OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 1/2

Schrifttum Franz Steiner, Hochburg-Ach einst und jetzt. Im Selbstverlag der Gemeinde Hochburg,1967, 178 Seiten, 17 Abbildungen, 2 Tafeln. Neben den Angehörigen des Lehrerstandes sind es vor allem die Mitglieder des Klerus, die in außer ordentlich verdienstvoller und dankenswerter Weise immer wieder mit gehaltvollen Forschungen zur Lokalgeschichte ihrer Gemeinden bzw. ihrer Wir kungsstätten hervortreten. Nach der schönen Orts geschichte von Natternbach seines viel zu früh ver storbenen Freundes Prof. Dr. H. Oberhumer legt nun Konsistorialrat Prof. Franz Steiner eine inhaltlich ebenso gewichtige Geschichte des durch den hier geborenen Komponisten des berühmten Weihnachts liedes „Stille Nacht, heilige Nacht" in aller Welt bekannt gewordenen Ortes Hochburg vor, die, was rühmend hervorzuheben ist, in gebührender Aus stattung durch die Gemeinde selbst herausgegeben wurde. Nach den einführenden Kapiteln „Das Werden der Scholle" und „Im Wellenschlag der Zeit", die den Leser über die geologischen Verhältnisse und vielfältigen Ereignisse der Geschichte unterrichtet, in deren Rahmen das obere Innviertel hineingestellt ist, werden wir in übersichtlicher Weise in die Geschichte der Pfarre Hochburg und Maria-Ach eingeführt, wobei jeweils die Entwicklung des Pfarrterritoriums, die Geschichte der Kirchenbauten,ihre künstlerischen Einrichtungen und die Abfolge der Pfarrinhaber sowie die Besetzungen der einzelnen kirchlichen Institu tionen behandelt werden. Mit gleicher Gründlichkeit werden in weiteren Abschnitten die Schulverhältnisse und die Gemeindeeinrichtungen in Hochburg und Ach dargestellt, wobei auch ein Verzeichnis der Erbhofbauern, der Kriegsopfer und der Besetzungen der Sanitätsgemeinden, Fürsorgestellen, der Gen darmerieposten usw. geboten wird. Sehr zu begrüßen ist die Aufnahme des freilich nur kurz geratenen Kapitels über die volkstümlichen Überlieferungen, wobei die Merkmale des Dialekts im oberen Innviertel, einzelne Sagen und Bräuche und die Kost der bäuer lichen Bevölkerung behandelt werden. Natürlich wurde dabei auch auf das Gedicht von Meier Helm brecht hingewiesen und sogar eine Abbildung des „Weißen Schacher" bei der Helmbrechtslinde mit veröffentlicht, wo der junge Helmbrecht hingerichtet worden sein soll.Im Zusammenhang mitden volkstüm lichen Überlieferungen ist auch besonders auf die Abbildung eines typischen alten Einhauses mit frei stehendem Backofen (Obermaier-Haus) und des herrhchen Bundstadels (Nöbauer in Geretsdorf) hinzuweisen. Mit dem Abschnitt „Menschen am Werk" wird der Leser in das Wirtschaftsgefüge der Gemeinde einge führt,in der noch heute die Land- und Forstwirtschaft den Ausschlag gibt. Ausführlich wird dabei auch auf die Geschichte der Familie Castel-Castel einge gangen, der der größere Teil des Weilhartforstes gehört. Eine sorgfältige Aufzählung und Beschreibung der „Straßen, Wege und Brücken" und ein Verzeich nis der Ortschaften und Häuser werden besonders die Bewohner der Gemeinde begrüßen. Es folgt eine Zusammenstellung der „lohnenden Ausflüge", wo durch das Buch auch einen Beitrag zur Entwicklung des oberen Innviertels mit seinem Weilhartforst zu einem großen Erholungsgebiet leistet. Hervorzuheben ist im weiteren die schöne Bebilderung des Buches, in der unter anderem auch ein eindrucksvolles Porträt von Franz Xaver Gruber aufscheint, das das Pfarr archiv zur Verfügung stellte. E. B. „Der Oberösterreicher", Oberösterreichischer Amtskalender für das Jahr 1968, 88. Jahrgang, Rudolf Trauner Verlag, Linz/D. Linz 1968, 750 Seiten. Wieder hat sich der rührige Verlag Rudolf Trauner alle erdenkliche Mühe gegeben, um den bestens be währten „Oberösterreicher" womöglich noch besser und vielseitiger benützbar zu machen, so daß sich auch der neue Band als wahrhaft unentbehrliches Handbuch für alle Fragen im amtlichen Verkehr erweist. Wieder liegt das Hauptgewicht dieses Amts kalenders in der Erfassung sämtlicher Ämterj,und sonstiger öffentlicher Interessenvertretungen und Einrichtungen des Landes, der Bezirke und der Ge meinden Oberösterreichs mit derenfpersonellen Be setzungen, so daß sich jedermann sofortjein Bild machen kann, welche Ämter es in Oberösterreich gibt und mit welchen Personen er es beim Verkehr mit diesen Ämtern zu tun hat. Nach einer genauen Anführung sämtlicher Stellen der Verwaltung und Gesetzgebung der Bundesregierung, wobei sogar die neuesten Umbesetzungen berücksichtigt sind, enthält das Handbuch eine in mehrere Gruppen gegliederte Zusammenstellung der Verhältnisse im Land Ober österreich: Landtag und Landesregierung, alle Dienststellen der Landesregierung und der Magistrate der Städte Linz, Steyr, Wels; ferner sämtliche An gaben über die Ämter des Sicherheitswesens, der Justiz, des Finanz- und Verkehrswesens, des Bauund Vermessungswesens, der Agrar- und Forstwirt schaft, des UnterrichtsWesens, der kulturellen Ein richtungen, des Nachrichtenwesens, des Sozialwesens, des Gesundheits- und Fürsorgewesens imd der kirch lichen Einrichtungen. Es folgen die Interessenver tretungen, Banken, Genossenschaften und protokoll. Firmen. Sehr zu begrüßen ist das sorgfältige, bis zu den Weilern aufgegliederte Ortsverzeichnis, das auch die jeweilige Postleitzahl angibt und das in dem Groß abschnitt über die Verwaltung angeführte Gemeinde verzeichnis aufs beste ergänzt. E. B. Helmut de Terra, Urmensch und Mammut. Alte Kulturen am Boden Mittelamerikas. F. A. Brockhaus, Wiesbaden 1954.194 Seiten, 38 Abb., 7 Karten. Obwohl das Erscheinen des Buches bereits Jahre zurückliegt, hat es nichts an Aktualität eingebüßt. Das liegt nicht zuletzt daran, daß in dem glänzend geschriebenen Bericht de Terras über seine For schungsreisen und Expeditionen in Mexiko und Mittelamerika auch auf die modernsten Forschungs methoden der Archäologie ausführlich eingegangen wird.Der Verfasserunterrichtetnicht nur über das Prin zip der Radiocarbon-Methode („C""), sondern be schreibt auch ausführlich die neuen geophysikalischen Lotungen, die es ihm ermöglichten, tatsächlich Reste des fossilen Menschen bei Tepexpan zu entdecken

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