Gründung ist die Baumwoll- und Kammgarnspinnerei Theresienthal bei Gmunden. Dierzer baute 1832 die alte „Haselmühle" zu einer Woll- und Baumwollspinnerei aus. c) Baumwollindustrie Relativ spät entstand in Oberösterreich die für die Zukunft bestimmende Baumwoll industrie. Maßgeblich dafür war hier wohl die lange Zeit dominierende Stellung von Schaf wollwaren- und Leinenerzeugung. In dem Umfang,als diese zurückging, verbreitete sich die Baumwollindustrie, deren weitaus billigere Produkte im Inland begehrten Absatz fanden. Diese konzentrierte sich daher auch in der Nähe der Großstädte - die Umgebung von Linz (Kleinmünchen) und Steyr. In der Baumwollindustrie war die Erzeugung mit modernen Maschinen bereits von Anfang an die Regel. Im Jahre 1808 erhielt Xaver Rädler aus Weiler bei Bregenz eine Fabriksbefugnis für eine Baumwollspinnerei in Kleinmünchen^®, auf die er aber zugunsten seines Sohnes ver zichtete. Gleichzeitig betrieb er mit Leopold Schmied eine Baumwollfabrik in Hellmonsödt. Diese erzeugte 1814 5110 Stück im Wert von 136.941 Gulden. Rädler beschäftigte 1815 230 Arbeiter auf 93 Stühlen. 1841 besaß die Fabrik in Kleinmünchen 44 Spinnmaschinen mit 7648 Spindeln. Die Zahl der Spinner betrug 146, die Produktion an Gespunsten war auf 221.332 Wiener Pfund gestiegen. Kleinmünchen besaß 1832 eine Baumwoll- und Tücheldruckerei, die 15 Arbeiter be schäftigte. Diese erzeugte ungefärbte Cottone und Tücher,die man von Webern und Handels leuten der Umgebung zum Druck übernahm. Die Jahresproduktion belief sich auf etwa 1000 Stück. Weiters bestand in Kleinmünchen eine Baumwollspinnerei, die 1838 vom Zeugmacher Anton Wöß gegründet wurde. 1840 trat der Handelsmann Grillmayer in den Betrieb ein und ließ zehn Spinnmaschinen Mool-Jennys und Selfactors aus der Schweiz aufstellen. Als 1841 Wöß aus dem Unternehmen ausschied, besaß die Fabrik 16 Spinnmaschinen mit 3600 Spindeln und beschäftigte 99 Spinner. Die Erzeugung belief sich auf 137.000 Pfund Garne. In Gattern wurde 1818 von Friedrich Eimannsberger eine Baumwollspinnerei errichtet, die 1835 38 Arbeiter auf3 Spinnmaschinen beschäftigte undjährlich 11.000 Pfund Gespunste erzeugte. Bis 1841 stieg die Produktion auf44.060 Wiener Pfund Garne. Weitere Baumwoll fabriken werden 1819 in Aigen bei Schlägel und 1841 in Mondsee erwähnt. In Oberndorf bei Gallneukirchen wird 1835 die Kattundruckerei Josef Buchmüller genannt, die 16 bis 20 Arbeiter beschäftigte. Sie exportierte vorzüglich nach Böhmen. 1837 erwarben Gustav Adolf Roiko und Johann Hudetz eine Fabriksbefugnis für eine Baumwoll-, Schafwoll- und Leinenwarenfabrik in Steyr. 1839 beschäftigte diese Fabrik an 42 Druck tischen 84 Arbeiter und 41 Hilfskräfte. Im gleichen Jahr erhielt sie die Landesfabriksbefugnis. Ihr Absatz ging nach Niederösterreich,Steiermark,Tirol, Illyrien und Böhmen.Im folgenden Jahr übersiedelte Hudetz seine Fabrik nach Traun. Im Jahre 1841 errichtet Ignaz Schmidt in Sierning eine Baumwollspinnerei, die kurz danach Strecker übernahm. 1841 betrieb diese 7 Spinnmaschinen mit 1170 Spindeln und beschäftigte 32 Spinner. Sie produzierte 28.336 Wiener Pfund Garne. Im August 1841 ging der Besitzer in den Konkurs. Weiters wird in Sierning 1841 eine BaumwolldruckereiJohann Hofinger genannt. "Die Aktiengesellschaft der Kleinmünchner Baumwollspinnereien, 1. c. 14
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