OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

OG Schönau im Mühlkreis Nr. 25: In der R Wolfgrub Nr. 15, HN Mörwald, SN Schmalzer, im Wald oberhalb des (Abb. 10) Bauernhofes, in der Nähe der Gemeindegrenze von Zell bei Zellhof gelegen, ist Nr. 25 ein besonders interessanter Stein, weil er von der Art der übrigen Pechölsteine abweicht. Er hat nämlich gar keine Rillen, sondern ist einfach eine steinerne Schale mit einem Ablauf in der Mitte. Weiters ist an drei Seiten eine hölzerne Plattform in der Höhe des Steinrandes angebracht, um Platz für die Ummantelung mit Rasenziegeln und Erde zu schaffen. Der Stein liegt hinten auf dem gewachsenen Boden auf und ist seitlich mit Bruchsteinen untermauert, so daß ein Hohlraum unter dem Stein gebildet wird, in welchem das Auffanggefäß aufgestellt werden kann. Damit kein Tropfen des Pechöls verlorengeht, steckt im Auslauf des Steinloches ein hölzerner, sauber durchbohrter Stöpsel. Der Stein wurde im Frühjahr 1967 das letzte Mal benützt. Der Besitzer erklärte, er werde wieder brennen, weil diese Medizin „für das Vieh so gut sei“. Er benützt nur den „Heilsam“ der ersten 24 Stunden. Beim Auffinden des Steines lag noch die Holzkohle und die Deckerde vom letzten Brennen auf dem Stein. Abbildung 10 zeigt die angetroffene Situation. Der Pechölstein Nr. 25 hat eine auffallende Ähnlichkeit mit einem Stein in der Nähe von Linz, in der R Elmberg, Hofbauerweg Nr. 84, HN Hametner, SN Gruber, der 40 Schritte vom Haus in südlicher Richtung entfernt, am Waldesrand liegt. Der Schönauerstein hat einen Schalendurchmesser von 81 bis 94 cm und eine Schalen tiefe von 13 cm; der Elmberger Stein hat als analoge Maße 83 bis 110 cm bzw. 14 cm. Auch die Dicke der Steine ist ungefähr gleich. Der Unterschied besteht darin, daß der Elmberger weder ein Loch noch eine Abflußrinne hat, keine Spuren von Brennen aufweist und traditionslos ist. Der Besitzer selbst meint, an dem Stein sei nichts Besonderes, vielleicht sei er einmal als Schweinetrog verwendet worden. Weitere Pechölsteine soll es noch an folgenden Orten geben: OG St. Leonhard bei Freistadt: in D Ennsedt beim Tauernblick, in W Haslach drei Pechölsteine, in R Herzogreith Nr. 1 beim Irreneder, in W Promenedt, im Pechholz beim Gschmeidlinger, in Saurißl beim Schwaighof und westlich M St. Leonhard beim Steininger. OG Gutau: in W Erdmannsdorf Nr. 15 beim Höller, in R Gsteinet beim Hauser, in R Pesenberg beim Poldi, zwei Pechölsteine, und ein Stein an der Grenze zwischen Gutau und St. Leonhard beim Wimmer. OG Schönau im Mühlkreis: in D Schönau, beim Maurigseder, zwei Steine, in W Kollnedt beim Decker Sepp, in Prandegg beim Moser und in Prandegg beim Baumgartner. OG Zell bei Zellhof: in ZH Weberberg Nr. 20. OG Pierbach: oberhalb des Roßgrabens. OG St. Thomas am Blasenstein: im Raume St. Thomas-Zigeuner Mauern sollen 5 Pechölsteine sein. 22

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