legt Rechenschaft über die Restaurierungstätigkeit des Stadtmuseums, wobei die Spannweite der Restau rierungsmethoden dargelegt wird, zahlreiche restau rierte Objekte abgebildet werden und kunstge schichtliche Erläuterungen finden. Im Naturkundlichen Jahrbuch der Stadt Linz 1965 untersucht S. Bökönyi die Pferdeskelette des frühbaierischen Gräberfeldes von Linz-Zizlau. H. Häusler, H. Kohl und V. Janik veröffentlichen Bei träge zur Geologie des Linzer Raumes. A. Zicsi, K. Mandl, H. Hamann, K. Kusdas, E. Reichl, F. Merwold, Th. Kerschner, G. Mayer legen ihre Forschungs ergebnisse zur Tierkunde dieses Gebietes vor. Der vorliegende 11. Band des Jahrbuches enthält eine Übersicht über die in den Bänden 1 bis 10 erschie nenen Beiträge. In den Linzer Archäologischen Forschungen ist der von Lothar Eckhart bearbeitete „Fund katalog I, Vorarbeiten zu einem wissenschaftlichen Katalog der römischen Funde aus dem Großraum Linz (ohne Keramik und Münzen)" erschienen. Dieses 273 Seiten starke Verzeichnis umfaßt alle aus der Literatur bis 1962 bekarmtgewordenen römischen Funde aus dem Großraum Linz, des im allgemeinen durch die Linie Pichling — Traunfluß — Marchtrenk — Höhenrücken von Kirchberg - Kürnberg - Ottensheim - Gramastetten - Hellmonsödt - Steyregg - Luftenberg - Pichling begrenzten Gebietes. Nicht berücksichtigt sind Gebäudegrundrisse, Mauerwerk, Pflasterungen, Straßen, Estriche, unbemalter Mörtelbewurf, beigaben lose Körpergräber und unbearbeitete Knochen. Die 786 verzeichneten Objekte sind nach 85 Sachgebieten (Anhänger, Architektur, Beile usw. bis Ziegelofen, Zierstöcke, Zisternen) und in diesen wieder nach Untergruppen (z. B. Gefäße = Blei-, Bronze-, Glas-, Marmorgefäße) geordnet. Bei jedem Objekt sind Fundort, Fundzeit, Literatur, gegebenenfalls Inventar nummer angeführt; der Index der Fundorte schlüsselt das nach Sachgebieten gegliederte Verzeichnis topo graphisch auf. Eine Konfrontation von Objekt und Literatur wird, wie der Verfasser hervorhebt, erst nach der Neuordnung der römischen Sammlung des Landesmuseums möglich sein, in der sich die meisten Objekte befinden. Das Ergänzungsheft führt das Fundverzeichnis bis 1965 fort und bringt Ergänzungen zu den im Fundkatalog erschienenen Nummern. Angesichts der Schwierigkeiten, die sich infolge der weiten Streuung der ständig anwachsenden Fund literatur ergeben, wird das vorliegende Verzeichnis allen einschlägig Arbeitenden gute Dienste leisten. Vom Linzer Atlas erschien als Blatt 4 die pflanzen soziologische Karte, bearbeitet von Gustav Stock hammer, der auch die 150 Seiten starke Abhandlung zum Kartenthema verfaßte. F. Pfeffer Otfried Kastner: Die Krippe. Ihre Verflechtung mit der Antike, ihre Darstellung in der Kunst der letzten 16 Jahrhunderte, ihre Entfaltung in Ober österreich. Mit einem Nachwort von Franz Lipp. Denkmäler der Volkskultur aus Oberösterreich. Herausgeber: Dr. Franz Lipp, Oberösterreichisches Landesmuseum. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1964. 202 Seiten, 121 Kimstdruckbilder (darunter 22 in Farben), 93 Textabbildungen. Aus der Vielfalt der Publikationen über die mit so vielen Gemütswerten erfüllte Krippe ragten bis vor kurzem die Werke von Rudolf Berliner („Denkmäler der Krippen kunst", Augsburg 1926-1930; „Die Weihnachtskrippe", München 1955) an Umfang und wissenschaftlicher Be deutung in einsamer Monumentalität hervor. In be zaubernder Bildfülle dokumentieren sie die schier un erschöpfliche Gestaltungskraft der Volksfrömmigkeit, die sich an diesem Thema insbesonders im süddeutsch österreichischen Raum und in Südeuropa entzündete, und zeigen deren künstlerische Werke in ihrem landschafts- und zeitbedingten Stilwandel, ebenso aber auch in der Innigkeit der Darstellung der Haupt gestalten und in der unübertrefflichen Realistik, mit der sie mitten in die pulsierende Lebensfülle vor allem des südländischen Alltags gestellt sind. Mit dem Werk Otfried Kastners, dem Oberösterreich übrigens auch eine grundlegende Würdigung seiner Eisenkunst verdankt (O. Kastner, Eisenkunst im Lande ob der Enns, 2. Auflage, Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1963), tritt neben die Mono graphien von R. Berliner nun eine neue, gleichwich tige und für die wissenschaftliche Durchdringung des Themenkreises um die Krippe gleich bedeutsame, die sich jedoch von ihnen bereits dadurch nachdrück lich unterscheidet, daß sie nicht dem Gesamtver breitungsgebiet der Krippe, sondern allein dem Uber lieferungsgut einer einzelnen, politisch wie geo^aphisch abgegrenzten Landschaft, eben Oberösterreich, das ein Krippenland kat exochön darstellt, gewidmet ist. Dafür aber gilt ihr Arbeitsziel nicht nur - wie dies bei dem Kunsthistoriker O. Kastner durchaus ver ständlich wäre - der Betrachtung der künstlerischen Entwicklung der Krippenkunst, sondern durchleuchtet, wie schon der detaillierte Untertitel des Werkes ersichtlich macht, den weitgespannten Fragenkomplex um die Krippe auch vom Standpunkt der Glaubens geschichte (wofür dem Verfasser die apokryphen Schriften besonders aufschlußreich wurden), der Religionswissenschaft (hier vor allem im Zusammen hang mit den Werken von M. Eliade), der Vorge schichte und der Volkskunde aus. Wir stehen vor diesem neuen, vom Verlag bestens ausgestatteten Krippenbuch vor einem Konzentrationswerk weitge spannten Rahmens, das die Resultate der genannten Wissenschaften in ihren einschlägigen Sparten auf einander abzustimmen sucht, wobei wir mit unserer Bewunderung der großen Zusammenschau wie der der kaum überbietbaren Arbeitsleistung nicht zurück halten, mit der ein einzelner Forscher die oft weit verstreuten Belege und vielfältigen Teilmeimmgen zu einem, allerdings stark persönlich geprägtem Gesamt bild vereinigt, das weit über die bisher meist ange nommene Meinung über die Entstehimg der Krippe
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