OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

Die Bevölkerungszunahme ist wohl auf die besseren Lebensbedingungen zurückzuführen. Denn nebenerwerbliche Gewerbe (Fuhrleute, Tagwerker, Köhler, Holzfäller) boten für die Bauern wichtige zusätzliche Einkünfte. Johann Eggl am Reit zum Beispiel wurde Gastwirt, die ideale Raststation auf der Hengstpaßhöhe. 1784 lebten im oberen Dambachtal 94 Menschen, wobei ein leichter Männerüberschuß zu verzeichnen ist. Dambachers und Puters Rosenau waren unbewohnt, hingegen wohnten beim Gastwirt Eggl 20, beim Gut in der Rosenau oder Stummer, wie das Pretlreit nun hieß, 18 Menschen.” 1749 waren die Distriktskommissariate und bald darauf die Kreisämter entstanden. Erstmals ist durch die theresianische Reform eine Behörde über den Herrschaften geschaffen worden. 1753 fand die Konskriptionsnumerierung für Windischgarsten und Spital statt, 1770 für das übrige Garstental.*8 Diese Distrikte sind die späteren Ortschaften. Das Rottensystem wurde zerstört. Der Überländbereich in der Herrschaft Steyr wurde zur Ortschaft Rosenau geschlagen, der Name Rosenau erstmals für ein größeres Gebiet verwendet. 1788 entstand schließlich die Steuergemeinde Rosenau aus den Ortschaften Rosenau und Dambach. Dieser Verwaltungsbereich ist in seinen Grenzen bis heute bestimmend geblieben. 4. Die Verödung ab 1800 Die Jahrhundertwende der Franzosenkriege und die „Hungerjahre“ in den beiden ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zeigten auch im Dambachgebiet ihre Auswirkungen. Vor allem die Ortschaft Dambach wurde schwer getroffen, die Bevölkerung nahm von 1784 bis 1818 von 296 auf 68 Menschen ab.” 1805 hatte der kaiserliche Rat Dr. Josef von Preuer aus Linz den Seebachhof in der Gleinkerau erstanden und kaufte vom Pitterl auf der Öde dessen Reit und Alm Rosenau. Pitterl konnte nicht ohne Alm auskommen und erwarb vom Putter im Schachen das halbe Rohrmoos (Puters Rosenau). Auf diese Weise erhielt die Alm den Namen Pitterlsreit. In diesen Jahren nahm die Geldentwertung ungeheure Ausmaße an. Am 23. September 1813 verkaufte Josef von Preuer seine Rosenau um 6000 fl (!) dem Hammerherrn Gottlieb Weinmeister aus Spital.70 Der Name Weinmeisteralm für die Hube Rosenau von 1500 ist bis heute kennzeichnend geblieben. Anfang des 19. Jahrhunderts geriet das obere Dambachtal vollständig in den Bann der Gewerke und einiger Bauern, die die Fluren aufkauften. So war noch Ende des 18. Jahrhunderts das Hochreit vom Grössinggut zum Stummer in der Rosenau gekommen, und 1777 hatte Josef Berger am Geroldsebengut die Nutzungsgerechtigkeit der halben Langwiese erworben, 1840 kaufte Michael Berger die zweite Nutzungsgerechtigkeit dazu. 1830 kaufte Hammerherr Mathias Koller Oberebental.71 Die alte Kohlhütte im Hüttgraben wurde abgerissen, fünf hölzerne Kohlhütten entstanden entlang des Dambaches von Unterebental bis zum Dreylingwald (Bild 4). Dieser war 1826 noch Weide, wurde aber bald darnach aufgeforstet, abgeschlagen und wieder aufgeforstet. Weitere Rpdungsstellen von 1826—1876 waren die Flur Nr. 897 beim Imitzertanzl, ein Häusler, der aus dem Imitzertanzelreit anfangs des 19. Jahrhunderts entstanden war, 67 Spital am Pyhrn, Bd. 51, Cista B, Nachtrag B zu Lade 53, Errichtung der Pfarre Hinterstoder 1784, Ortschaft Rosenau. 68 Krawarik, Windischgarsten und Stodergebiet, 223. 69 Strnadt, Anhangtabelle 70 Schröckenfux, Sensenwerkschronik n 4, 17. 71 Grundbuch Rosenau 1797, n 3, 15, 23, 5, 63, 17, fol. 212 Steyr, Hs 135, n 20. 35

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