Das Jahr und die Beweggründe seiner Rückkehr nach Österreich konnten nicht festgestellt werden. Vermutlich dürfte auch seine zweite Ehe mit Ursula Radiinger (Rädtlinger) eine Rolle gespielt haben^"-. Von 1635 bis 1642 ist Preuenhueber als „Salburgischer Regent vnd Oberpfleger" in Salaberg bei Haag in Niederösterreich nachweisbar^". Auch in diesen Jahren beschäftigte er sich neben genealogischen Arbeiten noch mit der Geschichte der Eisenstadt^". In einem Schreiben an den Garstner Archivar P. Seraphin Kirchmayr beklagte er sich am 9. 8. 1636 über die Interesselosigkeit der Steyrer an seinen Annalen'^'. Am 7. April 1642 wurde Preuenhueber in Haag zu Grabe getragen^". Einige Monate nach seinem Ableben bemühte sich dessen Gattin Ursula beim Magistrat Steyr um die Rück zahlung eines von ihrer Mutter Margareta Radiinger herrührenden Kapitals von 841 Gulden, über das die Stadt Steyr wahrscheinlich seit der Emigrationszeit verfügte. Es ist nicht be kannt, ob es sich um ein Darlehen oder um eine Kaufsumme handelte. Als nun im August 1642 Ursula Preuenhueber den Magistrat ersuchte, ihr von dem genannten Betrag 200 fl. ausfolgen zu lassen, zeigte es sich, daß man in Steyr die von ihrem Gatten verfaßten Stadtannalen doch nicht vergessen hatte. Obwohl die damals noch arg verschuldete Stadt auf Grund der 1629 vorangegangenen „Kaiserl. Tractations Commission" nicht verpflichtet gewesen wäre, Schulden schon zu diesem Zeitpunkt abzustatten, sagte der Rat der Supplikantin zu, ihr hundert Gulden aus den Erträgnissen der Innerberger Hauptgewerkschaft, der Steyr als drittes Glied angehörte, zu verwilligen, knüpfte aber daran die Bedingung, daß sie vorher das „von Ihren Eheherrn sei. in Handten habendte vnd Gm. Statt Zuegehörige Buech", gemeint war damit das Manuskript der Stadtchronik, zukommen lasse. Sie würde auch die seinerzeit ihrem Gatten dafür „vertröstete Verehrung" erhalten^®. Ursula Preuenhueber zögerte jedoch mit der Ausfolgung der Handschrift. Hatte sie doch nur 100 und nicht 200 fl. von Steyr erhalten. Da ihre finanzielle Lage nicht sehr günstig gewesen sein dürfte, bat sie im November 1642 „demütig" den Magistrat abermals um eine Geld hilfe und erklärte sich zur ehesten Edierung der Annalen bereit. Die Stadtobrigkeit, die großen Wert auf den Erhalt des Manuskripts legte, genehmigte in der Ratssitzung vom 15. November weitere hundert Gulden, schärfte aber der Bittstellerin ein, das „angezogene Buech vndter frembdte Handt nicht khomen Zuelassen^'". Zu Beginn des Jahres 1643 traf das Annalen-Manuskript in Steyr ein. Die Witwe richtete an den Magistrat die Bitte, ihr statt der Belohnung, die ihrem Gatten zugesagt worden war, die restlichen 600 Gulden innerhalb von drei Jahren auszuzahlen. Am 16. Jänner beschloß der Rat, der Gattin Preuenhuebers hundert Gulden zu Ostern ausfolgen zu lassen und teilte ihr mit, daß man trachten werde, die Restsumme, sofern „die hegste Vnmöglichkheit nicht in weeg werdt stehen, Zue Continuiren^®". In erster Ehe war Preuenhueber nach W. Lindner seit 1620 mit einer Urkauf vermählt: „His diebus quidam Valentinus Prevenhuber, qui aliquamdiu in cancellaria Styrensi scribam egerat, cum quatlam virgine Styrensi Urkauffin, quae sibi in II. vel III. gradu sanguine iuncta fuit, nuptias celebravit." Die Annalen (1590-1622) des Wolfgang Lindner. Herausgegeben von K. Schiffmann. Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. VI. und VII. Jg. (1910), S. 365. t" I. Zibermayr, Das oberösterreichische Landesarchiv in Linz (1950), S. 216. t® Styria antiqua et praesens. F. Hutter, Das Archiv der Stadt Steyr. Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr (Juli 1949), S. 55. " K. Eder, a. a. O., S. 108. - Im April 1638 verkaufte Preuenhueber den Lilienhof an Barbara Abel. St. A., Rp. 1638, 22, 57. I. Zibermayr, a. a. O., S. 217. 1® St. A., Rp. V. 19. 8. 1642, S. 172. " St. A., Rp. V. 16. 1. 1643, S. 10. " St. A., Rp. V. 16. 1. 1643, S. 10.
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