OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

Auf der Laglalm, auf dem Hochriegel (Bretterberg) und dem Lamberg wurden Kreuze eingemeißelt und eingekerbt.63 Verwaltungsmäßig gliederte sich das Hengstpaßgebiet und das obere Dambachtal um 1670 in folgender Weise: 1. Forstamt Molin, Pflegamt Steinbach, Herrschaft Steyr: Vordere Disteleben (Besitzer: Sensenwerk Dambach, 11. Rotte) Hintere Disteleben (Hans Schoiswohl im Paslach, 10. Rotte) Hochreit (ehemals Ötz, Jakob Grössinger, 6. Rotte) Langwiese: Langwiese und Weide (Hans Mosgieler, Ramitschöd, 12. Rotte) Halbe Langwiese (Hans auf der Lacken, 12. Rotte) Dirngrabnerreit (Hans Eggl und Mathias Gösweiner, Molin) Pretlreit unterm Mitterberg (Pangraz Kefer, Stummer i. Schachen, 12. Rotte) Halbes Rohrmoos (Martin Putter im Schachen, 12. Rotte) Halbes Rohrmoos (Elias Rohrleitner am Schmeisseisgraben, 5. Rotte) Dreylingwald (Philipp Hunger vom Pitterl auf der Öde, 10. Rotte) 2. Hofamt Spital am Pyhrn: 5. Rotte: Unterebental (Pölzgut) 10. Rotte: Lambergreit (Prentstein) Rosenau (Pitterl) Oberebental Tanzlbrücke 11. Rotte: Laussasäge Schlag Rosenau (Sensenwerk Dambach) Es sei erwähnt, daß der graphische Grenzverlauf im Historischen Atlas der österreichischen Alpenländer mit dem urkundlichen Grenzverlauf am Dambach nicht übereinstimmt. Als 1644 Hans Radlingmayer vom Bhs. Dirngraben gestorben war, kam das Dirngrabnerreit zu gleichen Teilen an die Brüder Bernhard und Wolf Eggl aus Molin. Die Lebensfähigkeit und Größe des Dirngrabnerreits auf der Hengstpaßhöhe veranlaßte den Enkel Wolf Eggls, Georg Eggl, Jäger zu Windischgarsten, zu einem „revolutionären“ Schritt. 1698 wurde das halbe Dirngrabnerreit zu einem selbständigen Gut erhoben und hieß fortan Eggl am Reit (Bild 3).64 Aller Überländbesitz mußte der Herrschaft Lamberg Dienst, Steuer, Käse und Weidegeld entrichten. Dabei fällt die hohe Steuer von 3 fl auf, die Pangraz Kefer, Stummer im Schachen von seinem Reit unterm Bretterberg (Pretlreit) zu zahlen hatte.66 Es überrascht daher nicht, daß 1699 auch des Stummers Pretlreit zu einem Forstgut erhoben wurde.66 3. Das 18. Jahrhundert Das 18. Jahrhundert bringt einen neuen Höhepunkt in der Besiedlung, die mit der Bevölkerungsvermehrung konform geht. Das obere Dambachtal entwickelt sich mehr und mehr vom Überländgebiet zum selbständigen Bauerngebiet. Gewiß hat auch die Sensenindustrie wertvolle Impulse für die Bevölkerung gegeben. Zu leiden hatte nur der Wald. Die stetige Plenternutzung, teilweise starke Überschlägerung und teilweise die Überbeweidung 53 Strnadt, 653 ff. 64 Steyr, Hs. 135, n 25 66 a. a. O., Hs. 113, fol. 28a. 66 a. a. O., Hs. 135, n 41 Nota 3 33

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