oberösterreichische Heimatblätter verschwindende Oberlauf der Teichl bildet, die düstere, von wirr umherliegenden Fels blöcken erfüllte „Höll"^, deren fast schaurig unwirtliches Gelände nur der vielfach gewuridene Saumpfad durchzieht, der die Schmiedalm mit der Schutzhütte „Linzerhaus des Öster reichischen Alpenvereins verbindet. Dieser Weg bildet seit Jahrhunderten auch die Grenze zwischen dem einst dem Stift Spital a. P., jetzt dem österreichischen Staat gehörigen Forst und den Privatforsten. Ein mächtiger, unmittelbar am Weg liegender Felsblock macht mit plner Reihe von deutlichen Eintragungen noch jetzt auf die Grenzstellung des ganzen Ge ländes aufmerksam (siehe unten). Bis zum Kahlschlag des einst sehr dichten Hochwaldbestandes im NW der Höll in den Nach kriegsjahren war der dunkle, einsame Tobel nächst der teichartigen „Schwarzen Lacken dem einstimmigen Zeugnis der Forstbeamten nach der größte und wichtigste Brunftplatz dieses ganzen weiträumigen hirschreichen Jagdgebietes. Die Zugehörigkeit zu dem altehrwürdigen Stift Spital, dessen Gründung in das frühe Mittel alter zurückreicht und das schon durch seine Lage am Pyhrn, einer wichtigen, mindestens seit der Römerzeit benützten Paßstraße, eine beherrschende Stellung einninunt, reiht das Gelände unserer Felsbilder in den Strahlungsbereich dieses bedeutenden kulturellen Zentrums Oberösterreichs ein®. Fundbeschreibung Der Bereich der Höll ist von Hunderten wild durch- und übereinander liegenden Felsblöcken bedeckt, von denen die meisten mit ihren vielfach nach einer Seite mehr oder weniger glatt nnH senkrecht verlaufenden Wänden in gleicher Weise zur Beschriftung eingeladen hätten. Aber nur wenige von ihnen sind, zum Teil wohl auch infolge der eigenartigen, sehr variablen Oberflächenbeschaffenheit des Gesteins (siehe unten), tatsächlich mit Eintragungen versehen, wie zahlreiche, von Fr. Gressenbauer durchgeführte und von uns wiederholte Begehungen von Stein zu Stein dargetan haben. Die Lage aller dieser durch Bilder, Zeichen und In schriften hervorgehobenen Felsen macht eine Planskizze von W. Fr eh (Aufn. 1) ersichtlich. Wie aus dieser Karte entnommen werden kann, liegen die meisten der mit Eintragungen versehenen Felsen in unmittelbarer Nähe rechts und links neben dem Saumpfad, der sich zwischen ihnen hinzieht. Nur einige, meist mit wenigen Signaturen versehene Bildträger liegen etwas weiter abseits und sind dadurch bei der verwirrenden Fülle des verstürzten Gesteins auch schwerer auffindbar. Zum Unterschied von den skandinavischen Felsbildern, die nahezu alle waagrecht liegen, sind hier sämtliche Zeichnungen an senkrechten Wänden oder in Uberhanglage angebracht. Vielfach befinden sich die untersten Zeichen nur wenige Zentimeter über dem heutigen Bodeimiveau. 2 Die in den Kartenblättern 1:25.000 bzw. 75.000 eingetragene Flurbezeichnung „In der Holl" deckt sich ört lich nicht mit dem von der Bevölkerung verwendeten gleichlautenden Flurnamen, der sich auf das von uns beschriebene Felssturzgelände zwischen Stubwieswipfel, Schwarzeck und Schoberstein bezieht. ' Über die Bedeutung dieses Gebietes auch in der Vor- und Frühgeschichte s. u. a. G. Kyrie, Das Altpaläolithikum der Gudenushöhle und der Drachenhöhle in Österreich. Report of XVI. Intern. Geologie^ Congress, Washington 1933/6 (darunter Abs. II. Spital, Warscheneck). Bericht über die im Jahre 1903 in Österreich durchgeführten Arbeiten: J. Straberger und E. Schmidel, Oberösterreich. MAG XXXIV (1904), 35 ff.; E. Schmidel, Ein Fund römischer Denare bei Spital. MZD. 3. F., Bd. 4. (1905), 297 ff.; ders.. Der Schatz römischer Silbermünzen in Spital. Linzer Volksblatt, 1906, Nr. 40.
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