OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

wandten, Freunden und Schülern, mit Landschaften - Früchten der Wanderungen und Sommerfrischen und einer großen Albanienreise - begann Strigl, an die fortschrittliche, aber keineswegs avantgardistische Kunstatmosphäre in Linz anknüpfend. Besondere Erlebnisse brachten ihm ein unmittelbares Verhältnis zu weltanschaulichen und religiösen Begebenheiten. 1943 malte er sein erstes eigenartiges Blumenbild und sein erstes nicht gegenständliches Aquarell. Immer befriedigender konnte er die meist freundlichen, hellen Wirklichkeiten seiner inneren Erlebnisse darstellen, besonders in der eigenartigen Palette seiner Aquarelle in feinen Lila-, Gelb- und Blautönen oder mit schwerem, aber durchsichtigem Blauviolett. Die Kollektionen 1957 in Linz (Neue Galerie) und Wien (Weißkirchner Straße) gaben einen ersten Überblick über seine Entwicklung zu der damals in Österreich noch selten vertretenen eigenständigen abstrakten Malerei, deren Vollentfaltung die anläßlich seines 70. Geburtstages in Linz 1968 veranstaltete große Ausstellung (Neue Galerie) eindringlich vor Augen führte. Mit Hans Strigl ist, viel zu früh, ein Talent dahingegangen, dem ein bedeutender Beitrag zur Geschichte des in der Kunst niedergelegten existenzialistischen Welterlebnisses zu danken ist. 55

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