nähme durchdrungenen Formulierungen gehören da bei zu den eindruckvollsten Stellen des Werkes. Die Forschung wird H.Kühn dafür Dank wissen, daß er in seinem spannend geschriebenen Buch erstmals auch die Schwierigkeiten, die großen Strapazen und Gefahren aufgezeigt hat, die jeder Forscher beim Auf suchen vieler dieser oft weit abseits von mensch lichen Siedlungen im wüsten Gelände gelegenen Fund stellen auf sich zu nehmen hat, ebenso aber auch für die zahlreichen Argumente, durch die er in über zeugender Fülle diese durch Steindenkmäler und Felsbilder ausgezeichneten Gebiete als von kontinu ierlicher Sakralität erfüllte Örtlichkeiten erweist. E. B. '■ E. Burgstaller, Felsbilder und -Inschriften im Toten Gebirge. Mit 15 Maßaufnahmen von L. Lauth.. OÖ. Heimatblätter XV, 1961; E. Burgstaller und L. Lauth, Felsgravienmgen in den österreichischen Alpenländem, Jb. d. OÖ. Mus.-V. Linz 1965; K. Mayr, Ein bedeutendes Ergebnis der Felsbild forschung in öberösterreich: Weiheinschriften an Mars Latobius. OÖ. Heimatblätter XX, 1966; E. u. J. Burgstaller, Die österreichischen Felsbilder und ilue europäischen Parallelen. Jahresbericht des Bvmdesgymnasiums für Mädchen. Linz 1967; E. Burgstaller, Schamanistische Motive unter den Felsbildem in österreichischen Alpenländem. Fort schritte imd Forschungen. Berlin 1967. Zur Diskussion über die Felsbildervorkommen in Oberösterreich s. u. a. auch E. Burgstaller u. L. Lauth, Die Diskussion. Kulturgeschichtliche Pro bleme Oberösterreichs. Eine Entgegnung und Richtig stellung. Jb. d. OÖ. Mus.-V. Linz 1964. 457 ff. ® H. Kühn, Das Erwachen der Menschheit (FischerBücherei 1954), ders., Der Aufstieg der Menschheit (a. a. O. 1955), ders.. Die Entfaltung der Menschheit (a. a. O. 1958); ders. Vorgeschichte der Menschheit. 3 Bände, Köln 1962 ff. Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1966, herausgegeben vom Archiv der Stadt Linz, Linz 1967, 427 Seiten. Wiederum bietet der neue Band des Jahrbuches einen repräsentativen Querschnitt durch die Linzer Stadt geschichte. Die Vielschichtigkeit historischer Probleme und Fragestellungen manifestiert sich in den ein zelnen Aufsätzen tmd längeren Arbeiten, die zeitlich vom 10. bis zum 20. Jahrhundert reichen. Die Ab handlung über die frühen Linzer Stadtpfarrer im Zeitraum von 1240, dem Zeitpunkt der Verlegung der Pfarre von der Martinskirche in die Liebfrauen kirche und der Verleihung der Pfarre Linz, bis 1552 in jene Zeit, ab bereits der größte Teil der Bürger schaft zur evangelischen Religion übergetreten war, bt ein Teil der Fortsetzungsarbeit Ludwig Rumpls zu den Biographien der Linzer Stadtpfarrer. In einem Nachtrag fügt er die Lbte der Stadtpfarrer bb 1964 an sowie Ergänzungen zu den früheren Veröffent lichungen aus der Reihe der Biographien der Linzer Stadtpfarrer in den Jahrbüchern 1962-1965. Diese Ergänzungen resultieren aus fortgesetzten Nachforschvmgen und Zufallsfunden des Verfassers. „Die Linzer Mitbürger" heißt der Titel des umfangreichen Beitrages von Franz Wilflingseder. Diese für die Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Linz äußerst wichtige Arbeit beschäftigt sich mit den sozialen Spannungen zwbchen den reichen, auf ihre Privilegien bedachten Linzer Bürgern und den auf strebenden, von allen bürgerlichen Rechten aus geschlossenen Mitbürgern, den behausten Hand werkern innerhalb und außerhalb der Stadtmauern, aus der Zeit des 13. Jahrhunderts, das gekennzeichnet war durch das ausgebildete Gemeinwesen der Stadt imter der Führung der wohlhabenden Bürger, bis zum 18. Jahrhundert, das den völligen Umbau des Städtewesens und der Stadtverfassung mit der Abschafiung der Vorrechte der Bürger mit sich brachte. Eine interessante Untersuchung, die zu weiteren, nicht nur die Linzer sozialen Verhältnisse behandelnden Studien dieser Fragen anregen möge. Hugo Hebenstreit schreibt über die Schärffenberger und ihre Beziehungen zu Linz, die, abgesehen von einigen Lausbuben streichen junger Schärffenberger, bis zum Aussterben des Geschlechtes 1688 in guten Bahnen liefen. Das traurige Schicksal der Königin Katharina von Polen, Tochter Ferdinands I., ihr Aufenthalt in Linz von 1567 bis zu ihrem Tode 1572 sowie ihr spätes Be gräbnis in St. Florian 1614 finden eingehende Be trachtung in der Arbeit Walter Pillichs: „Königin Katharina von Polen in Linz". In die Zeit des 20. Jahrhunderts führt uns Richard Kutschera, der die Fliegerangriffe auf Linz während des zweiten Welt krieges, deren militärische Abwehr darlegt. Die detaillierte Aufzählung der Luftangriffe auf die Landes hauptstadt in chronologischer Reihenfolge mit ge nauen Datenangaben sowie Darstellungen der Anzahl der getöteten Menschen und zerstörten Häuser gibt ein erschreckendes Bild, das die Grausamkeit des Krieges trotz kühler Schilderung und einfacher Wiedergabe von Fakten und Zahlen vor Augen führt. In den kleineren Mitteilungen berichtet Herbert Paulhart über ein in früher karolingischer Minuskel geschriebenes, aus dem ausgehenden 8. oder be ginnenden 9. Jahrhundert stammendes Fragment eines Mondseer Homiliars, das im Zuge der Durch sicht der Linzer Kapuzinerbibliothek als Bucheinband einer Papierhandschrift des 17. oder 18. Jahrhunderts aufgefunden wurde. Das Problem des ersten Linzer Bürgermeisters griff Wilhelm Rausch auf, der seine Vermutung, daß Anton Pechrer, und nicht der von G. Grüll in seinem Bürgermeisterbuch angeführte Georg Puechleutner, der erste Bürgermeister von Linz war, durch einen aufgefundenen Geleitschein vom 13. April 1490, ausgestellt von dem Bürgermeister der Stadt Linz, Anton Pechrer, urkundlich untermauern konnte. Daran reiht sich eine Untersuchung Max Neweklowskys zur Namensschreibung in den Linzer Pfarrmatriken der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, mit dem Ergebnis, daß durch die zur Zeit der Gegen reformation eingesetzten Geistlichen aus dem Gebiet von Trient durch deren italienische Muttersprache italianisierende Schreibungen der Vornamen (z. B. Giorgius für Georg oder Gioseff für Josef) und Fa miliennamen bis ungefähr 1630 vorherrschten, aber nach dieser Zeit wieder stark zurückgingen. Karl M. Klier f liefert zu seinem im Jahrbuch Linz 1954 begonnenen Zyklus „Linz im Liede" Nachträge II mit Beispielen politisch-satirischer Lieder sowie ver schiedener Vierzeiler, in denen der Name Linz vor kommt. Schließlich widmet Franz Zamazal den ver schiedenen Aufenthalten Mozarts in Linz den Aufsatz „Wolfgang Amadeus Mozart in Linz". Heidelinde Klug
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