OÖ. Heimatblätter 1969, 23. Jahrgang, Heft 1/2

ziehen, begleitet. Hier scheint der Gletscherabfluß gewesen zu sein,und zwar noch vor dem Bergsturz, welcher den Felsbildersee mit Gletschertrübe erfüllte. Er floß noch ober irdisch ab, da man an einem am Fuß des Stubwieswipfels entlang abziehenden Graben noch die Formen fließenden Wassers erkennen kann. Man ist ja hier in einem Gebiet, wo Glazial- und Karstphänomene interferieren. Wenn wir dies älteste, nachglaziale Tälchen T1 nennen, können wir feststellen, daß T2 einen etwa entsprechenden Lauf genommen haben muß,jedoch erst nach dem Bergsturz. Denn dieser Bach schnitt in der das etwas höher liegende Seengelände begleitenden Senke bereits die Seetone des Felsbildersees an und er reichte bei Block XI den Moränenuntergrund, sowie er auch von Block XII schon beschrieben worden ist. Dieser Bach muß dann in dem von Dohnen durchlöcherten Feld am Ende der NS verlaufenden Senke auf der Schwarzeckseite verschwunden sein. Das war auch der Fall bei einem noch jüngeren Ablauf: T3.Jetzt funktionierte aber der zweite südliche Ausgang aus dem Teichlbecken. Vielleicht hatte der Schwemmkegel bei der Filz moosalm inzwischen den nördlichen versperrt. Die Teichl fand Schlucklöcher, ein sog. „Ponor",am Beginn des Aufstiegs aus dem Becken zum Linzerhaus. Sie konnte bereits, wenn auch nur ein kurzes Stück, unterirdisch abfließen. Sie trat nämlich bei der „Rollenden Lueg" aus einer tunnelartigen Röhre wieder heraus ans Tageslicht, um dann den direkten Weg - allerdings auch hier teils ohne echte Talformen - hinunter zum Schwarzeck-Dolinenfeld zu finden. T4(also derheutige Verlauf) ist offenbar derjenige Talweg,wosie,wie noch heute, durch ihr Ponor in den Untergrund geht, um für ganz zu verschwinden. Hier,an diesem Talweg, sollte noch der Versuch gemacht werden, pollenführende Ablagerungen oder Holz reste für Radiokarbon-Untersuchungen zu finden, um schließlich auch den Zeitraum nach dem Bergsturz weiter chronologisch gliedern zu können. Dies geschähe in dem Bestreben, der Felsbilderforschung weitere Hilfsstellung zu geben, wenn bis jetzt auch die Aussichten auf Auffindung solcher analysierbarer Stellen nicht groß zu sein scheinen. Die Felsbilder sind erst nach dem Bergsturz in die 12 untersuchten Felsblöcke eingra viert worden. Damit ist alsojetzt ihr Höchstalter nach unten auf der Zeitskala mit 8500J. vor heute zu limitieren. Wenn sich auch die Felsbilderforschung insoweit sicher schon klar ist, so ist es immerhin eine mehr oder minder exakte Bestätigung. Würde eine weitere Aufgliederung der Zeitabschnitte des Postglazials und des Holozäns in diesem interessanten Gebiet durchgeführt, sowie oben schon angedeutet, so würde das eine genauere Gliederung des reichen Felsbilderarsenals auch von quartärgeologischer Seite her möglich machen. Sie würde dann auf der Zeitskala nach oben ebenfalls eine Limitierung erlauben. 74

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