daß auch die restlichen Bauerngüter bis „Lom“ bald entstanden sind, so daß am Ende des 12. Jahrhunderts nur das obere Dambachtal als unbesiedelt erscheint. Im Jahre 1212 besaß Ortolf von Volkenstorf „predia in Lamberg“.14 Ein Jahr später wird dieser Besitz „Laimberg auf dem Letten“ genannt.15 Konrad Schiffmann versteht in seinem Ortsnamenlexikon darunter das Bauerngut Lambergreit.16 Wenn auch diese Ansicht nicht mit Sicherheit vertreten werden kann, so bedeutet „Laimberg“ ganz sicher den Berg Lamberg zwischen Zeitschen und Dambach selbst. Die früheste Grenzbeschreibung zwischen Spital am Pyhrn und dem Amt Molin, die auf das Jahr 1477 zurückgeht, gibt den sprachlich zwingenden Hinweis „. . . und hinab auf dem Lonperg in Lettner prunn . . .“,17 Derselbe Berg heißt im 17. Jahrhundert Lamberg18 und Laimberg.19 Ein Vergleich der ,Gemerk- beschreibung' 1477 und der Landgerichtsbeschreibung 1655 bietet auch sonst einen interessanten sprachlichen Vergleich.20 Im Jahre 1259 vermachte Hartwig von Sippach sein Gut Hinterwinkel und die Manse Lom dem Hospital am Pyhrn. 10 Jahre später verlieh der Provisor Konrad den Söhnen Hartwigs, die damals im Viertellehen Windischgarstens wohnten, diesen Besitz, nämlich „1 Hube super fl. Mitterbach (Goseritzbach) et inter fl. Tampach cum prato in der Lauber ultra Tampach“ zu jährlich 30 Wiener Denaren.21 Aus dieser sprachlichen Formulierung könnte man vermuten, daß Lom-Läuber ein Überländbesitz zum Bhs. Hinterwinkel darstellte. Den slawischen Namen „Lom“ erklärt Kriegel mit „Bruch, Windbruch, Bruchstelle“.22 Kranzmayer zeigt einen Parallelfall in Kärnten auf (Lamberg-Lom), wobei er die Deutung „Abbruch, Erdrutsch“ gibt.23 Der Lamberg in der Rosenau zeigt weithin eine sichtbare Abbruchstelle. Außerdem steht das Bhs. Lamberg auf der Rückzugsendmoräne der Würmeiszeit, deren Bodenbedeckung stark zu Erdrutschen neigt. Überhaupt hat dieses ganze lehmige Endmoränengebiet eine Neigung zu Rutschungen. Es dürften nun genug Hinweise vorliegen, um in diesem Lom-Läuber das Lamberggut am Eingang der Rosenau zu sehen. Wahrscheinlich handelt es sich hier in der Namensgebung um eine slowenisch-deutsche Doppelbenennung: Lom (Bruchstelle, Erdrutsch) — Laimberg auf dem Letten (Lehmberg). Beide Bezeichnungen haben sich im Namen Lamberg erhalten. Im Jahre 1282 hatte Wernher von Schlierbach dem Hospital 3 Mansen zu Sautarn im Kremstal geschenkt. Spital versuchte schon ab dem 13. Jahrhundert seinen Besitz im Garstender Pfarrwerdung Windischgarstens entstanden waren (Mitte 12. Jht.) oder das Tal überhaupt ein Neurodungsgebiet war; vgl. dazu Krawarik, Windischgarsten und Stodergebiet, 45 und Krawarik, Territoriale Entwicklung, 117. 14 Oberösterreichisches Urkundenbuch II, n 378, 21. Mai 1212. 15 OöUB II, n 386, 16. Juni 1213. 16 Schiffmann Konrad, Historisches Ortsnamenlexikon des Landes Oberösterreich, II, 1935, Lamberg (Rosenau). 17 Schiffmann, Stiftsurbare, 580. 18 Strnadt Julius, Das Gebiet zwischen Traun und Enns, Wien 1906, Abh. z. hist. Atl. d. ö. Al., 653. 19 Herrschaftsarchiv Steyr, Hs. 113, Pflegamt Steinbach, Auszug aus dem Haupturbar 1667, Almdienst Windischgarsten, fol. 29. 20 Vgl. Schiffmann, Stiftsurbare, 580 und Strnadt, 653 f. In Klammer sind die entsprechenden abweichenden Bezeichnungen von 1655 zu 1477 angegeben: „Am ersten hebt sich an in der Legelalbn (Laglaim) ain steig und geet im bald ab bis in den see (gerade abwärts über Scharpfenriedl vorn auf das Egg... abwärts gerade in den See) und nach dem wasser aus bis auf die Rosenau (Rosenauer Bach bis Puetters = Pitterls Reuthütten) in die Geschaidgassen unntz in den Rosenaustein (Rosenstein) und nach dem Rosenaustein aus nach dem Hochrigi (hoher Riedl) ab hintz zu der gassen, die in die Lonwiesen hineingeht (Gehag bis an den Rosenleiten Gattern) . . . über die eetz der Disteleben (alte Hüttstatt auf der hindern Distleben) und darnach über die annder Disteleben gerehen über und hinab auf dem Lonperg in Lettner prunn (Lamberg, Lettenprun) . . . hinab zu den Zeitschen gättern zu baiden wassern . . .“. 21 Krawarik, Windischgarsten und Stodergebiet, 68. 22 Kriegel, Register 139, n 453. 28 Kranzmayer, Kärnten II, 135. 28
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