OÖ. Heimatblätter 1969, 23. Jahrgang, Heft 1/2

53. Der Spuk im Kreimlhof.Ähnliches wird auch sonst von Totengräbern, Sargtischlern und anderen berichtet. Vgl. auch Sage Nr. 19. 54.Der Teufelin der PalmmüUe.Schulchronik von Ottnang.Vonder Wette mitdem Teufel,derzumeist überlistet wird, gibt es eine Unzahl von Geschichten. Auch sonst wird der Teufel gerne um seinen Lohn geprellt (vgl. Haiding, Sagenschatz, Nr. 23, 40, 84, 95, 106, 128, 143, 189, 203, 212, 231, 258). Das Rückwärts-Lesen ist die letzte Hilfe, weim in Abwesenheit des Kundigen ein anderer in seinem Buche las und dadurch die Teufel heraufbeschwor. Diese Einleitung ist hier ausgefallen, weshalb unbeholfen um Aufklärung über den Besuch gefragt und darauf nicht recht geantwortet wird. 55.Der Feuerbeschwörer.Karl Sturramaier, Ottnang. Dem Feuer wird mit übernatürlichen Mitteln entgegengewirkt. So gibt es für die Feuerspritzen eine eigene Benediktionsformel. Man stärkt ihre Löschkraft durch hineingelegtes Agathabrot; man wirft Brot oder geweihtes Salz in die Flammen. In gleicher Weise ver wendete man Teller, die meistens mit der „SATOR"-Formel versehen waren; man wendete den Backtrog mit der ausgehöhlten Seite gegen die Lohe usw. Der Feuerbanner kommt nach niederdeutschen Sagen meist hoch zu Roß und bekämpft die Flammen durch Umreiten, Hineinwerfen eines Tellers mit Salz, Hersagen eines Gebetes oder Feuersegens. Vgl. Freudenthal, Art. Feuer, Feuerreiter, Feuersbrunst, HDA. II, Sp. 1389 ff. Aufsüddeutschem Boden ist die Gestalt des Feuerbanners verhältnismäßig selten, weshalb unserer Sage beson derer Wert zukommt. 56. Der Bandlkrameram Atzberg.Schulchronik von Ottnang. Eine besondere Form des in vielfältiger Art dargestellten Teufelsblendwerkes. 57. Das Schloßfräulein von Wolfsegg. Zwei Fassungen nach Zeitschrift „Tausend Jahre Schloß WolCsegg";vgl.dazu auch Depiny, S. 441, Nr. 482, Haiding, Sagenschatz, Nr. 39, Anm. Den gleichen Verlauf wie die Sage von Hero und Leander nimmt auch das Volkslied „Es waren zwei Königskinder". Geschichten von einem liebenden Ritterfräulein waren im 19. Jahrhundert be.sonders beliebt. Ihr Erzählstil wirkt bis in unsere Tage nach. Wir lernen ihn z.B. bei der Sage von Burg Greifenstein (Ziegelhauser, Schattenbilder der Vorzeit. Wien 1844 I. 118 ff.) kennen. 58. Der Bau des Schlosses Wolfsegg. Depiny,S. 28, Nr. 15. Riesen als sagenhafte Baumeister kennen wir schon aus der nordgermanischen Überlieferung, nachjüngeren Sagen sollen sie auch Kirchen erbaut haben. Im Salzburgischen glaubt man,daß so mancher Hügel, aufdem sich heute ein Bauwerk erhebt,durch gewaltige Steinwürfe der Riesen entstanden sei (Haiding, Sagenschatz, Nr. 152 u. Anm.). 59. Der wilde Burgherr. Depiny,S. 86, Nr. 23. Eine der typischen Geschichten von bösen Burgherren, hier mit Zügen des Wilden Jägers verbunden. 60.Wettersegnen.Depiny,S. 176,Nr. 104. Vgl.die Anmerkungen zu Nr. 1. Da das Unwetter des Teufels Werk ist, kann man es mit Sprüchen zauberischer Art und christlichen Heilszeichen bekämpfen. Allerdings wird hier das Wetter nur zum lieben Nachbarn weitergesandt. 61. Der versetzte Grenzstein. Wolfsegg, Depiny, S. 103, Nr. 144. Mit Recht verurteilt die Volksan schauung auf das schärfste das unrechte Aneignen fremden Bodens. Ein Beispiel für die Häufigkeit verwandter Sagen gibt Depiny, S. 102 ff. Die Grenzfrevler müssen nach ihrem Tode als feuriger Mann, mit glühenden Gegenständen oder in Tiergestalt tungehen, bis sie endlich durch ein erlösendes Wort ziu befreienden Handltmg veranlaßt oder ermächtigt werden. 62.Die Wetterhexen von Wolfsegg. Depiny,S.177,Nr. 115;nach P.Amand Baumgarten, Krems münster. Vgl. die Anmerkungen zu Nr. 1. 63. Beim Anbraucher. Depiny, S. 182, Nr. 153. Um den Schadenzauber aufzuheben, bedarf es des kundigen „Anbrauchers". Die fremden Kräuter werden hier nicht genannt, entweder weil sie ein nicht preis gegebenes Wissen des Anbrauchers sind oder weil man sie nicht mehr kennt. Im Zusammenhang mit Früh lingsbräuchen kommt hier manchmal dem Ginster besondere Wirkung zu. 64.Der Hafner-Tonerl.Depiny,S.448,Nr.380.Eine Geschichte,die auch von anderen Räubern erzählt wird. Derartiges Erzählgut gab einen dankbar aufgenommenen Lesestoff für die Flugblattliteratiu ab. 65. Der Lehnlbauer. Depiny, S. 393, Nr. 192. Daß es sich hier nicht um eine vereinzelte Sage handelt, zeigen andere Beispiele, die in der gleichen Sammlung abgedruckt sind. 66. Die Riesen am Burgstall bei Zell am Pettenfirst. Josef Meingassner. Die Riesen verhindern den Kirchenbau nur so lange, als man aus ihrem Bereiche die Steine holt.InSkandinavien wird sogar von vielen Kirchen erzählt, daß Riesen sie gebaut hätten (Inger M.Boberg,Baumeistersagen; FFC 151, Helsinki 1955). 67. Die vertauschten Baupläne. Zell am Pettenfirst. Pfarrchronik. 68. Das Pumperhölzl. Zell am Pettenfirst. Ortschronik. Ein als unheimlich verrufener Ort wird mit verschiedenen Sagenbruchstücken in Verbindung gebracht. 69.Der Steigbügelhalter der Ritter vom Poldlschopf.Zell am Pettenfirst.Josef Meingassner. 67

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