OÖ. Heimatblätter 1966, 20. Jahrgang, Heft 1/2

Der Bauer steht im Hofe beim Veitl, der seine Maschine bereits auf das Roßwagerl verladen hat, die Dienstboten schicken sich an, ins Bett zu gehen. Die Bäuerin läßt ihren Blick durch die Stube gleiten und denkt an die Unmenge Arbeit, die morgen auf sie und ihre Mägde wartet. Der Fußboden ist übersät mit Spänen aller Längen und Breiten, Rindenteilchen liegen herum, selbst etliche Holzpantoffel der Kinder; überall Staub und Schmutz! Die unerträglich heiße Luft ist mit Wasserdampf gesättigt und macht sie ganz benommen. Hias stapft durch das Schneetreiben heimzu. Gut, daß ich nicht weit habe, denkt er noch. Für weitere Geistesarbeit aber reicht heute seine Gehirnkraft nicht mehr. Daheim fallt er todmüde ins kalte Bett. Er meint, noch immer am Rade zu stehen, sieht Veitl das Eisen fuhren, den Prügel sich drehen . . . Die Bilder werden undeutlich . . . Nur die Stube bleibt... Sie ist aber nicht mehr Werkstatt. . . Veitl zieht und drückt die Harmonika . . . Paare wirbeln herum . . . durcheinander . . . Und dort ist die blonde Kathi. . . seine Kathi I Häufig wurde auch noch nach dem Abendessen weitergearbeitet, manchmal bis 11 oder ^^^12 Uhr (FK), besonders dann, wenn man hoffte, fertig z.u werden (S). " Andere gebräuchliche Abendmahlzeiten waren Kaffee mit Weißbrot (K), Grießkoch (K), kaltes Koch (K), Gulasch oder „Böhmisches Gschnoatl" (eine Art Frittatensuppe) (F). — Die Männer an der Kurbel wurden in der Regel nicht entlohnt. Teils stammten sie aus der Verwandtschaft, teils lug gegenseitige Hilfeleistung vor. Ab und zu brachte auch der eine oder andere selber einen Prügel mit, den er abgedreht haben wollte (K). Der Eigentümer der Maschine allerdings mußte bezahlt werden. Ob die Entlohnung nach der Zeit oder nach der Anzahl der Spänebündel geschah, konnte nicht genau eruiert werden.

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