OÖ. Heimatblätter 1961, 15. Jahrgang, Heft 2/3

Oberösterreichisdie Heimatblätter vielseitigen, fleißigen und leistungsfähigen Truppe. Über die erste Vorstellung, die Anfang September stattfand, unterrichtet der folgende Theaterzettel; „M (it) H (oher) B (ewilligung) wird heute zum ersten Male unter der Leitung des Georg Treuer aufgeführt: Der Rehbock oder Die Schuldlosen — Schuldbewußten Ein sehr unterhaltsames, hier nie gegebenes Lustspiel in drei Aufzügen von Kotzebue. Personen: Der Schauplatz ist auf dem Gute des Grafen. Hohe! Verehrungswürdige! Ich gebe mir die Ehre, das hochgeneigte Publikum zu den hier gebenden Vorstellungen gehorsamst einzuladen. Wir werden alles aufbieten, Sie auf das angenehmste zu unterhalten und empfehle mich zu einem zahlreichen Besuch gehorsamst Georg Treuer 1. Platz 24 kr., 2. Platz 12 kr.. Dritter 6 kr. Der Schauplatz ist auf dem Rathhauß Der Anfang um 7 Uhr Das Obernberger Gastspiel der Truppe wurde sogar verlängert, wie der Vermerk auf einem Theaterzettel verrät: Hohe! Verehrungswürdige! Da die Gesellschaft der üblen Witterung wegen nicht imstande ist, ihre vorhabende Reise anzutreten, so mache ich in aller Ergebenheit zu noch einigen Vorstellungen meine gehor samste Einladung und bitte um Ihren gütigen Besuch. dero ergebenster G. Treuer. Am Schlüsse des Gastspieles widmete der Zettelausträger, ebenfalls ein Schauspieler der Truppe, den „verehrungswürdigen Gönnern und Theaterfreunden" ein höchstwahr scheinlich selbst verfertigtes, handgeschriebenes Gedicht, das zugleich mit dem letzten Theaterzettel ausgetragen wurc e und einen nicht mißzuverstehenden Hinweis aufklingenden Lohn enthielt: „Meinen verehrungswürdigen Gönnern und Theaterfreunden beim Schluß des Theaters gewidmet. Ich bin nun da. Teurer, und bitte zu excusieren. Daß ich Sie heute werde besonders invitieren. Es ist das letzte Mal, die Bühne schließet sich, Mein Ämtchen höret auf und ich empfehle mich. Mit Hoffnung eile ich, die Zettel auszutragen. Und wage Ihnen noch zum Schluß zu sagen: Vergönnen Sie mir auch zum Lohne meiner Pflicht ETWAS — so ein recht fröhliches Gesicht —

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