Gelände selbst suchen und erarbeiten mußte. Hier sind vor allem seine viel beachteten verkehrsgeschichtlichen Aufsätze: „Die Linzer Fernstraßen - Römerzeit und frühes Mittel alter" (1953), „Raffelstetten und Tabersheim. Zur Geschichte des Salzverkehres im Räume von Linz" (1954) und „Altwege und Altgrenzen auf dem Pöstlingberg und Lichtenberg bei Linz" (1955) zu nennen, aus denen auch seine gründlichen Kenntnisse der politischen Geschichte der einzelnen Landesteile von Oberösterreich erwuchsen, die er in seinem großen Buch „Das Land ob der Enns. Zur Geschichte der Landeseinheit Oberösterreichs" (1958) zusammenfaßte. Fand auch dieses Werk im einzelnen nicht die erwartete Zustimmung der Fachwelt, so behält es doch als geniale Schau über die so schwer zu erfassenden dunklen Jahrhunderte der frühmittelalterlichen Territorialgeschichte des Landes seinen bleibenden Wert. Um so nachhaltigere Erfolge aber brachten dem Meister der historisch-geographischen Untersuchungen seine regional begrenzten Forschungen, in denen er sich insbesondere mit dem Mühlviertel, und hier wieder mit dem Bereich von Kirchschlag, befaßte, dem er eine heute längst zu einem Vorbild landeskundlicher Betrachtung gewordene Monographie gewidmet hat (1962). Franz Pfeffer hat äußere Ehrungen nie gesucht. Sein fast von spartanischer Härte gekenn zeichnetes Wesen fand in der Arbeit selbst Erfüllung und Bestätigung. Trotzdem konnten offizielle Anerkennungen nicht ausbleiben. 1956 verlieh ihm die Universität Innsbruck ihre Ehrenmitgliedschaft und zu Beginn des Jahres 1966 zeichnete ihn der Herr Bundespräsident für seine Verdienste um die landeskundliche Forschung durch den Ehrentitel „Hofrat" aus. Nachdrücklicher aber noch als diese Ehrungen wird das lebendige Denkmal weiter wirken, das sich Dr. Franz Pfeffer selbst gesetzt hat in der in seinem Geiste fortgeführten Tätigkeit des Institutes für Landeskunde. Im „Biographischen Lexikon" werden immer wieder neue bedeutende Namen aufscheinen, denen er durch diese Schöpfung für alle Zukunft eine Art oberösterreichischer Ruhmeshalle geschaffen hat, in den „Oberösterreichischen Heimat blättern" werden sich auch weiterhin die um die Landeskunde bemühten Autoren versammeln, wie es seinem Geist und Willen entsprach, und der „Atlas von Oberösterreich" wird nach seinem Abschluß stets ein mit seinem Namen verbundenes unentbehrliches Quellenwerk der Erkenntnis bleiben, auf dem auch die künftigen Generationen bei neuen Forschungen zur Heimat- und Landeskunde weiterbauen werden. Ernst Burgstaller
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