I. Neue Forschungen aus dem Siedlungsraum Ternberg im Ennstal 1. Wirtschaftliche Interessen Roms im Siedlungsraum Ternberg? Ein Vorbericht über die jüngsten Funde von David Mitterkalkgruber Das oberösterreichische Ennstal, vornehmlich das Gebiet südlich von Steyr, war bis jetzt nur als urgeschichtlicher Siedlungsraum bekannt. Für die Zeit der Herrschaft Roms galt es als bedeutungslos. Den wenigen Funden aus dieser Zeit wurde kaum Bedeutung beigemessen, zumal es sich in der Hauptsache nur um Münzfunde handelte, über deren Fundumstände und Verbleib widersprechende Angaben vorlagen. Nach dem Funde des römerzeitlichen Familiengrabsteines in Ebenboden, Gem. Ternberg, Bez. Steyr,1 bemühte ich mich im Zuge meiner Forschungen im Ennstal, Klarheit auch über die oftmals in der Fachliteratur erwähnten Münzfunde vom Laimergut2 in Schweinsegg 19, Gem. Ternberg, zu erlangen. Ohne auf die irrigen Angaben in der einschlägigen Literatur näher einzugehen, wird nach mehrmaliger persönlicher Besprechung mit dem Besitzer des Laimergutes, Josef Ettlinger, klargestellt: Der Großvater des jetzigen Besitzers des Laimergutes ließ 1837 den Keller des Hauses, der sich unter der Bauernstube befindet, erweitern. Beim Erdaushub wurden zahlreiche Münzen, teils aus Kupfer, teils aus Silber, gefunden. Das Erdreich wurde jenseits des Weges, der ganz knapp am Hause vorbeiführt, zu einem Haufen aufgeschüttet und in späterer Zeit über Feld und Garten verteilt. Bei dieser Arbeit wurden weitere Münzen gefunden. Der Fund wurde gemeldet, und Herren des Landesmuseums besichtigten und bestimmten an Ort und Stelle die Münzen. Diese kamen an verschiedene Stellen, so nach Gleink, in das Stift St. Florian und in das Landesmuseum Linz. Ettlinger betonte immer wieder, diesen Sachverhalt von seinem Großvater und Vater erfahren zu haben, die ihn oft darauf aufmerksam gemacht hätten, wo Geld zu finden sei. Er selbst hat im Jahre 1924 im Garten drei Silbermünzen gefunden, die er heute noch in Verwahrung hat. Es sind dies: Denar VS: IMP SER GALBA CAESAR AUG Bild m. Lorbeerkreanz n. re schauend RS: VICTORIA PR V. nach li schreitend Silber Denar VS: IMP VESPASIANUS PM COS Bild m. Lorbeerkranz n. re schauend 1 L. Eckhart, Jb. OÖ. MV. 103/1958 S. 19. 2 Jb. OÖ. MV. 24/1864 S. 38-41. 47
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