graph zumindest die Gruppe um die lateinisch textierte Weiheinschrift an den keltischen Gott Latobius zeitlich ausnehmen müssen, die der beste derzeit lebende Kenner alpen antiker Inschriften, Doktor K.M. Mayr, Bozen, in der oben erwähnten Arbeit in bewun dernswerter Präzision untersucht hat. Daß Herr Dr. Reitinger sie nicht zu Gesicht bekom men habe, ist ausgeschlossen, denn sie wurde ihm auf sein Ersuchen vom Unterzeichneten persönlich überreicht. Durch die Nichtbeachtung dieser Untersuchung wird aber dem Leser ein für die frühe Landesgeschichte sehr wichtiges Faktum vorenthalten, nämlich der Nach weis dafür, daß die Verehrung des großen Gottes,dem sogar aufdem berühmten Magdalensberg in Kärnten ein Denkmal gewidmet war, nunmehr auch für Oberösterreich nachgewiesen ist, während sie bisher nur für den innerösterreichischen Raum bekannt war. Herr Dr. Josef Reitinger hat sich aber auch in seinem Aufsatz „Bad Ischl in ur- und früh geschichtlicher Zeit" im Heimatbuch „Bad Ischl", Linz 1966, S. 131, mit Felsbildern, hier mit dem Zeichenstein bei der Reinfalzalm nächst Hütteneck, beschäftigt. Er stützt sich dabei laut Anmerkung 81 b auf die von Burgstaller-Lauth im Musealjahrbuch 1965 (s. o.) gebrachte Beschreibung, führt aber auch hier weder die Autornamen noch den Titel der Arbeit an, obwohl er sonst in diesem Aufsatz sämtliche Autoren und Aufsatztitel gewissenhaft registriert. Zur Illustration seines Aufsatzes aber bringt J. Reitinger auf Tafel II, auf die er auch im Text, Seite 131, ausdrücklich verweist, eine Photographie von Motiven aus dem Zeichenstein in der Nähe der Reinfalzalm und eine dazugehörige Umzeichnung, wozu als Autor auf Seite 656 „Dr. Josef Reitinger, Tafel II, Felszeichnungen" vermerkt ist. Leider stimmt diese Autorschaft nicht. Denn beide Bilder, Photo und Umzeichnung, stimmen haargenau mit den von E. Burgstaller in der oben genannten Publikation, Jahrbuch des oö. Musealvereines, 1965, Tafel XXIV, Abb. 8, und Strichzeichnung S. 351 überein. Auf Tafel XXXIV unten ist ausdrücklich Dr. Burgstaller als Autor der Aufnahme angegeben. Es liegt daher eindeutig eine mißbräuchliche Verwendung der Bilder durch Herr Dr. Rei tinger vor, die um so schwerer wiegt, als ihm, der so sorgfältig vermieden hat, Autoren und Titel der Arbeit zu nennen, aus der die Bilder stammen, als seinerzeitigem Schriftführer des Musealvereines auch das Klischeearchiv der Jahrbücher des Musealvereines zur Ver fügung stand, aus dem er ohnejedwede Bewilligung des Autors und mit Hinzufügung seines eigenen Namens die beiden Bilder entnahm. Es liegt uns fern, uns noch weiterhin mit diesen Sachverhalten zu beschäftigen. Wenn wir sie hier aufrollten, geschah dies lediglich aus der Notwendigkeit, die in den in breite Öffent lichkeit hinausgelangten Publikationen enthaltenen Unrichtigkeiten sachlich festzustellen. Wir hoffen aber, daß unsere Einwände in einer 2. Auflage der „Ur- und frühgeschicht lichen Funde Oberösterreichs" und des Heimatbuches „Bad Ischl" berücksichtigt werden und die aufgezeigten Mängel nicht mehr aufscheinen. Inzwischen hat, wie eingangs mitgeteilt, das Bundesdenkmalamt über Drängen des Präsi diums der Internationalen Alpenkommission via Präsidium des Österreichischen Natur schutzbundes die Schutzwürdigkeit der Bildfelsen am Warscheneck anerkannt. Es ist in diesem Zusammenhang von Wichtigkeit, darauf hinzuweisen, daß hiezu auch ein Gutachten von Herrn Professor Dr. Herbert Kühn, Mainz, angefordert wurde, das er mit Datum vom 5. 2. 1968 dem Präsidium des österreichischen Naturschutzbundes zur Verfügung gestellt hat. Darin heißt es in bezug auf das Fundgelände am Warscheneck wörtlich:
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