zu Au13 • Beide bewirtschaften dann die Ortbauernsölde zu Niedermaggau (Untermaggau Nr. 1, heute Binder). Magdalena des Bernhardten Pernratters, Auszüglers zu Fronberg, stirbt im Jahre 164614 • Bernhard Bernradter, Witwer und Auszügler zu Fronberg, stirbt im folgenden Jahre 1647. In der Abhandlung begegnet hier unter den Erben: ,,Hannß Bernradter noch ledigen standts, seines Handtwerch ein Pierpreu15 ." Hans hatte in einer der vielen kleinen Brauereien der Umgebung das Brauhandwerk gelernt und dann als Mälzer oder Brauer gearbeitet. Auf dem Meiergut zu Fronberg blühte der Stamm der Bernrather noch kräftig weiter. Von Georg und Magdalena sind 13 Kinder bekannt. Deren Sohn Andreas Bernrather, der das Gut im Jahre 1690 um 700 fl., Fahrnis 157 fl., übernahm 1 8 , hat zweimal geheiratet und hatte 11 Kinder. Das Gut bekommt nun auffallenderweise die Tochter Magdalena „des Andrä Pernratter am Mayrguet zu Fronberg und Maria" (geb. 3. 6. 1701)17, die am 16. 2. 1722 den Martin Pehamb aus Mittelbach, Pf. St. Ägidi, heiratet18 • Damit erlischt auf dem Meiergut zu Fronberg der Stamm der Bernrather in der männlichen Linie. Auch in anderen Zweigen lebten die Bernrather noch längere Zeit fort, so auf dem Lackenbergergut zu Frankengrub Nr. 8, auf dem Häusel in Frankengrub Nr. 3 (heute Auer), auf dem Oberngut zu Kirchberg, auf dem Meierhofergut zu Reiting Nr. 4. Bald nach dem Tode des Vaters verließ Hans Bernra ther, vermutlich im Jahre 1648, im Alter von 34 Jahren die Heimat seiner Ahnen und wanderte wie schon so mancher vor ihm westwärts. Wir dürfen annehmen, daß sich der Exulant aus Natternbach zuvor mit ausgewanderten Landsleuten in Verbindung gesetzt und dann seine Reise auf ein bestimmtes Ziel gelenkt hat. Wir wissen nicht genau, welchen Weg er eingeschlagen hat. Gewöhnlich zog man der Donau entlang bis Regensburg. Wenn man sich dann nicht über die Fränkische Alb plagen wollte, konnte man der Donau weiter bis Kehlheim folgen und gelangte dann durch das Tal der Altmühl, der Schwarzach und der Thalach über Greding nach Mittelfranken 10. Hans Bernrather wurde in dem schön gelegenen Offenbau (nächst der Autobahn Nürnberg-München) im ehemaligen Brandenburg-Ansbachischen Oberamt StaufLandeck (heute Landkreis Hilpoltstein) ansässig. Das ehemalige Fürstentum BrandenburgAnsbach, das im 15. Jahrhundert an eine Nebenlinie der Hohenzollern gefallen war, hatte sich der Reformation angeschlossen. Die Landschaft hat mit ihren grünen Tälern und bewaldeten Bergrücken viel Ähnlichkeit mit der Gegend um Natternbach, und so dürfte es unserem Exulanten leichter geworden sein, sich eine neue Heimat aufzubauen. Offenbau spielte übrigens in der Exulantenbewegung eine bedeutende Rolle. Infolge seiner Lage an der alten Straße Greding-Hilpoltstein scheinen viele Oberösterreicher durch den Ort gekommen zu sein. In den Kommunikantenregistern der Jahre 1651-1656 finden sich auch viele Namen von Personen, die hier nur vorübergehend Unterkunft gefunden hatten und später in anderen Gemeinden des Bezirkes und in evangelischen Nachbargebieten (besonders in der Reichsgrafschaft Wolfstein-Sulzbürg) Aufnahme fanden. In den erwähnten Kommunikantenregistern sind die Exulanten meist in Gruppen zusammengefaßt: ,,Ländlerleut, Exulanten außm Ländl, Ländler patriam revisuri(?), Persecuti Austriaci, Ländler persecutionem patientes, Ländlermägdlein" usw.2° Unser Hans Bernreuther kann wohl als echter Exulant betrachtet werden, der in erster Linie wegen seines Festhaltens am evangelischen Bekenntnis auswanderte. Der Westfälische Friede von 1648 hatte die letzte Hoffnung auf Duldung des evangelischen Glaubens in Österreich zunichte gemacht. Von denen, die sich nicht zum katholischen Glauben be79
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