OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 1/2

von amtswegen zu sichern. Alle Regelungen bezogen sich auf Holzersparnis durch ge mauerte Häuser und Steildächer Sowohl was die äußere Form als auch die Einteilung anbelangt, sind die drei in Ansicht, Grundriß und Querschnitt gezeichneten Häuser einander sehr ähnlich (Abb. 31). Sie unter scheidensich nur durch die Größe.In allen drei Beispielen handelt es sich um zweigeschossige, ausSteinmauern erbauteHäuser mit abgewalmtem Dach.Der Schopfgreift, wie allgemein im Salzkammergut, nur in die Tiefe des Dachvorsprunges, nicht aber in den Dachbodenraum zurück. Die Dächer der 3. und 2. Klasse haben einen Fußwinkel von 48°, das Dach der 1.Klasse einensolchen von 38°. Die Dächer der 3. und 2. Klasse haben je 1 Daehgaube zur Belichtung des Dachbodens bzw. des Vorhauses im Dachgeschoß, durch das man in das seeseitige bzw. straßenseitige Giebelzimmer kam, das durch ein Fenster in der Giebelwand Licht erhielt. Das Haus 1. Klasse hatte 3 Gauben,durch die nicht nur das Vorhaus des Dach geschosses, sondern im Fall völligen Ausbaues des Dachgeschosses zu Wohnräumen auch die eingebauten Zimmer Licht empfingen. In größeren Wohnhäusern waren unter beiden Giebeln Zimmer ausgebaut. Bei den Häusern der 3. und 2. Klasse ist der hintere Teil aus Holz in Form einer senkrecht versehalten Ständerkonstruktion auf gemauertem Sockel aufgeführt. Er diente als Holzlage, notfalls auch als Ziegenstall, und enthielt die „Retirade". Das Mauerwerk ist in Kdasse 3 durch Senkrechtfasehen umrahmt,in Klasse 2 auch durch Waagrechtfaschen zwischen Erdund Obergeschoßhöhe gegliedert, in Klasse 1 anjeder Längsseite durch 4 Senkrechtfaschen. Die Fensterverteilung ist gleichmäßig, durch ein Fenster im Obergeschoß erhält dessen Vorhaus Licht. In Klasse 3 und 2 sind im Erd- und Obergeschoß 2 völlig gleiche, nur in Größe verschiedene Wohnungen, bestehend aus Vorhaus, Wohnzimmer, Nebenkammer, Küche, Keller und Holzlage geplant. Die Küchen sind in allen drei Bauklassen überwölbt, in ihnen steht in der Ecke zum Schlief kaminje ein offener Herd mit Feuerhut,in den sowohl der Rauch aus diesem Herd wie der des in der entsprechenden Ecke des Wohnzimmers als Durchbauofen gesetzte Stubenherd, der mit einer Seite auch die Nebenkammer erwärmt, entweicht. Der Rauch der oberen Küchen wurde in den gleichen Schliefkamin geleitet. Demnach konnten in den Häuserklassen 3 und 2 Küche, Wohn- und Nebenstube beheizt werden. (Die Küchen- und Feuerhutgewölbe sind in den Plänen durch punktierte Kreisbögen ge kennzeichnet.) Das Haus 1. Klasse enthält injeder der beiden großen Wohnungen (Erd- und Obergeschoß) je 2 große Wohnzimmer, eine Nebenkammer und neben den Küchen eine Speiskammer. In den Küchen sind je ein offener Herd und gewölbter Feuerhut und in der entsprechenden Ecke des anstoßenden Wohnzimmers ein über Eck gesetzter Kachelherd eingeplant. Der Rauch beider Feuerstätten wird in einen Schliefkamin geleitet. Im Wohnzimmer auf der anderen Seite des Vorhauses ist ebenfalls über Eck ein Kachelherd vorgesehen, dessen Rauch in einen anderen Schliefkamin abzieht. Beide Kamine werden im Dachraum in einen zusammengeschlossen, was auf der Zeichnung nicht genau zu ersehen, aber aus dem über das Dach reichenden Kamin zu entnehmen ist. Ein Teiljeden Hauses ist unterkellert, die Keller der Bauklassen 3 und 2 hatten eine Bohlen decke, der Keller in Klasse 1 ist gewölbt. Die „Retirade"im Haus 1. Klasse ist an die hintere Längsseite angebaut, im Obergeschoß ist sie über ein durch das Vorhaus zugänglichen

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