OÖ. Heimatblätter 1969, 23. Jahrgang, Heft 3/4

genannt, die 3115 q Waren im Wert von 60.500 Gulden herstellten. Die Hammer- und Hackenschmieden erzeugten nicht nur Hacken, sondern auch Hauen, Mistgabeln, Pflug eisen, Krampen, Schaubmesser sowie Grobwerkzeuge. Besondere Bedeutung besaß die ärarische Großzeugschmiede in Bad Ischl, die 1833 neun Schmiedeknechte beschäftigte und den Salzbergbau mit Werkzeugen versorgte. Eine zweite ärarische Werkzeugschmiede bestand in Hallstatt. 1775 wurden Hammer- und Hackenschmieden erwähnt in: Frankenmarkt, Hofkirchen, Kematen, Leiten, Mondsee, Pichl, Pichling, Regau, St. Georgen, Stauf, Steyr, Wels und Zell. 1833 bis 1835 kamen Ebensee, Gallneukirchen, Hallstatt, Haslach, Helfenberg, Bad Ischl und Spital am Pyhrn hinzu. e) Blech- und Streckhämmer Blech- und Streckhämmer wurden 1785 sieben angeführt, die 61 Beschäftigte zählten. 1812 betrug deren Arbeiterzahl nur mehr 31. Die Erzeugungsstätten konzentrierten sich hauptsächlich in Steyr, Weyer und am Laussabach. Im Jahre 1779 wurden Blech- und Streckhämmer in Gstadt, Hörhag, Kessl, Lohnsitz, Obernriess, Wendbach, Vorm Thal und Steyrermühl genannt; 1841 ein weiterer in Stauf. f) Drahterzeugung Auf Drahterzeugung waren im Jahre 1785 fünf Hämmer spezialisiert, die 35 Arbeiter beschäftigten. Im Jahre 1807 wurden außer den vier Drahthämmern noch zwei Fabriken genannt, wobei die Beschäftigtenzahl auf 63 gestiegen war. Die Tafeln von 1841 erwähnen 12 Erzeuger, die 10.420 q Drähte im Wert von 151.940 Gulden herstellten. Der Schwer punkt der Erzeugung lag im Räume Steyr-Sierning. Im Jahre 1841 wurden weitere Draht werke in Graben, Josefsthal bei Schwertberg, Keuschen, Kleinraming, Neuzeug, Sierning, Steyr, Vorchdorf und in Windischgarsten erwähnt. In Linz wurde 1840 eine Drahtgitter fabrik errichtet. g) Nägelerzeugung In Oberösterreich bestanden 1785 170 Werkstätten von Nagelschmieden mit 846 Be schäftigten, die sich bis 1807 auf 188 Werkstätten mit 1008 Beschäftigten vergrößerten. Zentren der Nägelerzeugung waren die Bezirke Losenstein, Steyr, Garsten und Ternberg, wo 1841 allein in den drei letztgenannten Bezirken zirka 150 Nagelschmieden 33 Millionen Nägel und Zwecken produzierten. Weitere 24 Nagelschmieden waren im übrigen Ober österreich verstreut und erzeugten zusammen 2000 q Nägel. Die Kapazität einer kleinen Nagelschmiede im Jahre 1833 sei am Beispiel jener von Bad Ischl gezeigt, wo drei Arbeiter auf drei Feuern jährlich 30 q Nägel herstellten. Fabriksmäßige Betriebe gab es nur in Wels und Mauterndorf(in Salzburg), die 800 q Nägel im Wert von 11.900 Gulden erzeugten. In Fürth gründete 1832 der Handelsmann Steininger eine Fabrik für Schraubenmuttern und Kesselnieten, die aber bereits 1836 den Betrieb einstellte und 1840 um 3600 Gulden an Ferdinand Teil verkauft wurde. Dieser erzeugte 1841 780 q Waren im Wert von 160.000 Gulden. Der Raum Steyr war ein Zentrum der Messererzeugung, großteilsjedoch noch von kleingewerblicher Struktur. Eine Ausnahme bildete die Messerschmiede des Anton Heindl in Steyr, die im Jahre 1840 bereits 60 Arbeiter beschäftigte und 4200 Dutzend Paar Tafelmesser und -gabeln, 400 Dutzend Paar Dessertsowie Kindermesser und -gabeln, 530 Dutzend Paar Küchen- und Fleischmesser und 320 Dutzend Paar feiner Messerklingen und Gabeln produzierte. h) Rohrhämmer und Waffenerzeugung Im Jahre 1785 zählte Oberösterreich vier Rohrhämmer mit 36 Beschäftigten. 1807 ' 17

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