OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 1/2

Südlich davon v/aren auch die Güter„Fuchstatt"und „Dachsbichl"(Neuhofen)Rauchhäuser. Von St. Lorenz und Mondsee an gab es im breiten Tal der Griesler- oder Fuschleraehe fast ausschließlich Rauchhäuser, ebenso auf den Südhängen des Kolomannsberges, in Keuschen und Thalgauberg, wie auf den Nordhängen des Thalgaueggs. Auch hier war der Rau(ch) umzimmert. Südwärts konnten unter den am weitesten nach Westen vorgedrungenen Rauchhäusern das beim Oberbamngartner, Pertiller, Schwaighofen 4, Gmd. Plainfeld, festgestellt werden, in dem 1947 ein Kamin gesetzt, doch bis 1960 Getreide getrocknet wurde,und zwar mitdem Rauch des verbliebenen der zwei offenen Herde. Nach Koppl, Ebenau und ins Wiestal sind die Rauchhäuser nicht vorgedrungen. Dort und westlich der angeführten Grenze war das Rauchküehenhaus üblich. In ihm war das„Haus" schmäler als im Rauchhaus. Die Küche lag hinter der reehten oder linken Stube. In den Küchen waren von Feuerhüten umwölbte oder von Rauehtrichtern überbaute offene Herde.Die hölzernen Schlote führten den Rauch nicht über das Dach,sondern nur über den (Stroh-) Boden. Sie endeten in einem Holzkranz, ähnlich dem in Abb. 19. Die Mitteilung des Besitzers Höpflinger, „Mühlgrub", VorderschrOffenau 1, Gemeinde Ebenau, bestätigt, daß um den Holzkranz Getreidegarben zum Troeknen aufgeschlichtet worden waren. Das Rauchhaus „Mühlgrub", Vordereisenwang 7, Gemeinde Hof, wurde 1966 vom Salz burger Museumsverein angekauft und wird als Freilichtmuseum erhalten werden, Nicht weit davon entfernt, ebenfalls im westlichen Thalgaueggrücken, liegt der „Untere Schnoata", Bichler, Gemeinde Thalgau. Das Gehöft ist aueh ein Rauchhaus mit zwei noch erhaltenen offenen Herden und mit darüber angebrachten Feuerhüten. Unter dem linken Herd ist der Backofen eingebaut, der rechte ist zu einem Sparherd umgebaut. Die Dach aufsteilung erfolgte 1925. Über dem „Haus" ist der aufgezimmerte „Rau(ch)" und ein Hoch rauch,in denen Getreide getrocknet wurde, bis der Bauer vor wenigen Jahren den Getreide bau aufgab und ganz zur Viehwirtschaft überging. Das Haus wird im Rauchhauszustand bleiben, bis der Sohn die finanzielle Möglichkeit zum Umbau haben wird. Im kleinen Maisbauerngut „Kittenberger", Thalgauegg 6, am Fuß des Schober,einem ehe maligen Rauchhaus in schlechtem Bauzustand, ist statt des offenen Herdes ein Kessel ein gebaut, der Backofen befindet sich über dem Kesselofen. Bis der Getreidebau aufgegeben wurde, trocknete man auch in diesem Gehöft die Getreidegarben im Rau(eh). Von den Rauchhäusern im Thalgaugebiet hatten die meisten im „Haus" nur einen offenen Herd, während im Mondseegebiet, wie erwähnt, zwei die Regel waren. Sonst glichen die Thalgauer Rauehhäuser denen im Mondseegebiet, vor allem in bezug auf die Höhe des „Hauses", die bei 3,50 m lag,und die Umzimmerung des Rau(ch)s.(Siehe Heckl,Einhaus, Abb. 4.) Schon um die Jahrhundertwende setzte im Thalgauer Gebiet der Umbau der Rauchhäuser und damit deren Auflassung ein. In vielen dieser Rauchhäuser wurde schon vorher ein Kamin gesetzt xmd dadurch eine rauchfreie Stube und Küche erreicht. Um nach Entfernung des offenen Herdes im „Haus" auf den Vorteil des Getreidetrocknens durch den Rauch nicht verzichtenzu müssen,wurdein manchen Fällen,soim Gut Keusehen, Siehe K. Conrad, Freilichtmuseum Rauchhaus Mühlgrub in Vordereisenwang. Salzburger Museumsblätter Jg. 29,Juli 1966.

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