OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

Steffan Holzer verkaufte.36 Wolfgang Dreyling, der nach seinem Vorgänger Jobst Putter auch Wolf Putter am Schachen genannt wird und einer der Protestantenführer war, die jahrelang im Gefängnis saßen, erwarb seinerseits von Georg Polz am Bhs. Dambach das halbe Ebental (Elbental), gab es aber bald an Hans Polz, den Enkel Georgs, um sich das eine halbe Rohrmoos zu kaufen.37 Wolf Pölzguter vereinigte nun wieder das Ebental in einer Hand, nachdem er in den neunziger Jahren die Schönleiten (1597 Schönreit!) an Colman am Darsbach (Fahrenberg 12) verkauft hatte. Diese Schönleiten, zu der ein Teil der Rosenauleiten gehörte, hatten 1568—1584 Hans Windhager und Hans am Prentstein in Besitz. 1582 hatte Pangraz Prieler, Großbauer zu Edlbach (Edlbach 27), zwei Drittel der Rosenauleiten erworben, aber schon 1584 an Sebastian am Polzgut abgegeben, der darauf Schwaigwirtschaft betrieb.38 Die Rosenauleiten scheint im Laufe der Jahrhunderte sehr verkleinert worden zu sein. Die Rosenleitenhalt um 1800 entspricht nicht der ursprünglichen Größe der Rosenauleiten. Vom Kerschbacher hatte Lorenz Paldauf vom Kölbelgut (Gleinkerau 14) die Vordere Disteleben und zwar die steyrische Seite erworben. Der Besitz ging später an Steffan Katzen- steiner und in den achtziger Jahren an den Schöttelbauer über. Schmeissel am Graben kaufte das zweite halbe Rohrmoos, die Hintere Disteleben kam an Michael Trinkl vom Unter- paslergut, 1581 an Wolf Mosgieler und 1585 an Liendl am untern Prant zu Spital am Pyhrn.39 Am Ende des 16. Jahrhunderts waren die halbe Rosenau, die beiden Rohrmoos, Ebental und die Vordere Disteleben in der Hand derjenigen Bauern, die auch noch 50 Jahre später die Besitzer waren. Unter diesen stabileren Verhältnissen wurden drei Namen in der Umgangssprache üblich: Pitterls Rosenau, Puters Rosenau (Rohrmoos) und Pölzguters Rosenau (Ebental). Jörg Winkler baute die Laussasäge aus und erwarb dazu Besitzgründe. Schon 1568 ist die Tanzlbrücke genannt, die Brücke der Hengstpaßstraße über den Dambach. 1585 entstand am Tanzlmoos die Herberge (kleines Häusel) bei der Tanzlbrücke.40 Die Flur hatte ursprünglich zum Bhs. Dirngraben gehört. Soviel Neues auch im 16. Jahrhundert im oberen Dambachtal geschah - für die Schwaigwirtschaft wurden noch neue Herbstweiden gerodet - die Pfarrhafer und Käsesammlung zur Pfarre Windischgarsten im Jahre 1604 macht uns deutlich, daß dieses Gebiet ein reines Überländgebiet geblieben war.41 Wolf Winkler hatte zu dieser Zeit von Andreas Holzer den Halben Schlag Rosenau erworben. Am 10. Mai 1615 verkauften Wolf und Margareta Winkler dieses Gut mit Holzgrund an Wolfgang Moser, Sensenschmied im Mosserlinggraben. Damit brach eine neue Zeit an. Denn Moser strebte eine totale Veränderung an. 1622 kaufte er von Simon Pölzguter das Bhs. Dambach und errichtete hier 1623 das Sensenwerk Dambach.42 Der Halbe Schlag Rosenau, zu dem in den folgenden Jahren der zweite Halbe Schlag dazukam (damals erhielt auch Pitterl die zweite halbe Rosenau), bekam mit der Zeit den Namen Dambachers Rosenau und diente zur Versorgung des Sensenwerkes mit landwirtschaftlichen Produkten. Die Sensenerzeugung verschlang viel Holzkohle. Die älteste Kohlhütte stand im Hüttgraben an der späteren Gemeindegrenze von Spital am Pyhrn. 1652 erwarb Wolf Moser 36 Spital am Phyrn, Bd. 435, 1569, fol. 13a, 17, 1597, fol. 16a. 37 a. a. O., Bd. 435, 1569, fol. 15. 38 a. a. O., Bd. 435, 1569, fol. 15, 1597, fol. 17, 17a, 19a. 39 a. a. O., Bd. 435, 1569, fol. 15, 1597, fol. 17a. 40 a. a. O., Bd. 435, 1569, fol. 14, 1597, fol. 17a. 41 a. a. O., Bd. 42, Pfarrhof und Freihaus Windischgarsten, n 3, n 4. 42 Schröckenfux Franz, Sensenwerkschronik n 1, Privatarchiv Schröckenfux Roßleiten. 31

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