erschöpften Tieren sprudelten stärkende Wasser auf, die noch heute klar und hell fließen. Über dem dritten und letzten Brünnlein steht jetzt die Wallfahrtskirche „St. Johann am Florianibrunnen". Auf der Höhe eines Hügels blieben schließlich die Rinder stehen. Dort wurde St. Florian bestattet und über seinem Grab das Kloster erbaut,das seinen Namen trägt. 19, 225, 226; 52; 24, 30 Legende des heiligen Q_uirinus Der heilige Quirinus wirkte als Bischofin Siscia (Sissek) und starb am 4.Juni 304 oder 309 in Sabaria (Steinamanger). Die Legende berichtet, daß er, in hohem Alter eingekerkert, dabei von so überirdisch hellem Licht umstrahlt war, daß der Kerkermeister sich auf der Stelle zum Christentum bekannte. Mit einem Mühlstein um den Hals in den Günsfluß geworfen, schwamm der Märtyrer noch lange auf der Oberfläche des Wassers, predigte und betete. Sein Leib wurde nach Rom gebracht. Es läßt sich geschichtlich bisher nicht erweisen, daß Quirinusjemals in Linz oder Umgebung weilte oder auch nur in Oberösterreich wirkte. Die Legende aber bringt ihn mit der Landes hauptstadt Oberösterreichs in Verbindung. So besagte eine lateinische Inschrift im Linzer Rathaussaal: „Der hl. Quirinus hat als Bischof von Laureacum (Lorch) im Jahre 308 in Linz am Gestade der Donau zum erstenmal das Evangelium verkündet, wobei eine feurige Zunge über seinem Haupte strahlte." Auch der Name Kleinmünchen wird auf Quireinmünchen zurückgeführt, da Quirinus der Kirchenpatron dieses freilich viel später urkundlich belegten Ortes ist. 9;59,128;61,24;68E 6/1 Sint-Chronik;BIA 8/9582 Das Leonhards-Kirchlein in Pucking Seibot II. von Volkersdorferbaute die heutige St.-Leonhards-Kirche in Pucking. Zusammen mit seiner Ehefrau übergab er sie am 4. Mai 1405 dem Pfarrer Hanns Haiberger in Obhut. Das Hochaltarbild des kleinen Gotteshauses zeigt den hl. Leonhard, in Wolken thronend. Ein Engel nimmtihm die Fesseln ab.Darunter sind vier an die Kerkerwände angeschmiedete Männer dargestellt. Der Volksmund hat die urkundlich belegte Stiftung, anknüpfend an das Altarbild, mit dem Rankenwerk einer dem Gefangenen Patronat St. Leonhards entsprechenden Gründungs legende umgeben. Vier edle Volkersdorfer gerieten auf einem Kriegszug in türkische Gefangenschaft. Sie gelobten, daß jeder von ihnen nach der Befreiung eine Kirche bauen werde. So entstanden dann die Gotteshäuser St. Leonhard (Pucking), St. Laurentius (Zeitlham, 1786 gesperrt), St. Veit am Berg (Tochterkirche von Ansfelden), St. Pankratius (Nöstelbach, 1786 gesperrt). 57, 47; 69, 341 Entstehen des Wortes „Rädelsführer" In Neubau, einer kleinen Ortschaft nahe bei Linz an der Straße nach Wels — sie trägt den Namen von einem Jagdsitz, den Maximilian I. sich dort neu erbauen ließ — soll der Ausdruck Rädelsführer aufgekommen sein. Man bezeichnete damit den oder die Anführer einer Auf standsbewegung. Rädlein bezeichnete in der Landsknechtsprache eine Zusammenrottung, Volksdeutung führte im 16. Jahrhundert das Wort auf das Rad in der Fahne des armen Konrad 1514 oder das Pflugrad in der Fahne der aufständischen Bauern 1525 zurück. Die Sage erzählt darüber folgendes: Als sich 1525 oberösterreichische Bauern zum erstenmal gegen ihre Unterdrücker erhoben und zu den Waffen griffen, wurden sie bei der Ortschaft Neubau mehrmals blutig zurück-
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