OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

tal abzurunden. 1359 hat Eberhard von Wallsee seine Schwaige „die Rosenau“ mit Spitals Besitz zu Sautarn getauscht. Damit ist der Besitzumfang des Oberamtes von Spital 1492 erreicht.24 Es ist kaum anzunehmen, daß das Hospital durch den Tausch allzu sehr in Nachteil geraten wollte. Die Größe dieser Schwaige muß also ungefähr 3 Mansen oder Huben umfaßt haben. Für das obere Dambachtal steht uns nur das Urbar 1492 zur Verfügung, um diese Güter festzustellen. Bei der Bestimmung der „Rosenau“ hat man methodisch vorzugehen: a. Drei Mansen oder Huben sind in der Windischgarstner Gegend gewöhnlich sechs Güter gewesen. b. Eine Schwaige mußte nicht unbedingt aus einem einzigen Bauerngut bestehen, da „Schwaige“ eine wirtschaftliche Bezeichnung ist. Die „Schwaige Tambergau“ im Stoder, ein Leibgeding der Volkenstorfer, bestand aus sieben Lehen.25 Auch der Besitz Eberhards von Wallsee war kein Bauernlehen und bestand daher sehr wahrscheinlich aus mehreren Gütern. c. Innerhalb des Landgerichtes Spital im Urbar von 1492 finden sich folgende Besitzeinheiten: Rosenau, Rosenauschlag, Elbental, Rosenauleiten, Disteleben (Schönleiten).26 Ein Größenvergleich auf der Karte zeigt uns, daß die ursprüngliche Schwaige Rosenau wahrscheinlich aus diesen Gütern bestanden hat — sollte der Besitz Lamberg größenmäßig noch die Manse Lom von 1259 darstellen. Der Größe nach würde dieser Besitz etwa sieben Gutsgrößen umfassen und entspräche der Schwaige Tambergau. Wenn die Schwaige Rosenau noch größer gewesen wäre, hätte sie auch die Flur vom Langwiesanger bis zum Rohrmoos eingeschlossen. Jedenfalls gehört auch dieser Besitz ins obere Dambachtal, allerdings auf die steyrische Seite. Wie das Urbar Spital am Pyhrn 1492 klar macht, waren um Windischgarsten Schwaigen nicht unbesiedelte Almen, sondern besiedelte Viehhöfe.27 Die Schwaige Rosenau des Jahres 1359 bestand also aus einigen Bauerngütern, deren Hauptwirtschaftszweck die Käseerzeugung war. Wie der Name Schlag Rosenau andeutet, hat die Rodung hier sehr spät begonnen. Die Namen Disteleben und Rohrmoos sprechen für sich, Elbental bedeutet „Ulmen-Tal“ und wird erst später unter dem Einfluß der Geländeverhältnisse „Ebental“ genannt.28 Vom Elbental aus erklomm die alte Paßstraße über die Rosenauleiten die Langwiese auf dem Hengstpaß. Nach diesen Ausführungen läßt sich zusammenfassen: Das obere Dambachtal — die Rosenau - kam von Adeligen, die es zu Lehen hatten, an die Herrschaft Spital am Pyhrn, wobei das Lamberggut noch einer älteren Besiedlungszeit angehört, das übrige Gebiet jedoch spätmittelalterlich gerodet und besiedelt ward. 2. Die spätmittelalterliche Verödung und die Epoche der Almen (1380-1700) „Wie keine andere Zeit zuvor sind die Jahrzehnte nach dem Ende des Anlegens von Neurissen eine Epoche des Bevölkerungsschwundes, der Seuchen, der Besitzstreite, des Erlahmens der Wirtschaftskraft und des Umdenkens im politischen Herrschafts- und 24 Schroll Beda, Urkunden-Regesten zur Geschichte des Hospitales am Pyhrn in Oberösterreich 1190-1417, AÖG 72, Wien 1888, n 82, 169, 170, vgl. OöUB III, n 587. Krawarik, Territoriale Entwicklung, Anhang 133, n 135, 136. 26 Schroll, n 121. 26 Schiffmann, Stiftsurbare, 556, 558, 577. 27 Schiffmann, Stiftsurbare, 575 ff. 28 Kriegel, Register 42, n 137. 29

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