Luger; Beiträge zur Musikgesdiichte des Stiftes Lambach auf vier Solisten (Sopran, Alt, Tenor, Baß) verteilt. Die Begleitung hatten zwei Violinen, Viola, Violone, zwei Trompeten, Pauken und ein Cembalo. Der Text war noch in lateinischer Sprache. Im Aufbau des Werkes zeigt sich der Einfluß der Neapolitaner. Die Arien sind Da-capo-Arien, wobei ein Orchester den ersten Teil und die Wiederholung umrahmt®®. Diese Oper war für Sparry ein großer Erfolg, so daß er den Auftrag erhielt, zu den Feierlich keiten der Abtweihe des Lambacher Abtes Amand Schickmayr (1746—1794) die Musik zu schreiben. Der Aufbau des am 27. Oktober 1746 aufgeführten Stückes ist ähnlich dem „Charitas Trias". Die Personen, die das Verzeichnis angibt, sind: „Divina providentia-Basso, Hymenaeus-Tenore, Viduatum Lambacum-Alto, Genius sponsi Neoelecti-Canto". Kurze Zeit nachher wurde in Lambach ein Oratorium (Introduzione, fünf Recitative und Arien, Recitativ und Chor) aufgeführt, das einen biblischen Stoff zum Inhalt hat. Das Stück weist außer dem Chor fünf Solostimmen auf (2 Sopran, je 1 Alt, Tenor, Baß). Die „Instrument" sind; „2 Violin, 2 Clarin ex C, 2 Com ex D, Viola, Tympano, Violone, Cembalo". Von Sparry sind im Lambacher Musikarchiv noch 2 Oratorien vorhanden, von denen allerdings das Titelblatt fehlt. Nach den Angaben im Musikalienkatalog von 1768 und durch Vergleiche mit anderen Werken Sparrys sind diese beiden Werke auch ihm zuzuschreiben. Von den Oratorien ist eines in lateinischer, das andere in deutscher Sprache. Das Oratorium mit biblischem Stoff hat fünf Solisten: Rachel (Sopran), Mosab (Alt), Jubal (Tenor), Jakob (Baß), Laban (Baß). Das andere Werk „König Wenzeslaus" hat 4 Solisten: Johanna (Sopran), Johannes (Alt), Göttliche Gerechtigkeit (Tenor), König Wenzeslaus (Baß). In dem Musikalien katalog von 1768 ist ferner noch ein Oratorium von Sparry verzeichnet, „Jacob a Deo electus" für fünf Stimmen und folgender Begleitung: „2 Violin, 2 Corni, 2 Clarin, Viola, Violone, Organo." Zum Namenstag des Abtes Schickmayr hatte Sparry das Oratorium „Abraham a Deo tentatus et Isaac a morte liberatus" komponiert. Die Solostimmen waren „AbrahamTenore, Eins genius-Basso, Isaac-Canto, Angelus-Alto". Die Begleitung bestand aus „2 Violini, 2 Clarin ex C, 2 Corni ex F, Alto Viola, Tympano, Cembalo." Außerdem befinden sich noch einige Lieder und Arien von Sparry im Musikarchiv Lambach. So stellen diese Werke Sparrys eine wertvolle Ergänzung zum Schaffen dieses Kremsmünsterer Kompo nisten dar. Es zeigt von der Aufgeschlossenheit des Abtes Amand Schickmayr, daß er 1770 in Lambach ein neues Theater errichten ließ, das bis heute noch erhalten ist®^. Es wurde anläßlich der Anwesenheit Maria Antoinettes mit dem Stück „Der kurzweilige Hochzeitsvertrag" von P. Maurus Lindemayr (gest. 1783) eröffnet®®. Lindemayr war der Begründer der oberöster reichischen Mundartdichtung®®. Aus einer dichterischen Begabung heraus fand er den für Kremsmünster nach Italien, damit er sich musikalisch weiterbilden könnte. In Neapel war Leonardo Leo sein Lehrer, in Rom Girolamo Ghiti. Nach seinen Studien in Italien kehrte er nach Kremsmünster zurück, wo er am 6. Oktober 1743 die Priesterweihe empfing. Von 1747—1767 leitete er den Stiftschor Kremsmünster (A. Kellner, Musikgeschichte Kremsmünster, S. 362 ff.). " Zu diesen wie auch zu den weiteren Ausführungen über Sparry sind entweder die Originale im Musikarchiv Lambach oder Hinweise darüber in einem Musikalienkatalog aus dem Jahre 1768. Hinweise gab mir auch Prof. H. Lang. '* W. Luger, Johann Wenzel Turetschek und das Stiftstheater Lambach, Jahrbuch des Musealvereines Wels, 1957, S. 159—162. W. Luger, Maria Antoinette im Stifte Lambach, OÖ. Heimatblätter, Jg. 10, Heft 1/2, Linz 1956, S. 93—94. " H. Anschober, Maurus Lindemayr, Lustspiele und Gedichte in oberösterreichischer Mundart, Linz 1928. — H. Giebisch - L. Pichler - K. Vancsa, Kleines österr. Literaturlexikon, Wien 1948, S. 253—254.
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