Kremsmünster (16. Jh.): Wenn bei Kirchtagen „daselb freyung / frid verrueft oder gebotten", Zucken in dieser Zeit - 10 Pfd. (sonst nur je 12 Pf. aus der Scheid, in die Scheid), Schlag oder Stich - Verlust der Hand. Erhalten hat sich ein geschnitzter Schwertarm, braun mit gelbem Aufschlage (Abb. 23, 24), darunter hängend eine geschnitzte Fahne, schwarz/gelb mit dem österreichischen Adler und „1803". Außerdem noch ein blecherner Stander an einer Fahnenstange, wohl ebenfalls aus der Wende des 18./19. Jahrhunderts, darauf der österreichische Adler und - in die Ecken gestellt - die Jahreszahl „1489" (Markterhebung, Abb. 25). Seit 1950 waren diese beiden be merkenswerten und auch gut erhaltenen Stücke nicht einmal mehr auf dem Gemeinde amte, sondern in der Volksschule Kirchberg b. K., seit 22. 12. 1961 sind sie in den Stiftssammlungen verwahrt. Kreuzen: keinerlei Kunde, nichts erhalten. Lambach: keinerlei Kunde, nichts erhalten. Lasberg (1732): Acht Tage vor bis acht Tage nach dem Jahrmarkte herrscht „fürstliche freyung". Zwischen 1701 und 1710 erhalten alljährlich im Juli der Pfarrer „wögen der freyung" 1 fl., der „schullmeister wögen d. leithen" 36 kr. und (fünf?) „bürger von wögen aufheben und niderlassen" der „freyung" zusammen 36 kr.; 6. 7. 1732 wird z. B. „die freyung erhebt / und den 20. dito solche nidergelegt / dem Hrn. pfarrer 1 fl., seinem gehilfen / dem schulmaistr / 36 kr. / denen purgern / die es aufgebebt und nider gelassn 36 kr." . . . „zu Bartholmaj ein schloß zu d. freyung kaufft, 17 kr."; gleiche Verrechnung 7. 7. 1737 und 6. 7. 1738; 12. 12. 1739 wird für die neue — wohl die heute noch erhaltene - „freyung handt pilthauer und maller 1 fl. 45 kr." bezahlt; 10. 7. 1740 wird „die freyung erhöht / den 24. dito nitr gelassen / den Hrn. pfarrer geben 1 fl. / den schullmaistr wegen dess leitn 36 kr.' / den 8 burgern und ansagrn fürs auf hem und nitr lassen 1 fl." (größtenteils in Getränk); im selben Monat: „den Schmitt für die ärmb zu der freyung 28 kr." (Gabeln für die Aufrichtestangen?); von 1741 bis 1761 findet sich um den 9. Juli immer wieder die aus d. J. 1740 bekundete Zahlung; Juh 1752 „dem schmidt für die anlegköten beym freyung stain 4 kr. - es scheint also auch hier wie in Kefermarkt und in St. Leonhard b. F. der Baum, an dem der Schwertarm „aufgehebt" wurde (er dürfte nach der Zahl der dazu Beigezogenen nicht klein gewesen sein), mit einer Kette an (oder zwischen) einem eigenen Steinstander angeschlossen und mit Vorhängschloß gesichert worden zu sein; Dez. 1762 dem Schmied Matth. Fierlinger „für 2 hägen zu der freyung 4 kr."®®. Der gut geschnitzte Schwertarm ist heute noch auf dem Gemeindeamte erhalten (Arm 50 cm, Schwert 60 cm), bedürfte aber dringend sachgemäßer Instandsetzung (Abb. 26). Lauffen: keinerlei Kunde, nichts erhalten. Lambach (1612): „. .. zu jahrmarckt zeiten ein fahndl / wie gebräuchhch / auszustecken . . . "; sonst keine Kunde, nichts erhalten. Leonfelden (1435): „. . . item am pfinztag ist wochen markcht / sol man ain huet auf stekchen . . . vnd sol di weil der huet auf ist / chain gast aufm markcht nit kaufen" — Verfall: Zucken während der freyung - heimisch oder Gast 6 Sch. 12 Pf., sonst nur 12 Pf. bzw. 72 Pf. - Später wurde die Freyung, ein hölzerner Schwertarm, und zwar bis in die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts, 14 Tage vor dem Simoni-Jahrmarkte ®' Gmain-Archiv Lasberg, B. II; die Einschau dankt der Verfasser Hm. F. Egger, Lasberg.
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