OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

Kürschner“); Depiny 421, Nr. 395 (hier genannt „Räuber Gröger“). Seite 12 Die Schatzgräber von Gintersberg (Sieß): Sieß IV, 5; Depiny 69, Nr. 57. Seite 14-16 Die Kirche von Maria Trost (Sieß, Mathie): Sieß IV, 14 ff.; Depiny 335, Nr. 216. Seite 17 Der Fluchtgang beim Zizelbauer (Depiny): Sieß I. 14; Depiny 68, Nr. 54 (hier genannt „Ziegelbauer“). Seite 24 Die Hexe von Fürling (Depiny): bei Depiny nicht enthalten, wohl aber unter „Vierling“ bei Sieß II, 32. Seite 27 Magerlmühle beim Nößlbach (Depiny): Depiny 212, Nr. 398. Seite 32 Der Pfaffenberg bei Rohrbach (Sieß): Sieß III, 1. Seite 34 Die Schloßfrau in Berg (Depiny): Sieß I, 13 f.; Depiny 86, Nr. 19. (Das bei Winkler eingeschlossene Hero- und-Leander-Motiv fehlt bei Depiny). Seite 36 Die Schweden auf dem Berg bei Rohrbach Sieß I, 15; Depiny 398, Nr. 221. Seite 37 Das versunkene Schloß auf dem Scheibl- berg (Sieß): Sieß IV, 13 (die Örtlichkeit heißt hier Scheiblhoferberg). Seite 45 Der Krämerstein (Kneidinger): Sieß V, 15 (zum Motiv des in einen Steinblock verzauberten Erntewagens s. Die verzauberte Heufuhr in Gramastetten: Sieß IV, 9). Seite 56 Die Teufelsbruckmühle (Sieß): A. Baumgarten, aus der volksmäßigen Überlieferung der Heimat. 24. Jahresbericht d. Mus. Franzisco Carolinum. Linz 1864, 118; Depiny 253, Nr. 189. Seite 58 Der Mord im Wartholz (Depiny): Sieß V, 114f. Seite 61 St. Petrus und der Krapfen (Höll): Mühlviertler Beiträge zur Landes- und Volkskunde II, 42; Depiny 349, Nr. 205. Seite 64 Das Kochweib von Haslach (Mathie): Sieß II, 1 ff. Seite 69 Die Pest in Haslach (Mathie): Depiny 395, Nr. 204. Seite 76 Die Irrwurzel (Braumann): Fr. Braumann, Sagenreise 231; Depiny 224, Nr. 391. Seite 86 Das Hexenmahl in Haslach (Mathie): Sieß 176, Nr. 59. Seite 92 Die Rache des Natternkönigs (Sieß): Depiny 57, Nr. 31 (nach Mitteilung von J. Gruber). Seite 95 Der Sargträger in Oedt (Sieß): Sieß III, 5. Seite 96 Das Mühlmandl von Lichtenau (Sieß): Sieß II, 1 ff. Seite 100 Der Rote Hügel (Kaiser): Sieß II, 19 ff. (wo auch der vermutliche historische Plintergrund der Erzählung angegeben ist). Seite 100 Das Wetterhorn von Oberkrenau (Kaiser): Sieß II, 9 ff. (wo angeführt wird, daß das in seiner Form und seiner Handhabung genau beschriebene Horn noch im Oktober 1890 in der Hofstatt 1 in Oberkrenau vorhanden war, beim Besitzerwechsel aber verschwunden ist). Seite 112 Die Wasserhexe vom Katzensteg (Dorf- ner): Sieß V. 10 ff; Depiny 168, 41. Seite 114 Der verwunschene Pfleger von Götzendorf (Sieß): Sieß V, 2 ff. (hier richtiger: „Der närrische Pfleger von Götzendorf“ mit Anführung der genauen historischen und persönlichen Daten des Pflegers Ignaz Hollnsteiner (1800-1857). Seite 120 Der böse Graf Sprinzenstein (Sieß): Sieß IV, 9. Seite 126 Das Schwarzbuch des Holzmüllers (Depiny) : Sieß II, 34. Seite 130 Das heilige Töbei (Sieß): Sieß IV, 1. Seite 132 Die Flucht des Kirchenbaumeisters (Beiträge V, VII, XIII); Sieß V, 8 ff. Seite 136 Die Schatzgräber von Mosau (Mathie): Sieß III, f. Wie man aus dieser Liste sieht, werden vielfach bereits längst gedruckte Sagen auch in unserer Gegenwart immer noch weitererzählt, so daß sie der Autor aus dem Mund seiner Gewährsleute aufzeichnen konnte. Sagenüberlieferungen stehen bekanntlich nicht unter Urheberschutz. Es ist jedem überlassen, sie umzugestalten und auszuschmücken, wie es ihm beliebt, umso mehr, als heutzutage meist die Kontrolle durch die die Sage tradierenden Angehörigen der älteren Generation fehlt. Es ist daher auch dem vorliegenden Sagenbuch nicht anzukreiden, wenn oft beträchtliche Abweichungen von dem vorgefundenen Überlieferungsgut gemacht werden, in dem heute als unwesentlich Erscheinendes weggelassen wird (wie z. B., daß beim Blasen des Wetterhornes in Oberkrenau immer auch das Kreuzzeichen gegen das aufziehende Gewitter gemacht werden mußte) oder daß heute fast Unverständliches abgeändert wird (wie bei der Erzählung vom Krämerstein, an dem das den Feiertag schändende Flafereinführen nicht an dem der Maria geweihten Samstagnachmittag, s. das Sichelwunder der heiligen Notburga!, sondern an einem Sonntag ausgeführt wird). Daß dabei mitunter recht wichtige Einzelheiten unter den Tisch fallen, zeigt die Geschichte von der Pest in Haslach, wo nach Winkler ein schlaftrunkener Bürger den Tod über den Marktplatz hin mähen sieht, während Sieß noch die Überlieferung kennt, daß „Toid“ und „Toidin“, also auch die der Volkskunde bestens bekannte Figur der „Tödin“, gemeinsam beobachtet wurden. Manchmal gibt der Autor auch Erklärungen, die durch die Überlieferung selbst nicht bezeugt sind, z. B. bei der Schilderung des „Hexenmahles“, über das Sieß berichtet, daß am Morgen nachher „der Boden mit Kröten, Blindschleichen und Nattern bedeckt war“. Bei Winkler vermehrt sich diese Liste um Eidechsen und Grillen. „Sie stammen von dem Festmahl, das die Hexen bei ihrer Flucht zurückgelassen und die sich darauf in diese eklen Tiere verwandelt hatten.“ Die Beispiele ließen sich unschwer vermehren. Unsere Proben sollen aber nur Illustrationen zu den dauernd sich vollziehenden Veränderungen der Texte sein, so daß es sehr wohl passieren kann, daß sie, sobald die Winklerschen Erzählungen ins Volk gedrungen sind, einem späteren Feldforscher als bemerkenswerte Varianten von seinen neuen Gewährsleuten erzählt werden. Und vielleicht ist dann die Aufnahme dieser neuen Formgebungen im Volk auch mit ein Kriterium dafür, daß die Sagenbücher Fritz Winklers ihre ihnen gestellte Aufgabe als Volksliteratur, die zum geistigen Besitz des Volkes werden soll, auch wirklich erfüllt haben. E. B. 63

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2