OÖ. Heimatblätter 1967, 21. Jahrgang, Heft 3/4

dessen Eis hinweg sich nun der Salztransport auf Schlitten abwickelt. Auf dem Platz vor dem Rathaus entfaltet sich das Getümmel echten Volkslebens, das nicht nur inhaltlich an die Reichhaltikgeit der be kannten Brueghel-Bilder erinnert, sondern auch dar stellungsmäßig an den Stil der Schweizer „SenntumsMaler",für deren vielgerühmte Einmaligkeitsichnun, freilich mit anderen Handlungsmotiven, gewisser maßen ein österreichisches Gegenstück findet. Mit diesen Möglichkeiten der Auswertung greift aber das Werk der „Alten Ansichten" weit über das hinaus, wasihm durch den Verfasser selbst in der Ver mittlung einer ortskundlichen Schau in die Wiege gelegt ist: Es wird zu einem Quellenwerk der allge meinen Volkskultur in ihren verschiedenen Sparten, wodurch ihm in den Büchereien der Heimatforscher ebenso ein bleibender Platz gesichert ist wie in den Bibliotheken der historischen Institute. E. B. Sepp Wallner, Gosautal und Gosanlianun. Sonderdruck aus dem Jahrbuch des Österreichi schen Alpenvereins, Band 91, Jahrgang 1966, Seite 66-71. Dem Linzer Schriftsteller der Alpenwelt, Heimat forscher und erfahrenenAlpinisten,bekanntdurchseine zahlreichen Aufiätze über die Bergwelt Oberöster reichs, ist mit dieser Arbeit eine gute Beschreibung einer der eindruckvollsten und seltsamsten Land schaften unseres Heimatlandes gelungen, eine Be schreibung jener wundervollen Gegend, die ob ihrer Ähnlichkeit mit der Eigenartigkeit und Schönheit der Dolomiten den Namen „Gosauer Dolomiten" erhielt. Neben einer landschaftlichen Schilderung des um liegenden Gebietes hält er auch kurze historische Rückblicke mit Beschreibung der in dieser Gegend lebenden Bevölkerung. Den Gosaukamm behandelt Wallner auch in geologischer Sicht und gibt weiters kleine Erläuterungen zur Flora dieser Gegend. Mit einer kurzen Geschichte der Besteigung der Bischofs mütze im Gosaukamm endet dieser Aufsatz, der dazu beitragen möge, daß nicht nur das Interesse der bergund naturfreudigen Menschen, sondern aller Be völkerungskreisefür diesen eindrucksvollen Gebirgszug und für die Schönheit des Wanderns und Bergsteigens überhaupt geweckt wird. Heidelinde Klug

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