OÖ. Heimatblätter 1969, 23. Jahrgang, Heft 3/4

c) Alaunbergbau Neben Kohle wurde zu Mursberg auch Alaun gewonnen, dessen Sudwerk zu Freien stein nächst Ottensheim bestand. Um 1831 wurde der Betrieb eingestellt. d) Graphit Zu Schlägel im Mühlviertel bestand ein Graphitbergbau. Der gewonnene Graphit wurde in einer Bleistiftfabrik in Kasten bei Engelhartszell, die 1840 gegründet wurde, ver wertet. , 2. Erde, Steine und Tonwarenerzeugung Dieser Industriezweig ist über ersten Ansätzen in der Manufakturepoche lange Zeit nicht hinausgekommen. 1788 wurde eine Schmelztiegel- und englische Steingutfabrik in Engel hartszell gegründet, die 1798 bis 1810 eine Filiale der Wiener Porzellanfabrik im Augarten war. Sie beschäftigte um 1805 60 Arbeiter. Durch die Abtretung des Innviertels an Bayern in den Napoleonischen Kriegen ist der Betrieb um 1810 eingegangen. In Oberweiß bzw. Reinthal bei Gmunden wurde 1838 die Erzeugung von Töpferwaren und Öfen durch den Postmeister von Lambach, Alois von Fernstein, aufgenommen. 1843 erhielt dieser Betrieb eine Fabriksbefugnis. Es wurde für 50.000 Gulden ein Fabriksgebäude errichtet. Der Be schäftigtenstand betrug jedoch nur 10 bis 15 Arbeiter. Eine weitere Steingut- und Fayence fabrik wird 1841 in Reitterburg, eine Mühlsteinfabrik in Wallsee bei Ottensheim erwähnt. 3. Glasindustrie Im Jahre 1818 bestanden in Oberösterreich zwei Glashütten im Mühlkreis, zwei im Hausruck- und eine im Innkreis. Die älteste Glashütte Weißenbach wird 1449 in einem Wallseer Urbar genannt, und zwar „bei der Liebenau" und „in der Hinterreith". 1719 existierte eine Glashütte beim „Jan am Berg" bei Weißenbach.Die Glashütte Schwarzenberg bei Schlägelwurde um 1750 vom Stift Schlägel gegründet, das bereits vorher Glashütten im Böhmerwald" besaß. Seit 1821 in Privatbesitz, wird sie 1844 als Glasfabrik genannt und gehörte damals den Gebrüdern Fliegelmüller. Für seine Glashütte Salleburgsthal in der Herrschaft Weißenbach suchte 1816 Johann Michael Käfer um die Landesfabriksbefugnis an. Um 1820 wurden Glashütten in Aich bei Mondsee, Schneegattern, Redlthal und in Freistadt betrieben. 1841 werden weitere Betriebe in Freudenberg, Mattighofen und Sonn leithen erwähnt. Die bedeutendste Glashütte dürfte Frauenthal gewesen sein. Sie beschäf tigte um 1820 acht Glasmacher, acht Gehilfen, neun Glasschleifer, zwei Glasschneider, zwölf bis vierzehn Hilfsarbeiter und sechs Holzknechte. 1840 erhielt sie die Landesfabriks befugnis, um die Wenzel Stümpfel angesucht hatte. 4. Holz- und Papierindustrie a) Holzwarenerzeugung Eine sogenannte „Berchtesgadener" Fabrik, die Spielzeug herstellte, wurde 1786 im aufgelassenen Franziskanerkloster in Grein gegründet. 1841 gab es weitere Kinderspielzeug fabriken in Gmunden und Ebenzweyer, ferner eine Holzschnitzerei in der Viechtau am Traunsee'^'. b) Papiermühlen Oberösterreich besaß eine Reihe alter Papiermühlen^^, von denen jedoch nur eine einzige vor 1841 zu einer Papierfabrik umgewandelt wurde. Die älteste Papiermühle Ober- "Krinzinger F., Das Stift Schlägel und seine Glashütten, 1. c. "Mosser Alois,Zur sozialen Stellung der Viechtauer Holzschnitzer. Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs 8 (1964), S. 486-501. Thiel Viktor, Papiererzeugung im Donauraum, 1. c.; ders., Papiererzeugung in Oberösterreich, 1. c. 10

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