OÖ. Heimatblätter 1964, 18. Jahrgang, Heft 1/2

wohlthätigen Unternehmens, als eifrigem Beförderer des zum Grunde gelegenen, erhabenen Zweckes und als niemals müden, durch Uneigennützigkeit und edle Anspruchslosigkeit gleich ausgezeichneten Anwalt der Armen und Leidenden" und bittet auch ihn, den Dank an alle Beteiligten des Abends zu vermitteln. Dankt ebenso den beteiligten Gewerbsleuten. Die Mühl- und Bäckerjungen haben zusammen 3 fl. zu Randen ihrer Innung erhalten. 7. 7. 1847: Ma an Ka um Bewilligung einer Liebhaber-Aufführung samt musikalischer Darbietung zur Linderung der hiesigen Armut; vom Ka am 10. 7. 1847 erteilt. Hierzu teilt J. Wimmer-Linz an den Ma am 13. 7. 1847 mit, daß er die 100 Theater-Zettel mit Rücksicht des wohltätigen Zweckes umsonst liefere; sonst werde er in Hinkunft je 100 Stück zu 1 Bogen 2 fl., zu¼ Bogen 1 fl. rechnen. 14. 7. 1847: Ma verständigt die „hiesige Dilettanten-Gesellschaft" zu Randen Bürgermeisters Thury. 31. 7. 1847: niederschriftliches Ansuchen beim Ma der Anna Brandstetter, Hauptplatz Nr. 10: im 1. Stock dieses Hauses müsse der Rüstbaum ausgewechselt werden, weshalb die Parteien ausziehen mußten. Aber weder Tomaschek noch der Zimmermeister hätten einen Baum von den nötigen Ausmaßen. Sie bittet daher, ,,die in der Zeugstadl befindliche, in keinen Inventar schwerlich aufgenohmene alte herausgerissene gespannte Rös von alten Theater" käuflich erwerben zu dürfen, um aus dieser Verlegenheit zu kommen. Der Ma weist noch selben Tags das Unterkämmerer-Amt an, der Gesuchstellerin das nötige Bauholz - wohl eben diese „Rös" - gegen vom Zimmermeister zu bestimmende angemessene Bezahlung auszufolgen. 6. 8. 1847: Ma-Kanzlist Joh. Mark überreicht die Abrechnung von der Liebhaber-Aufführung des Vortages (siehe Abschnitt IV); Einnahmen: Sperrsitze 14 fl. 25 kr., an der Kasse 36 fl. 34 kr., besondere Beiträge 7 fl. 22 kr.; Ausgaben: Theater-Zettel von Wimmer-Linz 3 fl. 36 kr., Gärber für 1 Pf Milly- und 4 Pf gewöhnliche Kerzen 4 fl. 22 kr., Thury für Rüböl, Farbe u. a. 1 fl. 47 kr., dem Snietiwy für die Beleuchtung mit 17 Lampen und verschiedene Besorgungen, für Auskehren 28 kr. 9. 8. 1847: Brau-Kommune an Ma: wiederholt ihr Begehren um Rückersatz der für das Theater vorgeschossenen 260 fl. Denn aus der Erledigung vom 27. könne sie nicht ersehen, wie sie zu ihrem Gelde kommen sollte. Regt an, man möge ihr die Benützung des Theaters einräumen, so daß ihr jeweils 2 / 3 des Erlöses gegen Abfuhr des anderen Drittels für wohltätige Zwecke zufielen. 12. 8. 1847: Ma an Brau-Kommune: Zusage des halben Erlöses aus den Theater-Aufführungen bis zur Abdeckung der Schuld, vorausgesetzt, daß nicht „Zeit und Umstände" eine Änderung dieser Abmachung erforderten und daß sich „Dilettanten bereit fänden, zu dem angegebenen Zwecke zu spielen" oder das Theater nicht vielleicht überhaupt zu einem wohlthätigen Zwecke" verwendet werden müsse. 26. 11. 1847: Ka an Ma: der Theater-Unternehmer Heinr. Ger! (richtig Dangl) möchte über ·winter bis Ostern in Freistadt „Theater-Aufführungen" geben. Über Auftrag der Landesregierung ist zu berichten, ob die Verhältnisse so seien, ,,daß Bittsteller eine halbwegs gesicherte Existenz finden kann". 28. 11. 1847: Ma an Ka: ,,die Bedürftigkeit unter der großen Mehrzahl der hiesigen Stadtbevölkerung hat bereits einen so hohen Grad erreicht, daß man froh ist, wirklich sein 26

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