OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

RS: AUGUR TRI POT Amphore Silber Denar VS: HADRIANUS AUG COS Bild m. Lorbeerkranz n. re schauend RS: TELLUS STABIL T. nach li schreitend Silber In jüngster Zeit wurde beim Haus eine tiefe Baugrube zur Anlage eines Silos ausgehoben. Dabei stieß man in beträchtlicher Tiefe auf Mauerreste, verschiedene Schichten von Lehm und dunkler Erde mit Kohle und Mörtelresten und auf einen ganzen verschütteten Baum mit Wurzelstock und Krone. Die Anlage scheint, wie es dort des öfteren vorkommt, von einem mächtigen Erdrutsch verschüttet worden zu sein. Ähnliche Verhältnisse sollen auch bei der seinerzeitigen Erweiterung des Kellers angetroffen worden sein. Es ist naheliegend, daß anläßlich der Markomannenstürme das Geld in einem Keller versteckt und nicht wieder gehoben und später verschüttet worden war. Die Annahme eines bronzezeitlichen Grabhügels oder einer römerzeitlichen Bestattung ist somit als irrig abzutun.3 Anläßlich von Geländebegehungen stellte ich verschiedene Anlagen fest, die auf ihre Bedeutung und historischen Ursprung unbedingt zu prüfen sind. Auf der Mittelterrasse, unterhalb des Mayrgutes zu Dambach in Ebenboden, das unmittelbar an der Kante der Hochterrasse liegt, befindet sich eine Waldzunge, in der ich eine rechteckige, 125 m lange und 80 m breite umwallte Anlage feststellte. Die Wallanlage besteht aus großen Rollsteinen mit Lehmaufschüttung und ist stellenweise noch bis zu einem Meter hoch. Bei einer kleinen Versuchsgrabung in der Mitte der Anlage stieß ich in einer Tiefe von % m auf eine pflasterähnliche Steinlage und eine kleine vorgeschichtliche Scherbe. Von hier führt ein Weg zum Mayrgut hinauf, der in seiner Anlage römischen Ursprungs sein könnte. Ein Straßenstück mit mächtiger Rollierung wurde kürzlich beim Laimergut bei der Erweiterung des Zufahrtsweges zum Hause angeschnitten. Südöstlich des Tiefenbachergutes in Ternberg steht am Übergang von der Hoch- zur Mittelterrasse eine Kapelle mit einer Vorhalle, durch welche ein uralter Weg führt. Am rechten Ennsufer, gegenüber der Bahnhaltestelle Dürbach, ragt die Mittelterrasse spornartig in den Stausee des Kraftwerkes Rosenau vor. Dort liegen in einem zum Werfner- gut gehörenden Waldstück in einer Gruppe 15 Hügel mit Durchmesser bis zu 4 m und einer Höhe bis 75 cm. Im Frühjahr 1966 wurde ich von meinem treuen und verdienstvollen Mitarbeiter Franz Burghuber, Ternberg, benachrichtigt, daß der hinter dem alten Pfarrhof in Ternberg liegende Obstgarten aufgelassen und tief umgeackert worden sei, wobei Mauerfundamente freigelegt wurden. Ich besichtigte umgehend die Stelle und nahm alle Daten auf. Auf dem dunklen Untergrund des Ackers zeichnete sich scharf das in Rieseltechnik ausgeführte Fundament eines 30,5 m langen und 17 m breiten, durch Zwischenmauern genau gevierteilten Baues ab. Die Rieselmauern waren noch bis zu 30 cm tief und 60 cm stark. Parallel zur Stirnfront im 3 J. Reitinger, Ur- und frühgesch. Funde in Oberösterreich, Linz, 1968, Art. Ternberg, Seite 409. 48

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