OÖ. Heimatblätter 1964, 18. Jahrgang, Heft 1/2

Die Hohenau fuhr weiter und kam an die Ennsmündung; dort war der Landeplatz Enghagen. Hier wurde der Oberwein auf die bereitstehenden Weinfuhrroboter umgeladen 21 . 1622 werden zwei Hofzüge mit den numerierten Fässern genannt. Als Fuhrleute scheinen auf: Mair auf der Eben, Mair auf der Wibm, Mair zu Werchgaden, Kammermeier, Taschlrieder, Mair zu Baumgarten, Mair in Haag, Königmeir, Mairseidl und Glinzmeir. Einen Tag vor der Ankunft der Hohenau mußte schon nach Garsten berichtet werden, daß die Fahrer rechtzeitig bereitstehen29. 1665 wird als Schiffmeister zu „Engheg" Andre Säzl genannt30, der vielleicht die Umladung zu leiten hatte. Die Weinfuhrroboter waren aus dem Hofamt enthalb der Enns31, aus den Ämtern Weistrach (,,Weinfuhren, danach die Not fordert, 4 oder 5 Fuhren"), Haslach und Riezelsdorf (,,diesen gebührt von der Fuhr 1 fl 2 s in Enghagen zu Nachts und zu Haus im Kloster 1 Kandl Wein, 3 Wecken Brot und 1 Metzen Hafer. Solches ist auch von den Lohnführern zu verstehen, daß jede Fuhr in Geld mit 3 fl 4 s bezahlt wird"). Dies war 1730. Der andere Wein kam zu Schiff nach Enns. Hier „sagt sich der Schiffmann an, wie vor in etlichen Mautstellen; kommt man mit Flaschen, die zu füllen ist man nit schuldig". Die durstigen Ennser warteten demnach mit Neugierte, ob was zu bekommen sei. In gutenJahren wird man aber nicht geizig gewesen sein. Die Abgaben in den anderen Jahren sind bereits früher genannt. Nun landete man froh am Gestade der Enns und brachte die noch übrige Weinfracht mit den anderen Sachen ans Land, das heißt in den geräumigen Klosterkeller, den man mit zwei Pferden befahren konnte. Auch zu andern Zeiten fuhr man donauabwärts. l 716 „kann die Hohenau zu Frillingszeiten in einem Tag einen weiteren Weg machen als zu Herbszeiten, wegen der Kürze des Tages und oft einfallender Nebel32". Neben den Mautgebühren gab es noch andere Ausgaben. Da waren die sogenannten „Verehrungen". An Mautstellen, wo man anlegte, kaufte man ein „Anleg!", ein Geschenk, das dann ausgeteilt wurde. So erhielt 1622 der Hofwirt und der-Kellner in Garsten als Anleg! ein kleines Faßl Wein bzw. ein „Arbesfäßl" (Erbsen) oder ein „Breinfäßl" (Hirsegries). Hieher gehören auch die Zuwendungen, die man an Klöster gab. Es erhielten die Klosterfrauen zu Niedernburg in Passau33 10 Emer Wein, die Franziskaner zu Passau ¼, die zu Langenlois ¼, die Kapuziner zu Stein ½, die Franziskaner zu Pupping ¼, die Serviten zu Langegg ½, die Minoriten zu Enns ¼, die zu Stein ¼- Der vom Kloster Niedernburg34 abgesandte Lösmeister empfing auch die 10 fl. zur Abreichung der Schöffmaut und anderer Unkosten. Der Betrieb auf dem Wasser forderte folgende Ausgaben36 : Zu Ybbs um schäffens Fleisch ausgeben 38 kr Auf dem Floß ein Krueg kauft 8 kr Den 3. 11. zu Krems zween Kärpfen kauft, ain auf den Floß geben, den andren gen Rossatz tragen 28 kr den 6. November zu Rossatz den Paurn gebn, das sie habn den Wein in Anzug gefiert (herangebracht) 1 fl den Faßziehern Zeucherlohn und stätt zu lögn 1 fl 3 s 2 ~ Den Faßziehern zu Wösendorf von 16 Emern zu ziehen, von einem Emer ein Kreizer, duet 2fl5s4~ zu Wösendorf ein Pfund Khörzen kauft - 1 s 10 ~ dem Pöckhen zu Steyr von Krembs auf Gärsten geschickt, 1me heraufgebn fünfzehn kr., 74

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