OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 3/4

OG = Ortsgemeinde M = Markt D = Dorf W = Weiler (3 bis 9 Häuser) R = Rotte (mehrere Häuser in lockerer Siedlung) ZH = zerstreute Häuser HN = Hausname SN = Schreibname Da die Erhebungen im Jahre 1932 begonnen haben, kann es natürlich sein, daß sich einzelne Schreibnamen durch Tod, Heirat, Vererbung der Eigentümer und durch Verkauf geändert haben. Die Numerierung der Steine erfolgte in der Reihenfolge des Bekanntwerdens. Bei den Abbildungen beziehen sich die jeweils rechts unten angebrachten Ziffern auf die Nummern der im folgenden angeführten Liste. OG G u t a u Nr. 1: Dieser Stein ist der schönste und größte. Er ist 7.50 m lang, 3.50 m breit und ragt (Abb. 1 u. ca. 1.30 m über dem Wiesengrund empor. Seine Neigung ist 1:4. Er liegt frei Maßauf- auf einer Wiese, die zum W Hundsdorf Nr. 9, HN Holzhansl, auch Schmid unterm nahmen Bergergütl genannt, gehört. I u. II) Aber das Wiesenstück, auf dem dieser Stein liegt, hat nicht von jeher zum Holzhansl gehört. Als nämlich die in der Nähe vorbeiführende Bezirksstraße, die von Pregarten nach Gutau führt, renoviert wurde, bohrten die Straßenbauer diesen Stein an, um ihn zu sprengen und zum Straßenunterbau zu verwenden. Der Eigentümer von Holzhansl, ein Maurer namens Alois Rehberger, hatte das Gefühl, daß dieser Stein etwas Besonderes sei und ihm daher nichts geschehen dürfe. Selbst arbeitslos, Familienvater und wenig bemittelt, raffte er seine geringen Ersparnisse zusammen, borgte von seinen Verwandten noch Geld aus und kaufte in letzter Minute das Wiesenstück mit dem Stein, an dessen Rand schon die Sprengschüsse krachten. Heute sind noch 7 Sprenglöcher zu sehen. Die Straßenbauer aber forderten einen anderen Stein, ein Verlangen, dem Rehberger auch noch nachkam. Der Name Alois Rehberger verdient es wahrlich, nicht vergessen zu werden. In den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde auf diesem Stein das letzte Mal gebrannt. Dr. Franz Stroh vom Landesmuseum hat im Jahre 1932 zum erstenmal auf diesen Stein aufmerksam gemacht. Er wird heute als „Hundsdorfer“ Stein bezeichnet. Nr. 2: Im W Hundsdorf, im Gfehratbichl (Föhrabühel) am Nordwesthang des großen Hundsberges unweit des Brandmayrgutes gelegen, gehört aber HN Rosner, SN Püh- ringer. Seine Neigung ist 1:3. Bekannt wurde dieser Stein 1932 durch Schuldirektor Karl Radler aus Hagenberg. Der Stein wird als „Rosner“ Stein bezeichnet. Nr. 3: liegt am Südhang des kleinen Hundsberges am Waldrand, W Hundsdorf, HN (Abb. 2) Loßberger, SN Hefer, Neigung 1:5. Gefunden von Rehberger im Jahre 1934. Am Stein konnten noch Pechreste festgestellt werden. Nr. 4: W Hundsdorf, R Guttenbrunn, südlich des Kirabühels, westlich der Bezirksstraße Pregarten-Gutau gelegen, HN Gusenbauer, SN Sey, Neigung 1:6,5. Dieser Stein hat nur Randrillen. 2 17

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2