OÖ. Heimatblätter 1964, 18. Jahrgang, Heft 1/2

diesen Namen lautenden Wiener Paß. Der aber gibt keine Tanzstunden, sem Verhalten ist einwandfrei. Seit Mitte Juni 1844 spielt eine Schauspieler-Gesellschaft unter Josef Wallers mit Genehmigung der oö. Landes-Stelle auf dem „Stadt-Theater". 29. 6. 1844: Ma anJ. Wallers: ,,bey der Nähe des hiesigen Theaters an der Stadtpfarrkirche ist es bey der gegenwärtigen kirchlichen Feyerlichkeit unschicklich und für den Gottesdienst störend, daß während des Vor- oder Nachmittags Theaterproben gehalten werden, welche gewöhnlich Lärm verursachen". Er darf also bis 6. 7. bei sonstiger Sperrung des Theaters dort nicht mehr proben. 10. 8. 1844 bittet J. Wallers den Ma, ihm seine Spielerlaubnis bis Ende der Wintermonate bedingt zu erstrecken; denn mit solchem Vorbescheid würde er sich dann an die LandesStelle um entsprechende Bewilligung wenden. Er werde sich auch weiter mit seiner Gesellschaft wohlverhalten, neue Schau- und Singspiele mit geänderten Kräften und „gewählter Costümierung und zweckmäßiger Ausstattung" bieten. Dies Ansuchen scheint aber keinen Erfolg gehabt zu haben, denn als am 19. 8. 1844 der Ma Hallein namens des dortigen Schauspiel-Unternehmers Ludw. Gerstin den Ma ersucht, von einem Mitgliede der Wallers'schen Gesellschaft namens Dietze (richtig Kzehaczek) eine Schuld von 17 fl. 18 kr. einzubringen oder ihn angesichts seiner wiederholten Ausreden zu entsprechender Sicherheit zu verhalten, schickt 26. 8. der Ma die mit Dietze aufgenommene Niederschrift nach Hallein mit dem Bemerken, daß Dietze nur noch 2 Tage in Freistadt sein werde. Anfangs Dezember 1844 wendet sich brieflich der Schauspiel-Unternehmer Steph. Mayrhofer aus Steyr an den Ma um pachtweise Überlassung des Theaters. Der Bürgermeister - so besagt ein Amtsvermerk vom 16. 12. - wäre ihm dies vorbehaltlich der Regierungs-Bewilligung bis Fasching 1845 gegen 1 fl. Gebühr je Vorstellung willens gewesen. Am selben Tage aber erschien persönlich beim Ma Josef Weiner (Rosenfeld28) mit Regierungsbewilligung und Zeugnissen und ersucht, schon in 14 Tagen in Freistadt spielen zu dürfen. Der Bürgermeister ersucht die Räte um ihre Meinung. Er, Freudenthaler und Schwarz sind für Mayrhofer, Brandstätter wünscht Abweisung beider, ,,weil jede Gesellschaft dem Theater mehr zum Schaden als Nutzen war", Syndicus Karmayr ist für Weiner, da der schon die Bewilligung der Landes-Stelle habe. Beschluß: Verpachtung an Weiner auf 2 Monate gegen 1 fl. je Vorstellung, zumal auch schon seine Garderobe im Anrollen sei. Keinesfalls soll aber Brückmeister und Maler Snietiwy als „Garderobeur oder Maschinist" zugelassen werden. 19. 3. 1845: Ka an Ma: die von ihm nachgesuchte Bewilligung für „musikalische Akademie" von Liebhabern zugunsten des „Kranken-Vereins" in Freistadt wird erteilt. Ma verständigt am 23. die Gesellschaft. 30. 3. 1845 wird sie „unter Leitung des hiesigen Turnermeisters Jos. Lechner im hiesigen städtischen Theater" abgehalten: ,,Overdüre von Kaliwoda, solo piccio auf Hedyphon mit Quartettbegleitung; Gesangsquartett von Kreutzer mit Begleitung (Lechner) auf dem Hedyphon; Melodrama dsgl; Schlußchor aus den Jahrezeiten von Haydn; - Concert-Variation für Geige mit Klavierbegleitung von Beriot; Hedyphon-Solo mit Quartettbegleitung; Ouvertüre aus Zampa." Die Preise sind - ohne der Wohlthätigkeit Schranken zu setzen - bekannt. Anfang 20 Uhr. 23

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