OÖ. Heimatblätter 1961, 15. Jahrgang, Heft 2/3

Luger: Beiträge zur Musikgesdüdite des Stiftes Lambach warten. Auch die Reise zu diesen Orten benötige Zeit. So mußten Orgeln nach St. Pölten für das Ghorherrenstift, nach Rohrbach und Aurolzmünster geliefert werden. Am 8. Oktober schrieb Egedacher erneut an den Hofrichter Erb in Lambach, daß er wegen der Orgel sich bemühen werde, „bis 1723 vollständig alles zur gnedigen gefahlen ins Standt gerichtet werdte, und giebs Gott bis H. Dreyfaltihkeit Fest ferttig werde souill möglich es seyn kan®®". Erb schrieb Egedacher im Auftrage des Abtes von Lambach am 21. Oktober 1721 zurück, daß die Orgeln „lengst in der Fasten 1723 aufgesetzt werden und sie am Heyl. Dreyfaltigkeit Fest gebraucht werden khönnen®®". Am 18. Jänner 1722 entschuldigte sich Egedacher, daß er den Termin nicht eingehalten hätte, doch sei daran vor allem die Arbeit an der Orgel in St. Pölten der Grund®'. Am 25. März 1723 schrieb Egedacher von Passau an Erb, daß die Orgeln samt den Bildhauerarbeiten fertig seien und daß sie am 7. April 1723 nach Linz verschifft würden. Der Abt solle den Traunzug mit den Leuten für den 9. April bereit halten, damit die Orgeln nach Lambach gebracht werden könnten®®. Uber die Aufstellung der drei Orgeln in der Dreifaltigkeitskirche in Stadl Paura schreibt der Abt Maximilian in seinem Tagebuch am 15. Mai 1723: „. . . ist Herr Egedacher, Orgelmacher, mit Setzung der 3 Orgeln in der hl. Dreyfaltigkeitscapelln förtig worden, für welche er auch die vöUige Bezahlung, über die gleich bei dem aufgerichten Contract empfangenen 233 fl., mithin 900 fl. aus der Cammerey empfangen; ingleichen wegen der dazu gratis verfertigten Cymbeln zu einer Verehrung 4 Eimer Wein, und für die Geselln 24 fl. Trinkgeld. Habe denselben auch mit 2 Pferden nach Passau führen lassen®®". Abt Pagl sorgte auch für Musik und Gesang und kaufte zahlreiche Musikinstrumente, wie aus seinem Tagebuch ersichtlich ist^®. Er schreibt am 22. November 1705: „Auch sein die neuen Pauken ankommen und probiert worden, vor welche ich 65 fl. bezahlt samt den Boten. I.Januar 1706 dem Discantist 1 fl. 46 kr. dem Bassist 1 fl. 34 kr. 15. Januar 1706 hab ich einem Patri von Schlierbach wegen der Music Biborium geben 4 fl. 13. Mai 1707 hab ich von H. Aufschnaiter Kapellmaister zu Passau^^ eine Messe de requiem mit Trompeten und Pauken empfangen und dessentwegen ihm 6 Species Thaler verehrt. 25. Juni 1707. Das Mittagmahl haben wir zu Au eingenommen, ein Nachtmahl auf den Fahl und auf dem Wasser mit Trompeten und Pauken nach Lambach gefahren. 14. September 1707 hab ich auf dem Berg Calvarie^® die erste Messe mit Musik von Trompeten und Pauken gelesen. 5. Mai 1712 hab ich H. Landgöttl. Landtschaft-Palnuneister nach Ried geschickt, aldort den jüngsten bay rischen Prinzen Theodor, .... in meinem Namen unterthänigst einzuladen, welcher dann auch den 12. darauf gegen 7 Uhr Abends bei mir angekommen und 13. darauf noch ver86 Original Stiftsarchiv Lambach, Schuberband 531, 0/III/9. Konzept Stiftsarchiv Lambach, Schuberband 531, 0/III/9. Original Stiftsarchiv Lambach, Schuberband 531, 0/III/9. 88 Original Stiftsarchiv Lambach, Schuberband 531, 0/III/9. 88 A. Eilenstein, Tagebuch, S. 162. 88 A. Eilenstein, Tagebuch, S. 21, 22, 23, 27, 30, 32, 55, 65, 131, 148, 154, 175. — Briefwechsel über Ankauf von Instrumenten, Stiftsarchiv Lambach, Schuberband 122, C/I/2o. Benedikt Anton Aufschnaiter (1663—1742) war „Hof- imd Thumb Capellmaister" in Passau. Schon früher war Abt Pagl mit ihm in Verbindung getreten, und Aufschnaiter hatte ihm am 15. November 1705 zum Namenstag gratuliert und Pauken geschickt. Pagl bedankte sich dafür am 28. Oktober 1705 (Original und Konzept Stiftsarchiv Lambach, Schuberband 122, C/I/2o.). 88 Es handelt sich um die Kalvarienbergkirche von Lambach, die unter dem Abt Maximilian Pagl gebaut wurde. Siehe W. Luger, Die Kalvarienbergkirche von Lambach, Oberösterreich, Sommerheft, Linz 1954.

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