bedarf die Fortsetzung der Monographie über die Lanzenfliegen und Zitterfliegen durch den hervor ragenden Kenner Dipl.-Ing. Dr. habil. Günter Morge. Sie gipfelt in der Erkenntnis, daß in den Larven dieser Fliegen die Feinde des gefürchteten Schädlings des Waldes, des Borkenkäfers,zu erblicken sind und somit für den Kampf gegen diese Massen schädlinge dienlich gemacht werden können. Sechs wunderbare Aquarelle dieser nützlichen Insekten stellen eine prachtvolle Untermalung dieser hoch interessanten Arbeit dar. Heidelinde Klug Reitinger, Josef, 1965: Bibliographie zur Urund Frühgeschichte Österreichs (ausgenommen Römerzeit). — Band 3 (1939-1960). 308 Seiten. Verlag Notring der wissenschaftlichen Verbände Österreichs; Wien; S 220.—. Der Wiener Ordinarius für Urgeschichte, Richard Pittioni, hat 1931 unter dem Titel „Bibliographie zur Urgeschichte Österreichs (einschließlich Deutsch südtirols)", Ergänzungsband 1 der Bibliographiezur Geschichte, Landes- und Volkskunde Österreichs, auf VIII 245 Seiten die Fachliteratur aus der Zeit von 1776-1929 vorgelegt. Die Reihung erfolgte nach den damals 8 Bundesländern, innerhalb dieser chronolo gisch den Erscheinungsjahren entsprechend. (Im all gemeinen beginnen die Abhandlungen in den zwan ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts: Salzburg 1802, Öberösterreich 1821, Tirol 1824, Steiermark 1826.) Auch für die Zeit von 1930-1938 hat Pittioni, unter dem Titel „Bibliographie zur Urgeschichte der Ost mark", ein Verzeichnis der Fachliteratur vorgelegt, auf VI -(- 121 Seiten, als zweiten Band, der in der gleichen Reihung aufgebaut ist. Je ein Verzeichnis der Autoren ist von jenem der behandelten Orte getrennt, was die Brauchbarkeit beider Bände für jeden Benützer erleichtert. - Insgesamt hat Pittioni 3682 Abhandlungen zum vielseitigen Thema erfaßt. Die Forschungsarbeiten zur Ur- und Frühgeschichte haben in Österreich seit dem Jahre 1938, also 1939 bis 1960, einen derartigen Aufschwung genommen, so daß ein Mehr an Publikationen im Vergleiche zur vorherigenZeit(etwa 1828-1938)erschienen ist.Haben doch die umfangreichen und bodendenkmalpflegerisch gut betreuten großen Straßenbauten und Flugplatz anlagen der Jahre 1938-1942 ebenso wie die durch das Baufieber nach 1948 aufgeschlossenen Gräber felder und Siedlungsreste vor allem im westlichen Österreich eine Flut von Arbeiten und Abhandlungen ergeben. Josef Reitinger wurde 1959 promoviert und ist seit 1960 als Wissenschaftler am Öö.Landesmuseum tätig, das zu besprechende Buch ist 1965 erschienen. Man wird nicht fehlgehen, die geringe Vertrautheit des Autors mit dem Thema als Grund für die Mängel der Arbeit anzusehen. Deshalb soll auch ein nur milder Maßstab der Kritik verwendet werden. Rei tinger legt auf286 Seiten 2174 Titel vor. Zu begrüßen ist die Gliederung der zitierten Arbeiten in solche der Nachbarwissenschaften und sodann in jene der Epochen, wenn auch der regionale Zusammenhang dadurch verlorengegangen ist. Im Vorwort weist der Autor selbst auf die Gründe hin, weshalb seine Arbeit mangelhaft ist, etwa die Beschaffung der Literatur von auswärts, die Durch arbeitung der Heimatbücher mit den dort enthaltenen ur- und frühgeschichtlichen Kapiteln u. ä. m. Dies muß befremden, zumal zu einer Zeit der Fernleihe innerhalb der österreichischen Universitäten, Landes museen und aller anderen wichtigen wissenschaft lichen Bibliotheken eine solche Begründung unstich hältig ist. Andererseits zeigt das Selbsteingeständnis eben die Unfertigkeit und Unreife der Arbeit, zumal sogar die Autoren im eigenen Lande mit zahlreichen Arbeiten nicht aufscheinen. Aus Oberösterreich fehlen zum Beispiel zumindest 12 publizierte Arbeiten aus den Jahren 1939-1959, also aus der Berichtszeit und in fachbekannten Zeitschriften abgedruckt,aus Nieder österreich zum Beispiel 4 aus den Jahren 1939-1956; die Belege können leider erweitert werden. - Es ist bedenklich, wenn ein führender archäologischer Fach mann eines benachbarten Bundeslandes die Bespre chung dieses Buches mit der Begründung abgelehnt hat, man können ihm nicht zumuten, „nach dem 100. Fehler noch weitere zu suchen!" Erfahrung und Einsicht können durch Fleiß und Unbelehrbarkeit nicht ersetzt werden. - Was das Register bei Reitinger betrifft, so ist zu bedauern, daß es wie Kraut und Rüben durcheinander gereiht ist. Es ist durchaus unüblich, das Autorenregister mit dem Ortsregister ineinanderzuschachteln, es ist vor allem auch unpraktisch für den Benützer. Wenn nach den beiden Bänden von Pittioni nun im 3.Bande erfreulicherweise auch ein Sachregister erarbeitet, zugleich aber mit der vorgenannten Kraut-RübenKombination zu einem „Eintopf" verrührt wurde, so wird leider die Unverdaulichkeit des Buches dadurch nur vermehrt. Abschließend ist zu sagen, daß dieses Kompendium eine empfindliche Lücke ausfüllen wollte, voreilig veröffentlicht wurde und daher seiner geplanten Funktion nur zum Teil gerecht werden kann. Univ.-Prof. Dr. Amilian Kloiber
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