bern zu Handen des Bürgermeisters Thury mit, der das zurückgereichte Textbuch wieder „zu sich" nimmt. Den „Prolog hatte er bereits am 22. 3. einem Hrn. Eigl übergeben" (siehe Abschnitt IV). 15. 5. 1847: Brau-Kommune Freistadt an Ma: ,,um gütige Einwirkung zur Erlangung der Zurückvergütung des zum Theaterbau daselbst geleisteten Vorschusses pr 260 fl. CM." 27. 5. 1847: Ma an Brau-Kommune: dies sei derzeit darum nicht möglich, ,,weil bei dem hiesigen Theater ein Fond, aus welchem die Zahlung geleistet werden könnte, nicht vorhanden, sonst aber niemand, dem die Zahlungsleistung aufgebürdet werden könnte". 17. 5. 1847: Ma an Ka um Bewilligung einer Liebhaber-Aufführung, die dieser am 21. 5. 1847 erteilt (siehe Abschnitt IV). 28. 5. 1847: Thury (Bürgermeister) an den „Löbl. Comulativ Rath": teilt den Reinertrag der Veranstaltung vom 24. 5. mit zur „weiteren Verfügung". 24. 5. 1847 (Pfingst-Montag) findet die vom Stadtarzt Dr. Reisinger angeregte „musicalischtheatralische Vorstellung" durch Liebhaber im Stadt-Theater statt (siehe Abschnitt IV). Auslagen: 200 Theater-Zettel bei Eurich-Linz 2 fl. 36 kr.; Kerzen bei Gärber 1 fl. 21 kr.; Lampenöl bei Thury 1 fl. 8 kr. Hin- und Rückbeförderung des Pianos durch Faßzieher l fl. 20 kr., 1 Paar Stiefel, 1 Paar Schuhe l fl. 24 kr., dem Tischler für Notenpult und Degenscheide 1 fl. 26 kr., dem Maler Snietiwy für Beleuchtung, Auskehren, Zettelkleben 4 fl. 40 kr., dem Stadtwachtmeister für Zettelaustragen und Kassieren im Parterre l fl., dem Polizeidiener für Kassieren auf der Galerie 30 kr., dem Einsager l fl., für Overtüre 1 fl. 8 kr., für Stempel 36 kr. Vom Vollertrag (80 fl. 7 kr.) blieben also rein 61 fl. 46 kr., für die bis auf einen Rest von 3 fl. 16 kr. - mit denen man einen aus dem Arrest in Freistadt tretenden Häftling unterstützte - über allgemeinen Wunsch Brot für die Bedürftigsten beschafft wird. Eine „Wohlthäterin" überließ dazu das Korn um 4 fl. 30 kr. je Metzen (statt um 5 fl.), der Stadtpfarrer schenkte dafür noch 6 kleine Metzen, Fleischhauer und Müller Enzendorfer vermahlte sie umsonst zu 14 Zentner Backmehl, die Bäckermeister Weißenböck, Mayr, Hassmannsberger, Schiller, Gürtler und Jäger verteilten unter sich die Arbeit und lieferten unentgeltlich 444 Laibe je 4 Pfund. Dr. Reisinger - wie er von sich selbst sagt - ,,seit 14 Jahren mit der Classe der Armen in beständiger Berührung" und mit den Verhältnissen der einzelnen vertraut, übernimmt die Verteilung. Besonders berücksichtigt werden alte, kranke, kinderreiche Arme. Pfründner wurden wenige beteiligt, ,,gänzlich abgewiesen freche Bettler von Profession". 1. 7. 1847 berichtet Dr. Reisinger über den Vollzug an den Ma und bemerkt hierzu: ,,Bey dieser Vertheilung hat sich der Gefertigte überzeugt, daß bey den unteren Classen ein Nothstand der wichtigsten Lebensbedürfnisse herrsche, der allen Glauben übersteigt, und der daher die höchste Beachtung des löbl. Magistrates verdient, und auf Abhülfe drängt." Erwachsene leiden buchstäblich Hunger, müssen vor ihren Kindern das Brot versperren, um damit auszukommen. In einer Familie mit viel Kindern hätten die Eltern geweint, als ihre Kinder das letzte zugeteilte Brot verzehrten, ,,nicht wissend, aufwelche Weise sie für den nächsten Tag Brod herbey schaffen werden". Er beantragt, den bei dieser Unterstützung Beteiligten den Dank auszusprechen, den Müller- und Bäckerjungen eine Geldzuwendung zu machen. - Selben Tages ersucht die Verwaltung der Armenanstalt um Einschaltung eines Dankes an die Beteiligten in der „LinzerZeitung" und dankt der Ma besonders Dr. Reisinger als „dem bescheidenen Urheber des 25
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