1787: Aus diesem Jahr sind drei Aufführungen namentlich33 bekannt: .,Doktor Guldenschnitt" (Heufeld), .,Der neue Herr oder die höflichen Bauern" (Brühl) und das Singspiel „Die Binder". - Als wohl sicher darf auch angenommen werden, daß der ehemalige Baumgartenberger Zisterzienser Josef Lebitsch, der nach der Aufhebung des Klosters (1784) in Freistadt lebte und dort 69 Jahre alt am 27. 9. 1794 starb, seine Stücke, darunter das beliebte militärische Vorspiel „Die Krönung Laudons", auch auf der dortigen Liebhaberbühne aufführen ließ. Auch der Piarist E. Rusch betätigte sich bekanntlich in Freistadt als weltlicher Bühnenschriftsteller, was sicher ebenfalls auf die dortige Liebhaberbühne befruchtend wirkte. Um die Jahreswende scheint vom Ka ein Verbot „fernerer Aufführung der Comrnedie" (welcher?) ergangen zu sein, worauf der Ma am 27. 1. 1788 antwortet, ihm sei weder von dieser Aufführung noch auch nur von Vorbereitungen dazu, geschweige dabei „begangener Unordnung" etwas bekannt; doch werde man das Verbot beachten. 1789: Am 12. 11. ging, wie vordem schon in Linz und Steyr, später auch noch in Grein, zur Feier des Sieges über die Türken bei Fokschani das Lustspiel „Der belohnte tapfere Krieger" über die Bretter. 1800: In der letzten Juni- und ersten Juliwoche gibt die Schauspieler-Gesellschaft84 Franz V aß b ach ,,Schau- und Lustspiele" unbekannter Zahl, unbekannten Namens, ist aber spätestens Anfang August wieder weitergezogen. 1804: Kurz vor dem 20. 7. Aufführung eines nament• !ich nicht bekannten Stückes durch die Schauspieler-Gesellschaft Franz Küb 1 er. Ob ein von der dann schon wieder weitergezogenen Truppe offenbar obrigkeitlich (im Wege der Rechtshilfe) zurückgeholter Betrag von 52 fl., dessen Empfang der Bürgermeister bestätigt, auf einem Anspruche des Magistrates, der Armen-Anstalt oder eines Privaten beruhte, ist nicht mehr feststellbar. 1807: Spätestens ab Mitte April spielt eine namentlich nicht bekannte Schauspieler-Gesellschaft, zu der ein Mitglied namens Rud. Strelofsky gehört. 1813: Anfang April Liebhaberaufführungen unbekannter Zahl, unbekannten Namens, zugunsten der Armen••. 1814: Es spielt offenbar eine Schauspieler-Gesellschaft Josef Siege aus Znaim. 1819: Es spielt eine Schauspieler-Gesellschaft Johann Schwarzenberg aus Böhmen. 1820: Ab Mitte November dürfte sehr wahrscheinlich die Schauspieler-Gesellschaft Jakob Marat gespielt haben. 1823: Im Laufe des August könnte wohl Josef Sauermann, .,ständisch-klagenfurther Schauspieler", und A. Hofmann, Orchester-Direktor ebendort, einen „theatralischen Musik-Abend" gegeben haben. - Am 7. 10. veranstaltet Johann Schima vom landständischen Theater in Linz eine „Musik-Akademie". - Zwischen 8. und 11. 10: • LA „Das Findelkind". R 71 fl. 25 kr. E. Sch. - 2. 11.: * LA „Die Feuerprobe" 3 (L, Kotzebue) mit dem Nachspiel „Das zugemauerte Fenster". - Nach dem 8. 12. (höchstwahrscheinlich Liebhaber -) • Aufführung „Der Zytherschlag" (Kotzebue) und „Blind geladen" (Kotzebue). 1824: Erste Woche Jänner * LA „Der Invalide" (Heusler) -. Mindestens Anfang September spielt eine Schauspieler-Gesellschaft Wilhelm Blumenthal Stücke unbekannter Art und Zahl. 1825: Wohl um diese Zeit führt die SchauspielerGesellschaft J. A. Wied auf: ,,Der Gefangene, oder das Schloß in Limburg" (L, Kotzebue), anschließend „Die Zerstreuten" (L, Kotzebue). Handgeschriebene Theater-Zettel. - 26. 12. * LA „Üble Laune" (Kotzebue). 1826: 8. 1. * LA „Die Belagerung von Saragossa, oder Pachter Feldkümmels Hochzeit" (Kotzebue). - 15. 5. LA „Die Bürger in Wien" (L, Bäuerle). - 18. 6. LA „Staberls Hochzeit" (Bäuerle). Fast gewiß für die Armen. - Über Winter spielt eine namentlich nicht bekannte Schauspieler-Gesellschaft, die - nicht zuletzt durch die Anwesenheit eines „Quartal-Inspectorates" - ,,reichlichen Unterhalt" findet. 1827: Vom 24. 1. bis Ende April: An Namen und Zahl unbekannte Aufführungen einer Schauspieler-Gesellschaft Wilhelm Vothe, zu der auch ein Mitglied namens Aug. Ludw. Stallmann aus Bautzen und eines namens Vict. Steyrer zählt. - Ab Mitte November spielt die Schauspieler-Gesellschaft Johann Brandenberg, Hausbesitzer in Waizenkirchen. Namen und Zahl der Stücke nicht bekannt. 1828: Bis Ende April spielt weiter dieselbe Gesellschaft, zu der auch ein Mitglied namens J os. Theuernkauf aus Nußdorf und ein Fr. Wildenheim aus Breslau gehören. Namentlich bekannt ist nur das am 25. 3. gespielte Stück „Graf Benjov,sky, oder Die Verschwörung (von der Zensur ausgebessert: Die Verwiesenen) in Kamtschatka" (Kotzebue). Zugunsten der Abbrändler von Mariazell. R 23 fl. - Juni: namentlich und an Zahl nicht bekannte Aufführungen einer offenbar anderen Schauspieler-Gesellschaft, zu der ein Johann Niederleithner zählt. 1829: 1. 10. Ankunft einer Schauspieler-Gesellschaft Josef Hall. In der Folge höchstwahrscheinlich auch Aufführungen dieser Gesellschaft im Stadt-Theater. 1830: 19. 12. (Höchstwahrscheinlich Liebhaber-) Aufführung „Graf Benjowsky, oder die Verwiesenen in Kamtschatka" (Kotzebue). R 46 fl . 51 kr. 1831: 2. 1. LA „Armuth und Edelsinn" (L, Kotzebue). R 24 fl. 56 kr. - 16. 1. LA „Incognito" (Sch). R 9 fl.- 12. 2. LA „Die Corsen" (Sch). R 13 f!. 12 kr. - 6. 3. LA „Der Landjunker, oder Das Intermezzo". R 20 fl. 30 kr. - Bald nach 26. 3. (offenbar Liebhaber-) Aufführung „Die Korsen" und „Der Gefangene, oder das Schloß in Limburg" (L, Kotzebue). 1832: 4. 1. (wahrscheinlich Liebhaber-) Aufführung * ,,Der Wollmarkt zu Breslau oder Hotel Wibourg" (L, Clauren). R. 22 fl. 54 kr., fast gewiß für die Armen. - 5. 2. (offenbar Liebhaber-) Aufführung * ,,Graf Benjowsky, oder 33
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