisierung, die etwa von 1820 bis 1848 reicht, aber infolge der Quellenlage in Oberösterreich bereits auf unserer Karte mit 1841 begrenzt wird. In dieser Zeit kommt es zum Übergang vom Verlagssystem zur Fabrik, wobei diese immer mehr mit Dampfmaschinen und maschinellen Einrichtungen ausgestattet wird. Im Jahre 1841 besaß Oberösterreich allerdings erst zwei Betriebe mit Dampfkraft^, diese hat sich hier erst in der nächsten Periode durchgesetzt. Soweit reicht die Darstellung in diesem Heft. Die beiden nächstenEpochen werden in einem folgenden Beitrag behandelt: 3. Die Gründerepoche bis zum Börsenkrach von 1873. Sowohl in der Zeit des Neoabsolutismus als auch nach 1866 kam es zu einem regen Ausbau der Industrie Oberöster reichs. Diese Periode ist überdies gekennzeichnet durch die Verbreitung der Aktiengesell schaft und die Ansätze einer Großindustrie. 4. Die Ära der eigentlichen Großindustriebildung bis zum Ende des I. Weltkrieges, wobei ein gewaltiger Aufschwung wieder etwa seit 1885 beginnt und im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreicht. In dieser Zeit kommt es aber auch zum Höhepunkt der „sozialen Frage" und zu deren ersten Lösungsversuchen (Arbeiterbewegung, Sozialgesetzgebung). Damit schließt der zweite Teil dieser Abhandlung. Im Vergleich zur Gesamtentwicklung der österreichischen Wirtschaft zeigte Ober österreich, das im 18.Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts ganz respek table Ansätze aufzuweisen hatte,jedoch in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts gegenüber Ländern wie Böhmen oder Niederösterreich ein deutliches Zurückbleiben in seiner Indu strieentwicklung. In einem dritten Teil soll dann die Entwicklung von 1918 bis zur Gegen wart geführt werden. Dieser gliedert sich in drei Teile, in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, während des II. Weltkrieges und nach dem II. Weltkrieg. Durch große Industriegründungen während des II. Weltkrieges in einem verkehrs mäßig und strategisch günstigen Raum mit einem noch wenig genützten Arbeitskräfte potential sowie den Umstand, daß Oberösterreich amerikanische Besatzungszone war, konnten viele, im Krieg projektierten Großbetriebe,jetzt unter einer günstigen Konjunktur lage (Wiederaufbau, Korea-Boom) ausgebaut werden. Im Zusammenhang mit dem in dustriellen Schwerpunktverlagerungen Österreichs von Ost nach West wurde so Ober österreich ein neues Zentrum industrieller Produktion. Bei der Gestaltung der Karten haben wir uns für sogenannte „Entwicklungskarten" entschieden®, die nicht nur den Standort der Betriebe kennzeichnen, sondern auch jeweils die Ausgangs- und Endlage der behandelten Epoche wiedergeben, wobei auch die Neu gründungen und Auflassungen innerhalb dieses Zeitraumes sichtbar werden. Bemerkungen zur Gesamtentwicklung in Oberösterreich Es gibt verschiedene Gründe dafür, daß im Lande ob der Enns die Manufaktur epoche besonders ausgeprägt war. Die Industrialisierung in Österreich ist seit dem Mer kantilzeitalter vom Staate gefördert worden. Das Land öberösterreich mit seinen reichen * ImJahre 1841 verfügtendieLinzerWollenzeugfabrik undeineMühlebeiGmunden überje eine Dampfmaschine. ® Arnberger Erik, Handbuch der thematischen Kartographie. Wien 1966.
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