Mit dem Jahre der feindlichen Besatzung (1945) hörte er auf. Die Freyung ist auch bei E. V. Künßberg'® erwähnt als „Marktschwert" und als . . dadurch bemerkens wert . .daß an der gleichen Stange noch ein drehbares Wappenbild angebracht ist"; er verkennt dessen Eigenschaft als Fahne, übersieht den Größtling, bildet die Freyung" ab. Friedburg: keinerlei Kunde, nichts erhalten. Gallneukirchen: keinerlei Kunde, nichts erhalten. Gallspach: keinerlei Kunde, nichts erhalten. St. Georgen i.A.: keinerlei Kunde, nichts erhalten. St. Georgen a. d. G.: Mindestens im 17. Jahrhundert wurde auch hier ein Frey-Baum auf gerichtet und in der Erde mit seinem Unterort verstoßen, wofür dem Zimmermeister mit seinen Leuten - wie auch wieder für das „Niedertun" - jeweils 13 kr. bezahlt wurden. Zusätzlich erhielt der Schmied bei Aufstellung und Abnahme des olfenbar am Baume eingesteckten oder angehängten Freyungs-Zeichens (Schwertarmes?) je 24 kr. Man könnte an ein um den Baum mit einem Schließnagel gelegtes Eisenband denken, das eine Einhängevorrichtung trug. Auch ein Annageln dieses Reifens wäre denkbar"®. Nichts erhalten. Gmunden: Das letzte Freyungs-Zeichen der Stadt, ein Schwertarm, holzgeschnitzt, frü hestens eine Arbeit des 17. Jahrhunderts, ist heute im Städtischen Museum verwahrt (Abb. 15). F. Krackowitzer sagt®": „Ein jeder Jahrmarkt wurde durch Glockengeläute und das Ausstecken der ,Freiung' am Rathause eingeleitet. Dies Symbol der Markt freiheit, das noch vor beiläufig 50 Jahren in Verwendung kam, bestand aus einem hölzernen Marktschwerte, das von einem ebensolchen Arm gehalten wurde. Es ist noch heute vorhanden und mißt das Schwert 144 cm, der Arm 130 cm i. d. Länge. Das Aufstecken und Entfernen der Jahrmarktsfreiung war Sache der beiden Stadt gerichtsdiener, die dafür miteinander 3 Halbe Wein und ein Kreuzerbrod, oder 1 Sch 18 Pf. aus dem Stadtkämmereramte erhielten." Weiters®^: „Das ,Weichbild' oder ,Stadtbild' (so!), d.i. die einst auch in Gmunden auf dem Rathausplatz angebrachte eiserne Fahne, das Symbol des Marktbannes, ist auch hier . . . zur Bezeichnung für das Stadtgebiet geworden" (?). Schließlich®'®: „Das Symbol des landesfürstlichen Marktbannes für den Wochenmarkt war eine Fahne, die anfangs nur für die Zeit des Marktes ausgesteckt, später aber als Wahrzeichen der Stadt, als deren ,Weichbild' (?), d.i. ,Stadtbild' (?) dauernd (?) auf dem unteren Stadtplatze aufgepflanzt wurde. Sie zierte daselbst, wie schon früher erwähnt"'' jene steinerne Säule, die zugleich (?) als Pranger diente und war aus Eisen gefertigt. Nach Entfernung des Prangers begnügte man sich mit einer Fahne aus Leinwand, die zu beiden Seiten das Stadtwappen aufgemalt trug und an den Wochenmarkttagen stets auf dem Rathause aufgesteckt wurde. Dieser Gebrauch war noch in neuerer Zeit üblich." Aus diesem Gewirre muß man sich nun dreierlei herausschälen: a) was F. Krackowitzer selbst noch wahrnahm, nämlich der " E. V. Künßberg, Rechtliche Volkskunde, 110. " E. V. Künßberg, Rechtliche Volkskunde, T. VI., 10. '»a Nach Michael Premstaller, Mühlv. Hbl. 1952/11, H. 7/8, 23 ff.; eine Anfrage um nähere Quellenangabe, Überlieferung der Dauer des Brauches und nach Verbleib der Freyung blieb unbeantwortet. F. Krackowitzer, Geschichte d. Stadt Gmunden, Gmunden 1898/00, II., 1—3. " F. Krackowitzer, a.a.O., I., 430, FN. 1. F. Krackowitzer, a. a. O., II., 14. "b F. Krackowitzer, a. a. O., I., 283.
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