durch den Kremser Magistrat als Wirklicher Hofrat der k. k. Rechenkammer bei Hofe zu Ehren brachte. Band 2 (1963) der Zeitschrift macht, entsprechend der ursprünglichen Zielsetzung, mit den verschie densten Themen bekannt. Mit dem 1960 anläßlich von Ausschachtungsarbeiten im Kremser Friedhof nordöstlich der Leichenhalle aufgefundenen spät keltischen Töpferfund beschäftigt sich Franz Hampel. Der 500jährigen Markterhebung der Gemeinde Rossatz in der Wachau gedenkt Otto Friedrich Winter. Herwig Ebner beleuchtet an Hand eines Urbars aus dem 15. Jahrhundert den Besitz des Benediktiner stiftes Admont in Krems. An eine Arbeit über Gipriano Biasino und J. B. Spazio, die beiden italienischen Baukünstler der frühbarocken Pfarrkirche St. Veit, schließen sich drei religionsgeschichtliche Unter suchungen. Harry Kühnel schildert das Leben und Wirken des Dr. Jakob Lambert, eines erbitterten Kämpfers der Gegenreformation. Mit seinem Aufsatz über die Anfänge des Kremser Jesuitenkollegs ver haftet Gerhard Rill in der Zeit der religiösen Wirren der Gegenreformation. Den bedeutenden Theologen, Historiker und Politiker Dr. Anton Kerschbaumer, Propst und Stadtpfarrer zu Krems, bearbeitet Helmut Engelbrecht in einer umfangreichen biographischen Studie. Wie im ersten Heft schließt Harry Kühnel mit kleineren kvmsthistorischen Beiträgen, Museums berichten und Rezensionen. Band 3: Die siedlungs- und bautechnische Unter suchung Adalbert Klaars über die Burgen in der Stadt Krems erhellt die ins Dunkel gehüllte Entstehungszeit der Stadt. Konradin d'Occieppo untersucht das von einer Nürnberger Patrizierfamilie in Auftrag ge gebene Kalendertriptychon des Jahres 1460 aus dem Kremser Stadtmuseum in astronomischer Hinsicht. Aus stilkritischen Argumenten und Archivmaterial baut Harry Kühnel seine Arbeit „Forschungen zur Kunstgeschichte von Krems" auf. Er versucht, auf diesen Grundlagen eine Klärung der künstlerischen Autorschaft namhafter Bauwerke sowie eine Dar stellung der künstlerisch schöpfenden Persönlich keiten zu geben tmd damit gnmdlegende Voraus setzungen für eine Kunstgeschichte von Krems zu schaffen. Ein kunstgeschichtliches Thema behandelt auch der Archivar und Kustos des Stiftes Göttweig mit seiner Geschichte der graphischen Sammlung des Stiftes Göttweig. Noch eine weitere Abhandlung befaßt sich mit der Musikpfiege in diesem prachtvollen, geschichtsumwobenen Stift um 1600. Mit dem Pro blem der Gründung des Instituts der englischen Fräuleins in Krems befaßt sich Henriette Peters. Die mit 1156 beginnende Geschichte der Besitzungen in Weinzierl des Zisterzienserklosters Raitenhaslach an der Salzach in Oberbayern schildert Fritz Eheim. Einen Beitrag zur Schulgeschichte von Stein liefert Julius Wurzer in seiner umfassenden Arbeit „Die Erbauung des Schulhauses in Stein 1898/99". Kleinere Aufsätze stammen von Lothar Eckhardt über die archäologischen Beobachtungen in der Frauenbergkirche zu Krems-Stein, von Fritz Schnelbögl über die Genealogie der Auftraggeber des Kremser Ka lendertriptychons. Berichte über Restaurienmg von Museumsobjekten vmd über Erwerbungen des Kremser Museums sowie Rezensionen beschließen diesen Band. Band 4 der Mitteilungen entzieht sich einer Be sprechung, da er leider vergriffen ist. Der fünfte Band der Mitteilimgen weist wieder eine Reihe wertvoller Beiträge auf, die neue Fakten der Kunst-, Kultur- und Religionsgeschichte ans Tages licht brachten vmd somit das Wissen um die Ver gangenheit der Stadt Krems erweiterten. Von besitzund personalgeschichtlicher Sicht interessant ist die Bearbeitung des Urbars der Pfarre Krems aus dem 14. Jahrhundert von Herwig Ebner. Angeregt durch die interessante Darstellung Herbert Paulharts über den Bücherbesitz der Kremser Bürger des 16. Jahrhimderts - Paulhart war bestrebt, einen möglichen Schluß auf die geistigen Gnmdlagen der Bildung der städtischen Bevölkerung ziehen zu können - schrieb Harry Kühnel einen Aufsatz über die medizinischen Bücher im Besitz zweier Kremser Bürger des 16.Jahr hunderts. Zur Musikgeschichte des Stiftes Göttweig findet sich in diesem Band noch Friedrich W.Riedels Aufsatz „Eine Opernaufführung im Stift Göttweig 1667". Die historische Entwicklung der Volksbildung in Krems vom auslaufenden 19. Jahrhundert bis zum Jahre 1939 von Philipp Krejs unterstreicht die Notwendigkeit der Ausarbeitung einer umfassenden Geschichte der Volksbildimg in Österreich. Josef Zykans Bericht über die Restaurierungsarbeiten von Museumsobjekten durch das Bundesdenkmalamt sowie die Berichte Harry Kühneis über die Restau rierung von Gemälden und Erwerbungen des Museums der Stadt Krems ergänzen diesen Band. Im sechsten Band der Mitteilungen werden neuerlich der Fachwelt und den interessierten Laien wichtige Aufsätze zur Stadtgeschichte, Kunst- und Musik geschichte der Stadt Krems und der weiteren Um gebung sowie zvu' politischen Geschichte Nieder österreichs dargeboten. Die Anlage von Regesten zur Geschichte der Bürgerschaft von Krems und Stein, alphabetisch geordnet und an Hand von 11 Gewähr büchern des Stiftes Göttweig aus dem 15.—17. Jhdt. erarbeitet, ist Erwin Plöckinger zu verdanken. Diese vorliegende Veröffentlichung ist umso wertvoller, da sie für die Gewährbücher - in ihnen wurden die Besitzveränderungen der meist zu Burgrecht ver liehenen Häuser, Höfe, Äcker, Wiesen und Wein gärten der Stiftsherrschaft im Bereich südlich der Donau verzeichnet und durch die vmmittelbare Nach barschaft zu Krems und Stein scheinen unter den Gewährsnehmern zahlreiche Bürger dieser Städte auf alle Handwerker, Kaufleute und städtische Amts träger von Krems und Stein sowie die Beamten fremder Herrschaften vmd die kaiserlichen Beamten erfaßt. Josef Zykan setzt sich mit den Vorlagen vmd der Entstehungszeit der Altarblätter des berühmten M. J. Schmidt in Asbach/Bayern auseinander. Die Restavuierung der Bilder in dem 1803 aufgehobenen Kloster geschah avif Initiative des Abtes des Bene diktinerstiftes Göttweig. Diese Bilder sind deshalb von besonderem Interesse, da sich vmter der großen Anzahl von Werken des „Kremser" Schmidt im Stifte auch eine Skizze zu einem der Asbacher Gemälde befindet. Zykan konnte dadurch in eindrucks voller Weise die genauen Zusammenhänge aufzeigen. Begrüßenswert ist die Publiziervmg eines Vortrages des bereits 1964 verstorbenen Musikhistorikers Walter Kornelius über das Thema:„Beethoven und Gneixendorf". Neben einer Schilderung des letzten Land aufenthaltes des großen Meisters in der näheren Umgebung von Krems führt Kornelius ein ein drucksvolles Bild Beethovens vor Augen. Ein ganz anderes Thema greift Helmut Engelbrecht auf, der
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