mehr für den alten Salzmarkt und seine Zukunft bestimmend wurde, ist die Rettung des Hallstätter Ortsbildes durch Morton. Noch vor einigen Jahren entfachte der Bauplan des Zwischenstückes einer Autostraße vom oberösterreichischen zum steirischen Salzkammergut am Westufer des Hallstätter Sees hitzige Diskussionen unter den Bewohnern das Salinenortes. Gegen die Absicht, eine breite Uferstraßezu bauen,trat Friedrich Morton mitgroßer Entschiedenheit und mit dem Gewicht seiner imposanten Persönlichkeit auf. Er sah in dieser Straße mit Recht eine Zertrümmerung der großartigen, krippenhaft am Fels hochstrebenden uralten Siedlung. Er siegte am Ende durch die Stichhaltigkeit seiner Einwände. Die Straße wurde hinter der Kirche gebaut und endet, wiejeder Freund Hallstatts weiß,nach einem Tunnel aufeinem neu geschaffenen Autoparkplatz. Friedrich Morton ist über seinen Wunsch in schlichter Weise auf dem Hallstätter Berg friedhof zur letzten Ruhe beigesetzt worden. So ruht nun sein Sterbliches im Schutz der Berge, die er geliebt und immer wieder durchforscht hat. Sein wissenschaftliches Werk lebt in seinen Büchern und Schriften - es sei nur aufseine letzte große,vom Hallstätter Museum herausgegebene vierbändige Veröffentlichung „Hallstatt, Kultur und Natur einer viertausendfünfhundertjährigen Salzstätte" hingewiesen - und in seinen Sammlungen für das Hallstätter Museum,wohl aber auch, wie wir hoffen, bei den vielen Zeitgenossen, die ihn kannten, im Gedenken an einen Mann, der sich nie gescheut hat, vor diesem seinen Werk und vor Hallstatt zu stehen, wenn dies in bezug auf sein geistiges Eigentum und für den ungeschmälerten Weiterbestand seiner Wahlheimat Salzkammergut als einer großen Kultur landschaft notwendig war. Morton war Träger und Inhaber vieler Auszeichnungen des In- und Auslandes, aber die Öffentlichkeit ist ihm doch manches schuldig geblieben. Das kann sie gutmachen,indem sie sich seines Nachlasses annimmt,vor allem aber seine ethischen Forderungen vertritt und in seinem Sinne seine Arbeit weiterführt. Er hat sich diese posthume Würdigung als Mensch und Wissenschafter allein durch die Ehrlichkeit gegenüber seinem Forschungsauftrag und seiner Gesinnung verdient. Carl Hans Watzinger Eine ausführliche Zusammenstellung der Lebensdaten und Werke Dr. Fritz Mortons enthält das vom Institut für Landeskunde herausgegebene Biographische Lexikon von Oberösterreich, 1. Lfg. (1955) Bl. 1-7 und Nachtragslieferung 1968, Blatt 8-13. 47
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