OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

Organische Substanz im Liter 48.7 mg Anorganische Substanz 94.7 mg Calcium als Oxyd 41.5 mg Magnesium als Oxyd 3.7 mg Kalium als Oxyd 7.2 mg Natrium als Oxyd 5.7 mg Phosphorsäure als P2O5 11.3 mg Schwefelsäure als SO3 5.6 mg Chlor 2.7 mg Kohlensäure als CO2 14.- mg Organisches Jod 0.00015 mg Normalerweise fließt das Wasser bei gewöhnlichem Regen ab; es eilt dann durch eine Felsrinne unter der Straße dem See zu. Der Kessel wurde am 26. Februar 1961 von den Tauchern G. Papischek und W. Tisch untersucht. Sie konnten nahezu 80 m im Berge vordringen, jedoch ist damit natürlich nur das letzte Endstück des Höhlensystems erforscht. Der an den Kessel anschließende Höhlengang verläuft annähernd horizontal. Er gibt noch keinen Aufschluß über die oft erörterte Frage, ob und wo sich im Berge ein großes Behältnis befindet, das erst aufgefüllt werden muß, ehe es zu einem Überfließen kommt. Oberhalb des Kessels befindet sich der „Alte Kessel“ bei 545 m. Er stellt einen vertikalen Schacht dar. Der Kessel ist ein Naturdenkmal hervorragender Art. Die seinerzeit durch mich veranlaßte Weganlage ist längst verfallen. Im inneren Salzkammergute befindet sich eine zweite periodische Riesenquelle, die sehr selten in Tätigkeit zu sehen ist. Es ist dies das „Höllenloch“ bei Anzenau, das in ein verwickeltes Höhlensystem hineinführt, dem bereits mehrere Vermessungen galten. Da es etwas höher gelegen ist, kann das hervorbrechende Wasser nur jeweils nach vielen Jahren beobachtet werden. Das von Herrn Wilhelm Fettinger freundlicherweise zur Verfügung gestellte Photo zeigt das Höllenloch während einer Hochwasserperiode. (Abb. 1). Nicht unerwähnt möge der Koppenbrüllerbach bleiben, der aus der Koppenbrüllerhöhle kommt. Schon Simony verfolgte diese Riesenquelle und brachte in seinem Dachsteinwerke zwei Photos, die den vollkommen trocken liegenden Bach und diesen bei Hochwasser zeigen, wie er aus dem Höhlenportale hervorbricht. . . endlich reicht das Wasser bis zur Höhe der Terrasse in der Vorhalle, und nun wälzt sich ein gewaltiger Wildstrom aus der Höhlenmündung über die Felsstufen der Schlucht, mehrere tosende Katarakte bildend, der Traun zu.“ (Simony, 1. c.) Bei Trockenheit kommt nur eine Quelle knapp ober der Traun und einige Meter traunabwärts eine zweite kräftige Quelle ans Tageslicht. Unter den anderen Quellen dieser Art sei nur noch der Brandbach in der Hierlatzwand des Echerntales genannt. Alle diese Quellen treten um so später in Tätigkeit, je höher sie liegen. Bei ihnen müssen viel mehr unterirdische Behälter gefüllt werden, ehe es zu einem Überfließen kommt, als bei tiefer liegenden. Das Brandloch mit seinen 718 m Meereshöhe ist die am höchsten gelegene Riesenquelle. Sie geht nur über, wenn schon große Hochwassergefahr besteht und führt dann meist zu verheerenden Überschwemmungen im Echerntale. 44

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