OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 1/2

lichem Wald ausgezeigt werden dürfe, die Baubewilligung erteilt. Nach 3 Freijahren könnte er mit jährlich 6 ß Urbarsteuer „angelegt" werden. 1691 wurde dem Herrschaft Puchheim Untertan Hans Gruber die Baubewilligung aufeinem zur Herrschaft Ort gehörigen Wiesgrund in Moos bei Pinsdorfdeshalb gegeben, da er weder zum Bau noch späterhin irgendwelches Holz aus kaiserlichen Forsten beanspruchen, hin gegen jährlich 4 ß Haussteuer bezahlen werde.®® 1692 wurde dem gewesten Holzknecht Georg Schallmeiner die Bewilligung erteilt, sich nächst der Aurach „in der Gföhl" genannt, am Haselwald ein Häuschen auf eigen Kosten zu erbauen. Er mußte sich verpflichten, den Haselwald ohne Entgelt von „grösslingen, hainpuechen und örlath" (Erlen) zu säubern, Vieh und Geißen daraus zu verjagen, fleißig Obsicht halten und gegen gebührliche Bezahlung Haselreifen für das Großkufenamt Gmunden zu schneiden. Falls nach seinem Tod sein Sohn das Reifschneiden nicht übernehmen wolle, würde das Häusel gegen Erstattung der Kosten nach unparteiischer Schätzung einem anderen Reifschneider überlassen werden." 1758 wurde dem Glastrager zu St. Gilgen, Georg Loydl, das Ansuchen abschlägig beschieden, sich in Ebensee häuslich niederzulassen.®' (Vermutlich stammte er, wie die meisten Loidl, aus Ebensee.®®) Dem Bauwerber, dem Maurergesellen beim Ebenseer Sudwesen Wolf Gaigg, wurde 1723 der Bau eines Hauses unter folgenden Auflagen vom Salzamt Gmunden bewilligt®®: Nicht „frey grundt",d. i. nicht von Grundsteuer befreit,sondernjährlicher „Dienst"; einen anderen Arbeiter des Salzwesens in Herberge nehmen; das Haus völlig mauern, auch die Zwischen wände,keine „riglwändt", d. s. Blockwände; der Ebenseer Waldmeister durfte nur Dachholz auszeigen;jährlicher Dienst und Robot mußten schriftlich sichergestellt werden.(Beim Sudund Waldwesen Beschäftigte wurden über ihre Berufsarbeit hinaus auch zu Robot verpflichtet, die sie allerdings nicht kostenlos, sondern gegen Entlohnung leisten mußten. U. a. mußten sie auch in den Waldungen den „Hofwid" schlagen, das für die Ämter in Ebensee und Gmunden benötigte Brennholz machen und an einen Aufsatzplatz bringen.^®) In Abb. 30 wird „Grund- und Provil-Riß" zum Bauansuchen vom 30. 7. 1814 des Ebenseer HolzknechtesJakob Spitzer, Inhold in Plankau Nr. 2, gezeigt®'^, der mit der siebenköpfigen Familie in einer kleinen Stube seines Schwagers wohnte. Er führte im Ansuchen an,das Haus ganz mauern zu woUen, daher nur wenig Holz aus dem kaiserlichen Wald zu benötigen, auf der Schwester Haus 700 fl,außerdem Handgeld zu haben und selber bauen zu wollen. Das Salzoberamt Gmunden genehmigte das Ansuchen, da die Nachbarn keinen Einwand er hoben, und Spitzer „als verträglicher, friedlicher Mensch allgemein bekannt und vollständig anständig ist". Der Grundriß zeigt im Wohnzimmer einen Ofen, in der „Kuchl" einen (offenen) „Feuerherd und unter selben den Backofen". Die Profilrisse zeigen einen Kamin in Firstnähe aus der rechten Dachhälfte ragen, in den der Rauch beider Feuerstätten zu sammengefaßt war (Abb. 31). 36 30 37 oö.Ld. A. SOA 1760, Schb. 8, Hausbaugesuche und Dienste. ®® In Aich steht unter dem Schloß Nemvildenstein noch das Glastragerhäusel. Es ist unbewohnt und dem Verfall preisgegeben, wurde aber in gefälligen Maßen erbaut und trägt ein Schopfdach. In Aich stand eine Glas hütte, die später nach Zinkenbach verlegt wurde. Ein besonders aulschlußreiches Beispiel der Erledigung eines Bauansuchens durch die Hofkammer wird im Wortlaut im Anhang Nr.2 gegeben. ®® s. Anhang Nr. 2. s. Koller, Forstgeschichte des Salzkammergutes. "Ebenseer Salinenarchiv, Fasz.IV,Nr. 3, Bauwesen 1815.

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