stieg auf 43. In Reichraming®^ errichtete das Stift Seitenstetten im 17. Jahrhundert einen Messinghammer mit Drahtzug. 1833 beschäftigte diese Messingfabrik 50 Arbeiter auf je zwei Schmelz- und Glühfeuern, an einem Drahtzug und einer Walze, die 1200 q Messing blech und Draht herstellten. 1841 stieg die Produktion auf 2500 bis 3000 q Messingswaren. In Lichtenegg bei Wels wurde 1788 eine Tombakfabrik gegründet, die 1825 in eine k. k. privilegierte Messinggußwarenfabrik umgewandelt wurde. 1834 beschäftigte diese an vier Windfeuern 12 Arbeiter, die llOq Messingwaren (Feuerspritzen, Brunnenzüge,Mörser, Bügeleisen, Beschläge etc.) herstellten. In Linz bestand 1786 eine Messingnägelfabrik mit fünf Beschäftigten, die 1790 letztmalig erwähnt wurde. 9. Chemische Industrie Erst am Ausgang dieser Periode lassen sich Ansätze einer chemischen Industrie fest stellen. Vorher waren die Seifensieder, Wachszieher, Salitereien und Pulvermühlen durch wegs als kleingewerbliche Betriebe anzusprechen. In Linz-Urfahr wurde die Seifensiederei Estermann erstmalig 1787 urkundlich erwähnt. Erst nach 1816 entwickelte sich daraus ein Fabriksbetrieb. Salitereien und Pulvermühlen waren ausschließlich Ärarbetriebe. 1782 wurden Pulver mühlen in Steinbach an der Steyr, Steyerling, Schneidermühle an der Krems und Wels genannt. Im Jahre 1832 beschäftigte die ärarische Saliterei in Linz zehn Arbeiter und besaß vier Pferde. Sie stellte jährlich 125 q Saliter her. In den Tafeln von 1841 werden sieben „Pulverfabriken" genannt, darunter Aurolzmünster, Forstau, Micheldorf, Schleißheim bei Wels und Steyerling. Nach den Tafeln von 1841 wurden weiters in Oberösterreich 100 q Arsen erzeugt. Als einziger Fabriksbetrieb der chemischen Industrie in Oberösterreich kann 1841 die Fabrik des L.Ploy in Oberndorf bezeichnet werden, die 50 Angestellte zählte. Sie besaß ein breites Erzeugungsprogramm: 3000 q Schwefelsäure, 600 q Hirschhorngeist und -öl, 150q Phosphor und Phosphorsäure,100 q Salmiakgeist,80 q Bittersalz, 30 q Lorbeeröl, 10 q Goldschwefel, 5 q Firnis, 5 q Schwefelalkohol und 3 q Phosphorsalze. 10. Lebensmittelindustrie Im Jahre 1836 erhielt Maximilian Graf Arco, Besitzer der Herrschaft Aurolzmünster und Kohlengewerke von Wolfsegg, die Landesfabriksbefugnis zur Erzeugung von Roh zucker aus Rüben bzw. zur Raffinierung desselben. 1841 erzeugte seine Fabrik 600 q Zucker^®. In Linz bestand bereits 1810 eine Kaffeesurrogatfabrik, die Karl und Anton Löffler gründeten. Diese Erzeugungssparte sollte hier noch von großer Bedeutung werden. Aschauer Josef, Das Messingwerk Reichraming, 1. c. BaxaJakob,Studienzur GeschichtederZuckerindustriein den Ländern desehemaligen Österreich.Wien 1950. 19
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